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Wissen-NewsUnser Mond ist 40 Millionen Jahre älter als gedacht

24. Oktober 2023, 13:12 Uhr

Im Dezember 1972 hat die letzte Apollo-Mission Gesteinsproben des Mondes mit zur Erde gebracht. Eine Untersuchung der Proben mit modernen Methoden hat nun das Mindestalter des Mondes nach oben geschraubt.

Der Mond ist nach heutigem Wissen in der Entstehungsphase unseres Sonnensystems aus den Trümmern des Zusammenpralls der Ur-Erde mit dem Himmelskörper Theia (etwa so groß wie der Mars) entstanden. Aber wann war das genau? Neue Untersuchungen von Mondstaub, der von den Astronauten der letzten Apollo-Mission (Apollo 17) Ende 1972 zur Erde gebracht worden war, liefern jetzt ein Mindestalter von 4,46 Milliarden Jahren. Dadurch hat sich zwar nur die zweite Nachkommastelle geändert (vorher 4,42 Milliarden), aber das entspricht immerhin 40 Millionen Jahren, die der Erdtrabant älter ist als aufgrund der zuvor besten Messungen angenommen.

Die Kollision von Theia mit der Ur-Erde war so gewaltig, dass große Mengen an Gestein sich verflüssigten oder gar verdampften und ins All katapultiert wurden. Der sich aus Trümmern bildende Mond bestand zunächst vollständig aus flüssigem Gestein. Erst als sich dieser Magma-Ozean an der Oberfläche ausreichend abgekühlt hatte, konnten sich dort feste Gesteine und damit auch Zirkon-Kristalle bilden. Da solche Kristalle gegen spätere Veränderungen nahezu immun sind, eignen sie sich besonders gut zur Altersbestimmung.

Für die Untersuchung verwendeten die Forscher eine sogenannte tomographische Atomsonde, um die atomare Zusammensetzung der Zirkon-Kristalle zu bestimmen. Sie nutzten das Wissen, dass das Isotop Uran-238 sich durch radioaktiven Zerfall in Blei verwandelt und bestimmten anhand des Verhältnisses von Uran- zu Blei-Atomen das Alter der Kristalle auf 4,46 Milliarden Jahre. "Es ist ein unglaubliches Gefühl, zu wissen, dass wir das bislang älteste Stück Mond gefunden haben", sagt Forschungsleiterin Jennika Greer von der University of Glasgow.

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Die Forschungsarbeit "4.46 Ga zircons anchor chronology of lunar magma ocean" wurde im Fachjournal "Geochemical Perspectives Letters" veröffentlicht.

(rr / dpa)

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