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Eine Untersuchung zeigt: Eine Impfung mit einem mRNA-Impfstoff schädigt das Sperma nicht. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Covid-19mRNA-Corona-Impfstoffe: Kein Einfluss auf Sperma

27. November 2021, 12:00 Uhr

Einige Menschen befürchten, mRNA-Impfstoffe könnten die Fruchtbarkeit schädigen. Mediziner aus Florida haben deshalb Männer-Sperma vor und nach der Impfung untersucht – und können klar Entwarnung geben.

Nicht nur in Sachsen zögern viele Menschen, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen. Auch in den USA ist die Impfquote mit 58 Prozent bei vollständigen Impfungen zu niedrig, um die Pandemie wirklich unter Kontrolle zu bekommen. Epidemiologen befürchten deshalb, dass in den USA nun eine tödliche fünfte Welle droht.

Eine Vermutung, die von vielen Impfzögerern im Internet immer wieder geäußert wird: Die mrRNA-Impfungen von Biontech/Pfizer und Moderna könnten die menschliche Fruchtbarkeit schädigen. Ob die Impfstoffe für das Fortpflanzungssystem toxische Wirkungen entfaltet, sei bei den klinischen Versuchen zur Zulassung aber nicht explizit untersucht worden, schreibt ein Team um den Professor für Reproduktionsmedizin und Urologie Ranjith Ramasamy von der Universität Miami jetzt im Fachjournal JAMA. Diese Lücke wollten die Forscher nun mit einer Studie zum Einfluss der Impfung auf männliches Sperma teilweise schließen.

Untersuchung der Spermien vor und nach der Impfung

Die Forscher konnten im Dezember 2020 insgesamt 45 junge Männer (Durchschnittsalter 28 Jahre) gewinnen, bevor diese ihre erste Impfdosis erhielten. Zuvor hatte das Team potenzielle Probanden aussortiert, die entweder bereits bekannte Probleme mit der Fruchtbarkeit hatten oder die kurz zuvor eine Covid-19 durchgemacht hatten. Die Probanden sollten einige Tage keine Ejakulationen haben, dann gaben sie ihre Spermaprobe ab. Jeweils etwa die Hälfte der Geimpften erhielt den mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer, die andere Hälfte wurde mit Spikevax von Moderna geimpft.

Die zweite Probe nahmen die Forscher rund 70 Tage nach der zweiten Impfung. Bei der Untersuchung zeigte sich: Sowohl Spermienzahl, Volumen des Spermas sowie die Beweglichkeit der Spermien hatten sich deutlich erhöht. Hatten zu Beginn acht der 45 Versuchsteilnehmer zu wenig Spermien gehabt, war es nach der zweiten Dosis nur noch einer.

Im Frühjahr ist das Sperma besser

Aus Sicht der Forscher zeigen die Messungen eindeutig, dass die Impfung keinen negativen Einfluss auf die Fruchtbarkeit hat. Die leichte Zunahme der Spermienqualität dagegen könnte eher damit zusammenhängen, dass die Probanden vor der zweiten Probe länger abstinent waren oder auch, dass die ersten Proben noch im Dezember, die zweiten Proben aber bereits im März und April genommen wurden. Die Qualität des Spermas ändert sich laut Studien im Lauf des Jahres, sie ist im Sommer besser als zur kalten Jahreszeit.

(ens)

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