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Bildrechte: IMAGO / Günter Schneider

Wissen-NewsCT-Untersuchung bei Kindern erhöht Blutkrebs-Risiko

10. November 2023, 12:08 Uhr

CT-Untersuchungen bei Kindern erhöhen das Risiko, an Krebs des Blut- oder Lymphsystems zu erkranken. Eine internationale Studie mit deutscher Beteiligung bestätigt für die derzeit übliche Strahlendosis bei CT-Scans ein 16 Prozent höheres Risiko für diese Krebsarten. In absoluten Zahlen errechneten die Forscher für 10.000 Kinder ein bis zwei Krebsfälle innerhalb von zwei bis zwölf Jahren nach einer CT-Untersuchung.

Computertomographische (CT) Untersuchungen im Kindesalter erhöhen das das Risiko, später an Blutkrebs zu erkranken. Das hat eine multinationale Studie unter Beteiligung der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane (MHB) bestätigt. Die Studienergebnisse zeigen nach Angaben der Autoren einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Strahlenbelastung durch CT-Untersuchungen bei jungen Menschen und dem Risiko, an Krebs des Blut- und Lymphsystems (myeloische und lymphoide Malignomen) zu erkranken.

Wie Studien-Mitautor Prof. Dr. Michael Hauptmann vom Institut für Biometrie und Registerforschung der MHB erklärt, erhöht eine Dosis von 100 Milligray (mGy) das Risiko, an Krebs des Blut- oder Lymphsystems zu erkranken, um etwa das Dreifache. Eine heute übliche Untersuchung mit einer Knochenmarkdosis von etwa 8 mGy würde das Risiko für diese Krebsarten demnach um etwa 16 Prozent erhöhen. Studien-Erstautorin Magda Bosch de Basea, zum Studienzeitpunkt Forscherin am ISGlobal, sagte dazu: "Als absolutes Risiko ausgedrückt, werden bei 10.000 Kindern, die sich einer CT-Untersuchung unterziehen, im Zeitraum von 2 bis 12 Jahren nach der Untersuchung etwa 1 bis 2 Fälle dieser Krebsarten auftreten."

Heute werden in Europa jedes Jahr mehr als eine Million Kinder einer Computertomographie unterzogen. Der umfassende Einsatz von CT-Untersuchungen ist jedoch nicht unumstritten, da bei dem Verfahren ionisierende Strahlung benutzt wird. Obwohl die Strahlendosen bei CT-Untersuchungen in den vergangenen Jahren erheblich gesunken sind, betont die in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlichte Studie die Notwendigkeit, das Bewusstsein der Ärzteschaft zu schärfen und weiterhin strenge Strahlenschutzmaßnahmen zu ergreifen.

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(dn)

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