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Auch der Eichelhäher frisst Vogelbeeren, die Frucht der Eberesche. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Stunde der WintervögelVögel füttern im Winter – Kennen Sie diese Büsche und Stauden?

30. Dezember 2022, 11:05 Uhr

Die Stunde der Gartenvögel naht, Anfang Januar ruft der Nabu zum Vogelzählen. Während es in manchen Gärten piepst und zwitschert, herrscht in anderen Stille. Welche Sträucher, Bäume, Stauden locken denn Vögel in den Garten?

Manche Pflanzen treiben einem als Mensch die Schamesröte ins Gesicht. Zum Beispiel die Vogelbeere, die Frucht der Eberesche. Die meisten lernen von Kindesbeinen an, "die ist giftig für uns Menschen". Und damit hat es sich dann auch, man straft die Beeren der Eberesche den Rest des Lebens mit Verachtung oder erklärt den eigenen Kindern: "Achtung, die sind giftig".

Die roten Beeren der Eberesche locken leuchtendrot. Und meist sagen wir Menschen, "Achtung, die sind giftig". Bildrechte: imago images/Gottfried Czepluch

Dabei ist das gar nicht richtig, sagt Anja Schwengel-Exner, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern: "Sie liefern viel Vitamin C und Provitamin A." Allerdings erst nach gründlicher Verarbeitung, durch das Erhitzen wird die bitter schmeckende Parasorbinsäure der Vogelbeeren in unschädliche Sorbinsäure umgewandelt. Und danach schmecken die Früchte aromatisch und süß, weiß die Expertin. Überhaupt hat die Vogelbeere die allgemeine Ignoranz echt nicht verdient, denn sie ist quasi die Kartoffel unter dem Vogelfutter, nahrhaft, vitaminreich und wird von vielen vertragen: Satte 63 Vogelarten fressen sie, weiß man beim Nabu zu berichten. 63! Da wird man prompt wieder rot. Könnten Sie aus dem Stand heraus 63 Vogelarten nennen, geschweige denn erkennen?

Vögel da zählen, wo viele im Winter Futter finden

Wer also viele Vögel zählen will Anfang Januar, zur Stunde der Wintervögel, zu der der Nabu aufruft, sucht sich am besten Plätze in der Natur, die Vögeln von sich aus Nahrung bieten. Tja, nur welche eigentlich, was fressen denn die Herrschaften so alles? Außer der Vogelbeere ist auch der eingrifflige Weißdorn ein wahrer Vogelbetörer, immerhin 32 Arten knuspern hier die Beeren weg, beim Wildapfel immerhin noch 19. Für den Fall, dass man zwar viele Pflanzen in der Natur vom Sehen kennt, aber mit ihren Namen nichts anfangen kann, haben wir hier die natürlichen Winter-Vogelfutter-Quellen zum Durchblättern zusammengestellt.

Vögel füttern im Winter – so macht das die Natur

Die tiefblauen Beeren der Schlehe sehen appetitlich aus, sind es aber nicht, jedenfalls unverarbeitet. Für Vögel bieten sie im Winter eine hervorragende Vitaminquelle, wie hier für das kleine Grünfink-Weibchen. Bildrechte: IMAGO/imagebroker
Die Früchte des Zierapfels ernähren manchen Vogel im Winter, wie hier eine Schwarzdrossel. Bildrechte: imago/blickwinkel
Auch die Ligusterbeeren bieten Vögeln wie der Schwarzdrossel im Winter Nahrung. Bildrechte: imago images/blickwinkel
Die Beeren der Eberesche sind bei mehr als 60 Vogelarten beliebt, unter anderem bei Rotkehlchen, Blaumeisen, Sumpfmeisen, Eichelhäher, Amseln, Wacholderdrossel. Bildrechte: imago images/imagebroker
Der Feuerdorn mit seinen kleinen roten Beeren ist bei Vögeln eher kein besonders beliebtes Winterrestaurant, wie hier für den Seidenschwanz. Erst im Winter, wenn wenig anderes Futter da ist, tun sich hier auch Amsel und Wacholderdrossel gütlich. Bildrechte: imago stock&people
Der Sanddorn ist so eine Art Ladenhüter unter den Beeren, erst wenn im Winter gar nichts mehr da ist, greifen hier die Vögel zu, wie der kleine Zaunkönig. Bildrechte: imago stock&people
Der Weißdorn ist das ganze Jahr über bei Vögeln beliebt, sowohl als Brutstätte als auch als Futterquelle. Wie hier bei der Wacholderdrossel. Bildrechte: imago/Nature Picture Library
Die Berberitze ist im Winter ein Futterspender für Vögel, wie zum Beispiel für die Schwanzmeise. Bildrechte: imago images/McPHOTO
Auch Sträucher bieten Vögeln Nahrung. Im Sommer sehen wir sie oft und gehen achtlos an der Wegwarte vorüber... Bildrechte: imago images/Manfred Ruckszio
...im Winter liefert sie Vögeln kleine Sämereien. Aber nur, wenn wir im Herbst nicht alles niedermähen, was für unsere Augen nicht mehr schön aussieht, weil es vertrocknet ist. Bildrechte: IMAGO / Hanke
Im Sommer ist der Waldengelwurz ein Tummeplatz für Insekten, im Winter finden Vögel in den vertrockneten Pflanzen Futter. Bildrechte: IMAGO / McPHOTO
Auch die Mädesüß-Pflanze mit ihren weißen Blüten erkennen wir eher nur im Sommer.... Bildrechte: PantherMedia / Manfred Ruckszio
... Wer sie stehen lässt, kann verschiedenste Futtergäste beobachten. Außer Sämereien gibt es auch in den vertrockneten Stengeln noch was zu holen (nicht nur für Vögel). Zum Beipsiel Insekten, die es sich hier gemütlich gemacht haben. Bildrechte: imago stock&people

