Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
Klima & UmweltMedizinPsychologieWeltraumGeschichteNaturwissenschaftBildung
Die Kliniken sind zwar noch lange nicht überlastet, trotzdem müssen inzwischen wieder einige Menschen wegen schwer verlaufender Coronainfektionen intensivmedizinisch behandelt werden. Bildrechte: IMAGO/Pond5 Images

InfektionenEtwa 8 Prozent der Deutschen krank: Anstieg bei Corona und starke Erkältungswelle

03. November 2023, 13:03 Uhr

Das Robert Koch-Institut schätzt, dass sich vergangene Woche rund 6,6 Millionen Menschen mit akuten Atemwegsinfektionen angesteckt haben, über eine Million davon mit Corona.

Dieser Beitrag schildet die Lage bis zum 22. Oktober. Für aktuellere Zahlen besuchen Sie bitte:

Die Zahl der neuen Coronainfektionen ist im Vergleich zur Vorwoche erneut gestiegen, allerdings nur leicht. Laut dem aktuellen Bericht über Atemwegsinfektionen des Robert Koch-Instituts (RKI) stieg die Zahl der bis zum 22. Oktober offiziell gemeldeten Ansteckungen mit SARS-CoV-2 auf 13.128 Fälle. Da hierbei allerdings nur solche Patienten erfasst werden, deren Symptome in einem Krankenhaus oder die im Stichprobensystem des RKI aufgefallen sind, ist die tatsächliche Zahl deutlich höher.

Vereinzelt wieder Corona-Todesfälle bei den über 60-Jährigen

Im Projekt SentiSurv der Mainzer Universitätsmedizin testen sich rund 10.000 Personen über 25 Jahre jede Woche selbst. Durch die repräsentativ ausgewählte Stichprobe lässt sich eine relativ genaue 7-Tage-Inzidenz für Rheinland-Pfalz ermitteln, zumindest für die erwachsene Bevölkerung. Die Mainzer Epidemiologen schätzen die Zahl neuer Ansteckungen auf 1381 pro 100.000 Einwohnern und Woche. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung Deutschlands bedeutet das, dass sich vergangene Woche etwa 1,149 Millionen Menschen neu mit Corona angesteckt haben. Nahezu alle derzeit auftretenden grippeähnlichen Infekte dürften damit Covid-19 sein.

Alles anzeigen

Das RKI beobachtet allerdings weiterhin vergleichsweise wenig Fälle schwer verlaufender Coronainfektionen. In den Kliniken gibt es laut den aktuellen Daten zwar einen kontinuierlichen Anstieg von intensivpflichtigen Patientinnen und Patienten, vorwiegend bei den über 80-Jährigen. Zudem starben auch wieder 247 Menschen an oder mit dem Virus, 97 Prozent davon waren über 60 Jahre alt. Allerdings droht den Kliniken nach wie vor nicht die Überlastung. Das RKI empfiehlt Personen ab 60 Jahren immer noch dringend eine weitere Auffrischimpfung gegen Corona, am besten kombiniert mit einer gegen die Grippe (Influenza).

6,6 Millionen Menschen haben sich neu mit Atemwegserregern angesteckt

Bei der genetischen Untersuchung verschiedener Varianten von Corona stellten Labore in der vergangenen Woche kaum Veränderungen fest. Die Variante Eris (EG.5) ist mit 46 Prozent nach wie vor für die meisten Coronafälle ursächlich. Die stark mutierte Variante Priola (BA.2.86) kommt dagegen nur auf 2 Prozent. Michael Albrecht, medizinischer Vorstand der Dresdner Uniklinik, schätzt diese Varianten und ihre verschiedenen Subtypen als vergleichsweise ungefährlich ein. "Es ist nicht gefährlicher als eine Influenza-Infektion oder eben eine schwere Grippeinfektion", sagt er im Gespräch mit dem MDR.

Neben Corona sind viele Menschen aktuell aber auch mit gewöhnlichen Erkältungserregern infiziert. Das RKI schätzt, dass sich aktuell insgesamt etwa 6,6 Millionen Menschen in Deutschland neu mit Atemwegserregern infiziert haben. In den allermeisten Fällen dürften Rhinoviren, die Auslöser des gewöhnlichen Schnupfens, die Ursache sein. Im Stichprobensystem des RKI konnten sich in 35 Fällen nachgewiesen werden, was 20 Prozent der Proben entspricht. In zwei Proben tauchte zudem das RS-Virus auf, das bei den meisten Menschen ebenfalls lediglich milde Erkältungen verursacht, bei Neugeborenen und Kleinkindern aber zu schweren Krankheiten bis hin zu Lungenentzündungen führen.

Links/Studien

Nachrichten

Mehr zum Thema

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen