Wissen-News Deutsches Start-up startet Rakete mit Kerzenwachs-Antrieb

04. Mai 2024, 13:37 Uhr

Das deutsche Start-up HyImpulse hat eine zwölf Meter lange Rakete entwickelt, die quasi mit Kerzenwachs fliegt. Nun wurde sie in Australien getestet. Es war der erste kommerzielle Raketenstart eines deutschen Unternehmens seit Jahrzehnten.

Ein deutsches Unternehmen hat eine Rakete in die Mesosphäre geschickt, die mit Paraffin (Kerzenwachs) und flüssigem Sauerstoff angetrieben wird. Wie ein Sprecher des Start-ups HyImpulse aus dem baden-württembergischen Neuenstadt am Kocher mitteilte, hob die zwölf Meter lange Trägerrakete SR75 am Freitag (3. Mai) gegen 7:10 Uhr deutscher Zeit in Koonibba in Australien ab. Es war der erste kommerzielle Raketenstart eines deutschen Unternehmens seit Jahrzehnten.

Nach Angaben von HyImpulse-Co-CEO Christian Schmierer kann die SR75-Rakete eine Nutzlast von 250 Kilogramm 300 Kilometer hoch ins All fliegen. Diesmal war jedoch nur eine Höhe von 60 Kilometern geplant, womit die Grenze zum Weltraum (100 Kilometer) nicht überschritten wurde. An einer größeren Rakete SL1, die bis zu 600 Kilogramm in die Erdumlaufbahn bringen kann, arbeitet HyImpulse derzeit noch. Auch diese Rakete soll einen Hybridantrieb aus Paraffin und flüssigem Sauerstoff besitzen. Der Raketenantrieb auf der Basis des nicht explosiven Treibstoffs Paraffin erleichtert nach Firmenangaben Handhabung und Transport der Rakete und erhöht die Sicherheit beim Start.

HyImpulse will mit seinen Trägerraketen nach eigenen Angaben ein besseres Angebot für Kleinsatelliten machen. Zu den Kunden gehört unter anderem die Automobilindustrie, die Satelliten für die Navigation und das autonome Fahren braucht. Die HyImpulse-Raketen sollen in etwa eineinhalb Jahren Satelliten ins Weltall transportieren. Ein Start der größeren kommerziellen Rakete SL1 kostet nach Unternehmensangaben etwa sechs Millionen Euro. Pro Kilogramm Nutzlast will HyImpulse demzufolge etwa 6.500 Euro berechnen.

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dpa (dn)

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