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Bildrechte: imago/Rupert Oberhäuser

Bauplan entschlüsseltKönnen wir Zähne auf natürliche Weise reparieren?

24. September 2020, 10:17 Uhr

Die dritten Zähne - sie bestehen bislang aus Kunststoff oder Keramik. Jetzt haben Forscher den Bauplan unserer natürlichen Zähne vollständig entschlüsselt. Ist das der Grundstein für einen neuen Zahnersatz?

Wenn ein Zahn entsteht, ist das ein komplexer Prozess: Weichgewebe, Bindegewebe, Nerven und Blutgefäße verbinden sich mit drei verschiedenen Arten Hartgewebe. Um das herauszufinden, haben Wissenschaftler Mausschneidezähne untersucht, die kontinuierlich wachsen und deshalb dafür gut geeignet sind. Dennoch waren bislang viele Fragen zum Zellwachstum der Zähne offen geblieben.

Neue Zelltypen in Zähnen entdeckt

Forscher des Karolinska Institutet in Stockholm, der Medizinischen Universität Wien in Österreich und der Harvard University in den USA konnten erstmals alle Zellarten sowohl in Mauszähnen als auch in menschlichen Zähnen identifizieren und charakterisieren. Dazu nutzten sie eine Einzelzell-RNA-Sequenzierungsmethode und die genetische Analysen.

Damit konnten die Wissenschaftler nachvollziehen, wie sich aus den Stammzellen vollständig differenzierte Zellen zum Beispiel für Zahnschmelz und den Zahn darunter entwickeln. Außerdem entdeckten sie neue Zelltypen und Zellschichten, die eine Rolle für die Zahnempfindlichkeit spielen könnten.

Grundstein für neue regenerative Therapien

Hauptautor Igor Ademeyko (Institut für Physiologie und Pharmakologie/ Karolinska Institutet ) und Co-Autor Kaj Fried (Institut für Neurowissenschaften/Karolinska Institutet) gehen davon aus, dass die Ergebnisse ihrer Untersuchung Fortschritte besonders auf dem Gebiet der sogenannten regenerativen Zahnmedizin ermöglichen. Diese widmet sich dem Wiederaufbau zerstörten oder verlorenen Gewebes, also unter anderem der Reparatur oder sogar dem Ersatz der natürlichen Zähne. Die Studie wurde im Fachmagazin Nature Communications veröffentlicht.

(krm)

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