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ForschungVitamin D: Wer liefert mehr - Schokolade, Fisch, Ei oder Sonne?

30. März 2020, 15:17 Uhr

Sonnenstrahlung, Thunfisch, Hering, Avocado, Eigelb, Speisepilze, Schokolade: alles Lieferanten von Vitamin D. Aber wer liefert wie viel und wie finden wir die optimale Dosis?

Säuglinge bekommen im ersten Lebensjahr täglich eine Dosis Vitamin D verabreicht. Und Erwachsene? Selbst wenn sie die Bedeutung von Vitamin D für den Körper auf dem Schirm haben - es stärkt die Knochen, das Immun- und Hormonsystem sowie Psyche und Stoffwechsel - heißt das noch lange nicht, dass jede/r auch die richtige Dosis bekommt oder weiß, wie sie/er zu ihr kommt.

Wie viel Vitamin D jeder von uns bildet, hängt von verschiedenen Faktoren ab, auf die wir selbst Einfluss haben. Zum Beispiel, wie viel Zeit wir tagsüber draußen verbringen und was wir essen.

Es gibt aber auch Faktoren, an denen wir nicht schrauben können: Jahreszeit, Witterung, Hauttyp und der Breitengrad, an dem wir wohnen.

Die Wissenschaft hat festgestellt...

…dass Schokolade, genauer gesagt Kakaobohnen, Vitamin D enthalten. Also können wir nun getrost statt zu Jacke, Mütze, Schal zur Schokolade greifen und den Hund allein vor die Tür schicken können? Leider nein, wenn man sich die scheinbar süßen Fakten näher anschaut. Denn wir Deutschen essen 8,4 Kilogramm Schokolade pro Kopf und Jahr. Das müsste sich doch auf unsere Vitamin-D-Versorgung auswirken? Leider macht die Dosis neben der Wirkung auch das Gift: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine Tageszufuhr von 20 Mikrogramm Vitamin D für sonnenarme Tage. In Schokolade umgerechnet wären das etwa sechs Tafeln dunkle, oder zehn Tafeln Vollmilchschokolade. Angesichts der anderen Inhaltsstoffe wie Zucker und Fett müssen wir Schokolade in Sachen Vitamin D also in den Skat drücken.

Zehn bis zwanzig Prozent unseres Vitamin D-Bedarfs müssen wir mit der Nahrung aufnehmen. Es steckt in fettigem Fisch wie Lachs oder Hering, in der Avocado oder im Eigelb. Besonders das Eigelb hat noch mehr Potential als wir bisher dachten. Ein Versuch der Martin-Luther-Universität Halle hat belegt, dass UV-Lampen im Hühnerstall die Vitamin-D-Produktion der Hennen enorm steigern – und das schlägt sich im Vitamin-D-Gehalt der Eier nieder. Aber: Nicht jeder mag Eier und schon gar nicht jeden Tag eins. Und außerdem sind solche Vitamin-D-reiche Eier noch lange nicht im Handel.

Des Rätsels Lösung: Die Sonne

80 bis 90 Prozent des Vitamins bildet unsere Haut mithilfe des Sonnenlichts, der UVB-Strahlung. Das ist die, auf die unsere Haut reagiert, selbst wenn wir die Sonne nicht direkt sehen. In Deutschland allerdings nur zwischen März und Oktober, nur in diesem Zeitraum hat die Strahlung die richtige Intensität. Also müssen wir zwischen November und Februar künstlich nachhelfen? Eigentlich nicht, denn der Körper speichert Vitamin D im Muskel- und Fettgewebe und zwar über sechs Monate. Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zufolge reichen 25 Minuten tägliche Sonnenbestrahlung, um die dunklen Monate aus eigenen Vorräten zu überbrücken.

Quelle: lfw

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