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Sehr süß und mitunter sehr bedroht: Die Unechte Karettschildkröte. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

WeltschildkrötentagDiese Meeresschildkröten schwimmen für den Artenschutz

23. Mai 2022, 17:24 Uhr

Obwohl sie zu den ältesten Tierarten auf unserem Planeten gehören, sieht es für viele Schildkrötenarten derzeit nicht so rosig aus. Durch Besenderung und Auswilderung sollen sie geschützt werden.

Am 23. Mai ist der Welttag der Schildkröte – dieser Tag soll auch darauf aufmerksam machen, dass mehr als die Hälfte aller 360 Schildkrötenarten vom Aussterben bedroht ist. Darunter beispielsweise die Unechte Karettschildkröte Caretta caretta, eine Meeresschildkröten-Art, die seit 2015 auf der roten Liste der Weltnaturschutzorganisation IUCN steht.

Solche frei im Meer herumtreibenden "Geisternetze" sind eine Gefahr für Meeresschildkröten. Bildrechte: IMAGO / blickwinkel

Mehr Wissen = besserer Schutz

Pünktlich zum Weltschildkröten-Tag gibt es aber auch good news: Drei dieser Unechten Karettschildkröten, die die Organisation Life Medturtles aus Fischernetzen gerettet hatte, konnten nun wieder in die Wildnis entlassen werden – ausgestattet mit einem GPS-Sender sollen sie Informationen darüber liefern, wo die Überwinterungs- und Weidegebiete der Tiere liegen. Mit diesem Wissen kann man die Schildkröten gezielter und besser schützen.

Hier ist zu sehen, wie die Meeresschildkröten erst besendert und dann am Strand von Sfax in Tunesien freigelassen werden:

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Meeresschildkröten sind älter als die Dinosaurier

Die Unechte Karettschildkröte lebt in allen großen Ozeanen und im Mittelmeer. Während der Gesamtbestand der Tiere weltweit zurückgeht, gibt es im Nordpazifik und im Mittelmeer Populationen, die als nicht gefährdet eingestuft werden oder sogar zunehmen. Nach Angaben der Weltnaturschutzorganisation soll die Anzahl fortpflanzungsfähiger Weibchen nun noch zwischen 36.000 und 67.000 Exemplaren liegen. Dabei haben die Tiere schon einiges überlebt: Meeresschildkröten existieren seit 150 Millionen Jahren auf unserem Planeten. Als die Dinosaurier vor 66 Millionen Jahren ausgelöscht wurden, überlebten die Schildkröten in Osteuropa – wie aktuelle Fossilienfunde nahelegen.

Hauptbedrohung sind wir Menschen

Heutzutage sind es vor allem Auswirkungen der menschlichen Zivilisation, die die Unechte Karettschildkröte in Bedrängnis bringen: Die Hauptbedrohung für die Tiere ist das Verheddern und Ertrinken in Fischereinetzen als Beifang. Außerdem können sie Angelhaken und Schnüre sowie Netzteile verschlucken. Immer wieder nehmen die Tiere herumtreibenden Meeresmüll in den Mund, weil sie ihn für Nahrung halten und sterben daran. Und obwohl die Unechte Karettschildkröte in vielen Ländern geschützt ist, werden an einigen Niststränden immer noch Schildkröten-Weibchen für ihr Fleisch bei der Eiablage getötet und Nester geplündert.

Der erste Weg ins Wasser ist eine Herausforderung für kleine Meeresschildkröten. Bildrechte: IMAGO / imagebroker

Die frisch besenderten Meeresschildkröten im Mittelmeer sind zum Weltschildkrötentag natürlich lediglich ein Tropfen auf dem heißen Stein, aber immerhin ein gutes Omen. Schließlich – und das sei an diesem besonderen Tag noch einmal besonders herausgestellt – sind glückliche Schildkröten ein enorm erfreulicher Anblick, ob zu Land oder zu Wasser. Nicht umsonst ist eine Schildkröte auch das "lustigste Tierfoto des Jahres 2020".

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iz

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