Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
Klima & UmweltMedizinPsychologieWeltraumGeschichteNaturwissenschaftBildung
Ein gestrandeter Pottwal. Viele der Tiere sterben durch Kollisionen mit Schiffen. Bildrechte: IMAGO/imagebroker

Wissen-NewsSo könnten Kollisionen von Pottwalen mit Schiffen künftig vermieden werden

18. April 2024, 12:18 Uhr

Besonders im östlichen Mittelmeer sterben viele Pottwale durch Kollisionen mit Schiffen. Eine neue Technologie soll nun die wenigen verbliebenen Meeressäuger möglichst davor schützen.

Im östlichen Mittelmeer gibt es nur noch etwa 200 Pottwale. Zusammenstöße mit Schiffen stellen die größte Bedrohung für diese Meeresriesen dar. Der Hellenische Graben ist ein zentraler Lebensraum für diese Art und zugleich ein Gebiet mit hohem Risiko für Kollisionen. Diese Region wird jedes Jahr von rund 30.000 großen Schiffen passiert. Zwischen 1992 und 2021 wiesen mehr als 50 Prozent der Pottwale, die an der griechischen Küste gestrandet waren, deutliche Spuren von Zusammenstößen mit Schiffen auf. In bestimmten Regionen, wie der Straße von Kythira, ist die Umleitung des Schiffsverkehrs kaum möglich, sodass hier spezielle Warnsysteme benötigt werden, um Kollisionen zu verhindern.

Der beste Schutz der Meeressäuger besteht dabei in der Reduktion der Fahrtgeschwindigkeit sowie der Verlegung von Schiffsrouten – letztere ist jedoch nicht überall möglich. Während der "Our Ocean"-Konferenz in Athen haben das griechische Umweltministerium und die internationale Meeresschutzorganisation OceanCare nun bekannt gegeben, dass sie ein gemeinsames Projekt zur Umsetzung eines technischen Warnsystems in der Straße von Kythira angehen werden. OceanCare fördert das Projekt mit 700.000 Euro, der griechische Staat hat weitere 2,3 Millionen Euro zugesagt.

Dazu soll das Warnsystem "SAvE Whales" ("System for the Avoidance of ship-strikes with Endangered Whales") – auch bekannt als Projekt "Save Moby" – in der Meerenge von Kythira umgesetzt werden. Dabei handelt es sich eine neuartige Technologie, die die Position von Pottwalen bis auf sieben Kilometer genau ortet und Seeleute in Echtzeit informiert, damit diese langsamer fahren oder ihre Route anpassen können, um Kollisionen zu vermeiden. Nachdem sich das System in einer Pilotphase zwischen 2019 und 2021 vor Kreta bewährt hat, soll es nun für einen ganzjährigen Dauerbetrieb im Seegebiet zwischen der Meerenge von Kythira und Kap Tainaron am südlichen Peloponnes hochskaliert werden.

cdi/pm

Dieses Thema im Programm:Das Erste | Brisant | 14. Februar 2024 | 17:15 Uhr

Kommentare

Laden ...
Alles anzeigen
Alles anzeigen

Nachrichten

Mehr zum Thema