Welche Vögel finden wir denn nun im Winter vor Ort, in Gärten und Parks oder am Vogelhäuschen?

Kleine Vogelkunde Stunde der Wintervögel – zählen Sie mit!

Der Dompfaff frisst im Winter Vogelbeeren und wenn vorhanden, alte BRombeeren. Wer ihn im Winter fütter, sorgt für Hirse- und Leinsamen oder Sonnenblumenkerne und gehackte Nüsse. Bildrechte: IMAGO / imagebroker
Der Erlenzeisig: Die kleinen, gelbgrünen Vögel leben ganzjährig in unseren Mischwäldern. Wenn wir im Winter einen gelbgrünen Schwarm solcher Vögel sehen, dann sind das Erlenzeisige aus dem Norden. Sie lassen sich in Erlen oder Birken nieder. Bildrechte: colourbox
Die Heckenbraunelle lebt nach dem Motto: Stille Wasser sind tief. Sie sind optisch unauffällig, leben im "Untergrund", nämlich im Unterwuchs von Wäldern, in Hecken oder Gebüschen von Gärten, Parkanlagen und Friedhöfen. Ihr Liebesleben ist munter, hier legen sich Männchen und Weibchen nicht fest, mit wem und mit wie vielen sie für Nachwuchs sorgen. Ihre Nester bauen sie am Boden oder im untereb Geäst von Bäumen oder Büschen. Bildrechte: imago/blickwinkel
Ein kleiner Punk unter den Vögeln: Die Haubenmeise. Wer sie sehen will, sollte zum Winterspaziergang in einen schönen Fichten- und Kiefernwald gehen. Bildrechte: IMAGO / agefotostock
Ein Raufbold unter den Vögel und der größte Fink Europas: Der Kernbeißer. Sein scharfer Schnabel knackt sogar Kirschkerne. Normalerweise leben Kernbeißer in Laub- und Mischwäldern mit viel Kraut- und Strauchschicht. Im Winter wagen sie sich aber auch an Futterstellen in Gärten. Sie fressen Samen von Laubbäumen und Früchte wie Hagebutten, Schlehen und Traubenkirsche. Bildrechte: IMAGO / Nature in Stock
Amsel - auch Schwarzdrossel. Die Männchen sind am gelb-orangen Schnabel zu erkennen. Bildrechte: Colourbox.de
Türkentauben leben meist von Getreide, Samen und Früchten. Man sieht sie oft in der Nähe von Tierparks und Bauernhöfen auf, wo sie sich am Futter anderer bedienen. Bildrechte: colourbox
Blaumeise – ganz klar zu erkennen wegen der blauen Kappe. Im Unterschied zu den Kohlmeisen fehlt der schwarze Strich auf dem Bauch. Bildrechte: imago images/blickwinkel
Der Buchfink ist gern im Schwarm unterwegs und ernährt sich im Winter von Bucheckern, allerlei Sämereien und Beeren. Bildrechte: imago/blickwinkel
Der Buntspecht. Er ist die bei uns am häuftigsten vorkommende Spechtart. Bildrechte: Colourbox.de
Der Eichelhäher gehört zu den Rabenvögeln. Er legt im Herbst einen Futtervorrat an aus Bucheckern und Eicheln und findet meist auch alles wieder. Am Futterhaus mag er Sonnenblumenkerne, Streufutter, ganze oder gehackte Erdnüsse. Bildrechte: colourbox
Die Goldammer. An ihrem gelb-goldenen Köpfchen gut zu erkennen. Bildrechte: colourbox
Der Grünfink. So groß wie ein Sperling, aber durch die Färbung gut zu unterscheiden. Bildrechte: IMAGO/imagebroker
Der Kopf schwarz-weiß, der Bauch gelb, darauf ein schwarzer Streifen – die Kohlmeise. Bildrechte: Bernard Castelein
Der Kleiber ist ein geschickter Kletterer. Den Namen bekam er, weil er sein Nest bis auf ein kleines Loch zukleistert. Bildrechte: Colourbox.de
Das Rotkehlchen. Familie der Fliegenschnäpper. Inoffizieller Nationalvogel Großbritanniens. Bildrechte: Colourbox.de
Die Singdrossel – etwas kleiner als die Amsel. Sie sind Weichfutterfresser und mögen im Winter gern Äpfel, Rosinen oder Getreideflocken und Mehlwürmer. Bildrechte: imago images / blickwinkel
Ein Zaunkönig – früher auch Schneekönig genannt – weil er selbst im Winter laut singt. Bildrechte: imago images / McPHOTO

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