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Turbokreisverkehr - einmal um die Siegessäule in Berlin. Bildrechte: IMAGO / fStop Images

Verkehrsumfrage TU DresdenMit Turbo durch den Kreisverkehr – wie hätten Sie ihn gern?

04. April 2023, 05:00 Uhr

Mal ehrlich: Fahren Sie gern im Kreisverkehr? Oder hassen Sie ihn? In beiden Fällen sind Sie hier richtig. Denn wir schauen heute ganz genau auf die Kreisverkehre der Welt. Wollen Sie wissen, wo es den Ersten gab?

Kreisverkehre – die einen lieben sie, die anderen kommen nicht klar, ignorieren ist auf jeden Fall schwer, denn in den vergangenen Jahrzehnten ist ihre Zahl in Deutschland beständig gewachsen. Wie viele es genau sind, weiß allerdings niemand. Bei der letzten Zählung des Autoclubs ACE im Jahr 2016 waren es bereits 13.500. Das ist aber nichts gegen Frankreich, wo sich unsere Verkehrsplaner einiges abgeschaut haben. Im Nachbarland könnten es gut und gern 60.000 sein, aber das sind auch nur Schätzungen.

Das im Kreis um den Verkehr Fahren hat viele Vorteile. Wenn es klappt, läuft der Verkehr einwandfrei und es braucht keine Technik, die kaputtgehen kann oder gewartet werden muss. Wer sich dem Kreisverkehr nähert, bremst fast immer, was sich auch bei den Unfallzahlen bemerkbar macht. Unter den rund 290.000 Unfällen bundesweit (ohne Autobahn, die zählen wir erst mit, wenn es auch dort Kreisverkehr gibt) passierten im Jahr 2021 weniger als 7.400 an Kreisverkehren, so das Statistische Bundesamt (hier als PDF, falls Sie noch mehr Zahlen wollen).   

Kreisverkehr: Von Mini bis Turbo

Kreisverkehre gibt es in ganz verschiedenen Designs, von den Minikreisverkehren (zwischen 15 und 20 Meter Durchmesser), die gern einfach überfahren werden, über die kleinen (um die 30 Meter), bei denen das mit dem Drüberfahren nicht mehr geht (auch nicht mit dem SUV), zu den großen Kreisverkehren (meist mit Ampel) und ganz oben auf der Liste den Turbokreisverkehren. Das sind die, bei denen es ganz schnell gehen kann, weil die Fahrenden sich mit ihren Autos/Lkw/Motorrädern bereits vor dem Kreisverkehr in verschiedene Spuren einsortieren können – was oft auch gelingt.

Offiziell ein kleiner Kreisverkehr, aber "weltbekannt" in Bayern - und darüber hinaus, durch die Eberhofer-Krimis. Bildrechte: IMAGO / H. Tschanz-Hofmann

Eigentlich eine Super-Idee für schnell fließenden Verkehr, den wir ja alle haben wollen. Aber nicht ohne Risiken, denn das erfordert umsichtiges Verkehrsverhalten von allen Beteiligten, sagen Verkehrsforschende der TU Dresden und der Ruhr-Universität Bochum. Sie untersuchen deshalb aktuell, was es dabei zu beachten gibt und wie sich solche Turbokreisverkehre sicher und effizient gestalten und nutzen lassen. Und da kommen Sie jetzt wieder ins Spiel. Denn zu dieser Untersuchung gehört auch eine Online-Umfrage. Noch bis Ende April können Sie dabei sein, folgen Sie einfach diesem Link.

Mehr als zehn Minuten sollte das nicht dauern. Um diese Fragen geht es dabei:

  • Worauf kommt es bei solchen speziellen Kreisverkehren an, damit die Fahrentscheidung rechtzeitig fällt?
  • Wie lassen sich Unfälle vermeiden?
  • Was ist Fahrerinnen und Fahrern wichtig, damit sie sich sicher und orientiert fühlen?
  • Wie können die Zufahrten solcher Kreisverkehre zu Fuß oder mit dem Fahrrad überquert werden?

Der Riebeck-Platz in Halle. Wenn die Ampeln aus sind, ein Turbokreisverkehr. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Und wenn wir schon bei Fragen sind, zum Schluss noch ein kurzes Kreisverkehr-Quiz:

Was denken Sie, wo gab es den ersten Kreisverkehr der Welt?
Hier drei Antwortmöglichkeiten:

A: New York, USA, Columbus Circle

B: Paris, Frankreich, Arc de Triomphe

C: Görlitz, Deutschland, Brautwiesenplatz

Die richtige Antwort lautet …

C: Die Görlitzer hatten 1899 den ersten Kreisverkehr der Welt, New York kam erst fünf Jahre später und Paris erst 1907.

gp/pm

Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN - Das Radio | 28. Februar 2023 | 18:00 Uhr

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