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Perseverance-MissionJezero-Krater auf dem Mars war einst ein wasserreicher See

09. Oktober 2021, 06:00 Uhr

Die Bilder, die der NASA-Rover Perserance vom Jezero-Krater auf dem Mars geschickt hat, wurden einer ersten Analyse unterzogen. Das Ergebnis: Wo heute sich eine trockene Gesteinswüste befindet, war früher ein großer See.

Seit dem 18. Februar 2021 ist der NASA-Rover Perseverance auf dem Mars und schickt Bilder und auch Tonaufnahmen vom Roten Planeten. Gelandet ist das Mars-Fahrzeug unweit des Jezero-Kraters, wo er auch mit Technik aus Jena nach Spuren von Leben sucht. Dort, wo heutzutage nur eine trockene Ebene ist, soll vor 3,7 Milliarden Jahren Wasser in Hülle und Fülle vorhanden gewesen sein. Diese Vermutung hat nun eine Auswertung von Bildern bestätigt, die Perseverance zur Erde gesandt hatte. Die Studie dazu wurde im Fachmagazin "Science" veröffentlicht.

Jezero-Delta besonders interessant für die Wissenschaft

Laut der Analyse hatte der See eine Ausdehnung von bis zu 40 Kilometern und war dutzende Meter tief. Mehrmals wurde er von heftigen Fluten heimgesucht, was sich an Felsbrocken ablesen lässt, die durch die Fluten kilometerweit im Seebett bewegt wurden. Sand und Kies wurden zudem regelmäßig von einem Fluss über ein fächerförmiges Delta in den See gespült. Dies alles ereignete sich in einer Zeit, als der Mars noch eine Atmosphäre hatte und das Klima dort warm und feucht war.

Die Fluten, die über das Delta in den See gespült wurden, sind dabei für die Wissenschaft besonders interessant. "Ein besseres Verständnis des Jezero-Deltas ist der Schlüssel, um die Veränderungen in der Hydrologie in diesem Gebiet zu verstehen", erklärt Prof. Sanjeev Gupta vom Londoner Imperial College, das an der Studie beteiligt war. Denn so könne man in Zukunft eventuell auch einen Einblick darin erhalten, warum der gesamte Planet später austrocknete.

Dabei soll auch Perseverance helfen - unter anderem durch von ihm entnommene Bodenproben, die später auf der Erde eingehend analysiert werden sollen. Ein Fokus liegt dabei auf sogenannten Biosignaturen: den Spuren des Lebens. "Es wird einige Zeit dauern, um das Gestein zu sammeln, das wir für unsere Suche nach Lebenszeichen brauchen", betont Tanja Bosak vom ebenfalls beteiligten Massachusetts Institute of Technology (MIT). "Das wird ein Marathon, aber einer mit viel Potenzial."

cdi

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