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Seit der Delta-Variante steigt die Zahl der Impfdurchbrüche. Trotzdem haben Geimpfte Vorteile. Bildrechte: IMAGO / Achille Abboud

Wildtyp, Deltavariante und OmikronSymptome, Viruslast und Arbeitsausfall: Impfungen blieben trotz Virus-Evolution wirksam

18. Oktober 2022, 17:02 Uhr

Corona hat sich im Lauf der Pandemie ständig weiterentwickelt und den Schutzeffekt von Impfungen reduziert. Trotzdem haben die Impfungen auch bei Omikron geholfen, zeigt eine neue US-Studie.

Das Heroes-Recover Netzwerk in den USA hat Menschen aus systemrelevanten Berufen mit engem Kontakt zu anderen Menschen im Lauf der Pandemie regelmäßig untersucht. Im Fachblatt JAMA berichtet ein Team um Mark Thompson von der Seuchenschutzbehörde CDC nun aktuelle Erkenntnisse zum Effekt von Impfungen während der fortschreitenden Evolution von Sars-CoV-2.

Insgesamt 1.199 Personen (darunter 352 Ungeimpfte sowie 401 drei Mal Geimpfte) hatten sich zwischen Dezember 2020 und Mai 2022 mit Corona infiziert. Je nach Impfstatus und Coronavariante gab es große Unterschiede in Bezug darauf, wie heftig eine Covid-19 ausfiel. Impfungen boten demnach zwar keinen sicheren Schutz vor Ansteckungen, führten im statistischen Durchschnitt aber zu milderen Symptomen, einer kürzeren Krankheitsdauer und auch einer geringeren Viruslast in den Atemwegen.

Delta-Variante: Symptome bei Geimpften sechs Tage früher weg

Von den 1.199 untersuchten Fällen hatten sich 14 Prozent mit der einer anfänglichen Coronavariante angesteckt, 24 Prozent mit der Deltavariante und 62 Prozent mit Omikron. Erste Impfdurchbrüche wurden bereits während der Delta-Variante sichtbar. Hier hatten Geimpfte aber mit 77,8 Prozent ein etwas geringeres Risiko einer Infektion mit Symptomen als Ungeimpfte, wo das Risiko bei 96,1 Prozent lag.

Unter den symptomatischen Patienten klagten Geimpfte (38,5 Prozent) seltener über Fieber oder Frösteln als Ungeimpfte (84,9 Prozent). Außerdem waren die Symptome bei Geimpften im Schnitt schon nach 10,2 Tagen verschwunden. Bei Ungeimpften dauerte das durchschnittlich 16,4 Tage.

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Omikron: Geimpfte fehlen kürzer bei der Arbeit

Während der Omikronvariante sahen die Forscher beim Risiko auf eine symptomatische Infektion keinen Unterschied mehr zwischen zweifach Geimpften und Ungeimpften. Ein überraschendes Ergebnis war hier, dass dreifach Geimpfte mit 88,4 Prozent sogar ein höheres Risiko einer Ansteckung hatten als Ungeimpfte mit 79,4 Prozent. Hier vermuten die Wissenschaftler allerdings unentdeckte Störfaktoren.

Denn in Bezug auf die Stärke der Symptome berichteten dreifach Geimpfte seltener über Fieber oder Frösteln (51,5 Prozent) als Ungeimpfte (79 Prozent). Sie nahmen zudem seltener medizinische Hilfe in Anspruch (Geimpfte: 14,6 Prozent, Ungeimpfte: 24,7 Prozent) und fehlten mit 26,6 Stunden weniger Stunden bei der Arbeit als Ungeimpfte (Durchschnitt: 35,9 Stunden). Und: Sowohl bei Delta als auch bei Omikron hatten Geimpfte laut den Daten der Studie eine deutlich geringere Viruslast.

Links/Studien

(ens)