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Nachbildung des Pleurocystiten (li.) neben dem Soft Roboter, der dem Urzeittier nachempfunden ist. Bildrechte: Image courtesy of Richard Desatnik

Wissen-NewsSoft Robotics: Ausgestorbene Tiere verstehen, indem sie als Roboter nachgebaut werden

21. März 2024, 11:25 Uhr

In der Softrobotik werden "weiche" Roboter entwickelt, um menschliche Bewegungen nachahmen zu können. US-Forscher nutzen diese Technik nun, um bereits ausgestorbene Arten besser zu verstehen.

Soft Robots werden schon seit Längerem etwa in der Medizin eingesetzt, wo sie durch ihr weiches Material besser die Flexibilität des menschlichen Körpers imitieren können als konventionelle Roboter. Auch bei der Erforschung der Meere und des Weltraums werden ihre flexiblen Eigenschaften bereits genutzt. Experten der Carnegie Mellon University in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania verwenden die Softrobotik nun zusätzlich zur Erforschung der Vergangenheit. Denn die Wissenschaftler um Richard Desatnik erschaffen Roboter, die bereits ausgestorbenen Arten nachgebildet sind.

Zuletzt haben die Forschenden ein Softroboter-Modell eines Pleurocystiten gebaut. Die Tiere lebten vor rund 500 Millionen Jahren im Meer und ähnelten heutigen Seesternen oder -igeln, wobei sie im Unterschied zu diesen eine Art Schwanz hatten, mit dem sie sich fortbewegen konnten. Mithilfe von Computertomografie-Scans von Fossilien der ausgestorbenen Art konnte ein 3D-Modell erstellt werden, das schließlich in einem beweglichen Soft Roboter umgesetzt wurde.

"Wir haben schon viel von modernen Lebewesen gelernt, aber diese bilden nur ein Prozent der Tiere, die unseren Planeten in seiner gesamten Geschichte besiedelt haben", erläutert Desatnik. "Wir wollten sehen, ob wir noch etwas von den anderen 99 Prozent Lebewesen lernen können, die sich einst auf der Erde bewegten." Denn viele Arten hätten über Millionen von Jahren erfolgreich auf dem Planeten gelebt und seien dann nicht aus biologischen Gründen ausgestorben, so der Experte. Vielmehr seien dafür Umweltveränderungen verantwortlich gewesen, die nun noch genauer erforscht werden sollen.

cdi

Links/Studien

Die Forschungsergebnisse werden auf der 68. Jahrestagung der Biophysical Society vorgestellt.

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