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Oberammergau im bayerischen Oberland. Der Süden und die Mitte Bayers gelten in der Untersuchung als besonders wenig benachteiligt und profitieren vom Trend des Krebsratenrückgangs. Bildrechte: imago/Pond 5

Wissen-NewsSozialer Status beeinflusst Rückgang der Krebsrate in Deutschland

07. August 2023, 14:26 Uhr

Die Krebsrate in Deutschland ist für die meisten Krebsarten rückläufig. Dieser Trend ist aber unter Menschen mit unterschiedlichem sozialen Status nicht gleichmäßig verteilt.

Die Krebsrate in Deutschland ist rückläufig – vor allem in wohlständigen Städten und Landkreisen. Das ergab eine Untersuchung eines deutschen Forschungsteams, das Daten aus acht Bundesländer analysiert hat. Demnach sei die altersstandardisierte Rate an Krebsneuerkrankungen zwar generell rückläufig. Dieser Trend falle in sozial besser gestellten Gegenden jedoch deutlicher aus als andernorts.

Dass soziale Ungleichheit die Rate an Krebsneuerkrankungen beeinflussen kann, wurde bereits dargelegt, die Auswirkung auf den Trend aber bisher kaum untersucht. In der neuen Studie glichen die Forschenden Krebsdiagnosen auf Kreis- und Bezirksebene mit dem jeweiligen sozioökonomischen Index ab. Der wurde – abhängig unter anderem von Einkommen, Beschäftigungsquote, Ausbildung, Umwelt und Sicherheit – in fünf Gruppen unterteilt. Für sämtliche Gruppen sank die Neuerkrankungsrate von 2007 bis 2018 für fast alle Krebsarten. Für Krebs insgesamt sowie für Darmkrebs und Lungenkrebs war dieser Rückgang bei Männern in den am stärksten benachteiligten Regionen zum Beispiel deutlich schwächer als in den wohlhabenderen Gegenden. Die Zahlen von Lungenkrebserkrankungen bei Frauen nahmen im Vergleich zu 2007 zu, insbesondere bei den weniger privilegierten Gruppen.

Die Analyse deckt 49 Millionen Einwohnende für den Zeitraum 2007 bis 2008 ab, das sind sechzig Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung. Auf Grund der schlechten Datenlage konnte die Analyse nicht für den gesamtdeutschen Raum durchgeführt werden. Demnach fehlen mit Berlin, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Daten für Gegenden im Nordosten, der Mitte und Südwesten der Republik.

mit dpa

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