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TU ChemnitzNachhaltig leben - wie geht das?

01. Juni 2018, 12:15 Uhr

Wenn Sie einen Lippenstift kaufen, schauen Sie dann nach, ob da Mikroplastik drin ist? Wahrscheinlich nicht. Sie sollten das aber tun, falls Sie nachhaltig leben wollen. Denn Mikroplastik schädigt die Umwelt und damit den Menschen. Eine Ausstellung der TU Chemnitz gibt Tipps für ein nachhaltiges Leben. Annegret Faber hat sie sich angeschaut.

von Annegret Faber

Goldene Regeln für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Gemüse selbst anbauen oder aus regionalem Anbau kaufen. Saisonal einkaufen. Lebensmittel nicht wegwerfen, sondern verschenken. Aus nichtb gegessenem Obst Saft und Marmelade herstellen. Bildrechte: imago/Westend61
Stichwort Mobilität Bei kurzen Strecken Auto stehen lassen, zu Fuß gehen oder Radfahren. ÖPNV nutzen, Bus- oder Bahnfahren. Fahrgemeinschaften entlasten die Umwelt ebenso wie energiesparende Fahrweise. Carsharing als Alternative zum Eigenauto. Flugreisen meiden. Bildrechte: imago/momentphoto/Killig
Information & Kommunikation Handy auch mal ausschalten. Geräte lange nutzen. Bildrechte: Colourbox.de

Im Eingangssaal des neuen Chemnitzer Hörsaalgebäudes hängen seit heute große Poster. Darauf Informationen für ein nachhaltiges Leben. Ein Thema: Mikroplastik in Kosmetik. Dass es das gibt, ist nichts Neues, aber die meisten wissen es nur nicht: Polyethylen, PE; PET, PMNA, Nylon - alles drin. Jeder dieser Kunststoffe muss auf der Verpackung drauf stehen und eigentlich hat die Kundschaft es selbst in der Hand, sich für oder gegen ein Produkt mit solchen Inhaltsstoffen zu entscheiden. Professorin Marlen Arnold von der TU Chemnitz sagt:

Damit ist sehr viel getan, weil dann die Konsumierenden ein Signal setzen und sagen, wir wollen die Produkte nicht mehr.

Prof. Marlen Arnold

Wer kauft, hat Macht! Auch das ist eine Botschaft der Ausstellung, sagt die Leiterin der Chemnitzer Professur für betriebliche Umweltökonomie und Nachhaltigkeit, "Sei wählerisch und schau genau hin." Anne Fischer, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TU Chemnitz, erklärt die Kriterien, die beim Aufbau der Ausstellung angelegt wurden.

Wir haben zehn Bedürfnisfelder festgelegt. Mobilität, Ernährung, Wohnen, Freizeit, Bildung, lebenslanges Lernen, Mode und Schönheit, allgemeiner Konsum, Urlaub und Tourismus und auch Information und Kommunikation.

Anne Fischer

Jeder Lebensbereich wird genau ausgeleuchtet: Was soll ich vermeiden, was bevorzugen? Sich immer wieder hinterfragen sei wichtig, auch um den so genannten Rebound-Effekt zu vermeiden, nach dem Motto, "Ich tue etwas Gutes und gönne mir danach mal etwas, das nicht so gut ist." Zum Beispiel: Ich steige um auf Elektromobilität - und leiste mir gleich zwei Fahrzeuge, weil das ja so umweltfreundlich ist. Vorher hatte die Familie aber nur ein Auto. Oder ich spare Geld für unnötige Anschaffungen - und fliege dann auf die Malediven.

Das ist eben genau das Schädliche für die Umwelt, weil die Emissionen nach oben gehen, weil der Ressourcenverbrauch weiter nach oben geht und zwar mehr als gut.

Prof. Marlen Arnold

Vieles, was in der Ausstellung aufgezeigt wird, ist zwar bekannt. Aber es muss immer wieder ins Bewusstsein gerufen werden, sagt Anne Fischer, auch wenn nicht jeder die Möglichkeit hat, das Thema Nachhaltigkeit in seinem Privatleben zu integrieren und das nicht immer einfach ist.

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Radio | 30. Mai 2018 | 10:51 Uhr