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StadtplanungKlima hat Vorfahrt in OBM-Umfrage

10. Mai 2022, 21:47 Uhr

Die jährliche Umfrage des Difu-Instituts in den Rathäusern der großen Städte zeigt: Klimapolitik steht ganz oben auf der To-do-Liste, besonders im Osten. Neu ist auch das Thema "Fachkräfte finden und halten".

Erstmals ist Klimaschutz das wichtigste Thema, das sich Städte in Deutschland für die Zukunft auf die Fahnen geschrieben haben. Das ist das Ergebnis der Difu-Städteumfrage aus dem Januar und Februar 2022. Dabei werden Oberbürgermeister und Bürgermeisterinnen von Städten mit mindestens 50.000 Menschen befragt. Fast zwei Drittel der befragten Stadtspitzen nannten in der diesjährigen Umfrage die Klimapolitik noch vor den Handlungsfeldern "Wohnen" und "Mobilität. Einschränkend sagen die Studienautoren, dass die Umfrage allerdings noch vor dem Beginn des Ukrainekrieges und dessen Auswirkungen auf einzelne Städte gemacht wurde.

Bildrechte: Deutsches Institut für Urbanistik

Was ist das Difu?

Die Abkürzung Difu steht für Deutsches Institut für Urbanistik (Difu). Das 1973 gegründete Stadtforschungsinstitut beschäftigt sich mit den Herausforderungen, die Kommunen beschäftigen: Stadt- und Regionalentwicklung, kommunale Wirtschaft, Städtebau, soziale Themen, Umwelt, Verkehr, Kultur, Recht, Verwaltungsthemen oder Kommunalfinanzen. .

Wonach wird in der Difu-Umfrage gefragt?

Was sind die aktuell wichtigsten Aufgaben in der eigenen Stadt? Welche Themen werden künftig für die Städte an Bedeutung gewinnen? In welchen Bereichen müssen die Rahmenbedingungen für Kommunen dringend verbessert werden?

Es gibt auch neue Themen auf der Agenda

Wobei die Tatsache, dass auch Mobilität bei Entscheidungsträgern in den Städten ebenfalls als wichtiges Thema definiert wurde, Difu-Institutsleiter Professor Dr. Carsten Kühl aufhorchen lässt. Mit dem Stichwort Mobilität rangiere ein zweites Klimathema oben auf der kommunalen Agenda, sagt der Wissenschaftler.

Andere wichtige Themen bleiben für die Stadtspitzen Wohnen, Digitalisierung und Finanzen. Neu in den "Top Ten" ist "Fachkräfte halten und Fachkräfte gewinnen" als eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Vor allem in Ostdeutschland nannten das Thema gut einem Drittel der Stadtoberhäupter. Projektleiterin Dr. Beate Hollbach-Gröning zufolge verdeutlicht die Umfrage, dass der Fachkräftemangel auch in den kommunalen Verwaltungen und Unternehmen angekommen sei: "Dieses Problem wird sich ohne Zweifel in den nächsten Jahren verschärfen", warnt die Wissenschaftlerin. Die Kommunen müssten nun zeigen, dass sie attraktive Arbeitgeber seien.

Die Folgen von Corona beschäftigen die Städte nach wie vor, aber sie werden überwiegend als weniger gravierend oder als besser handhabbar eingeschätzt als noch 2021.

Für Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, zeigen die Ergebnisse, dass der Klimaschutz zwar schon lange weit oben auf der Agenda stehe. Es gehe nicht nur um CO2-Einsparungen, sondern darum, wie Ressourcen geschützt und Lebensqualität erhalten bleiben könne.

Viele Faktoren beeinflussen die Lebensqualität in einer Stadt. Bildrechte: imago images/Lichtgut

Links/Studien

Die Studie des Difu finden Sie hier.

(lfw)

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