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Unser Nachbar in der MilchstraßeKreist um Proxima Centauri eine Supererde?

16. Januar 2020, 08:52 Uhr

Unser Nachbarstern Proxima Centauri besitzt möglicherweise einen zweiten Exoplaneten. Dabei könnte es sich um eine Supererde handeln, die den roten Zwergstern in 5,2 Erdenjahren umkreist.

Eine künstlerische Darstellung des Planetensystems der Proxima Centauri. Rechts dargestellt, umkreist der neu entdeckte Exoplanet Proxima c in etwa 5,2 Jahren seinen Wirtsstern. Das System umfasst auch den kleineren Proxima b, links, entdeckt im Jahr 2016. Bildrechte: Lorenzo Santinelli

Proxima Centauri ist unser nächster Nachbarstern im All. Der rote Zwerg ist etwa 4,2 Lichtjahre vom Sonnensystem entfernt. Seit 2016 wissen Forscher, dass er vom kleinen Exoplaneten Proxima Centauri b umkreist wird. Jetzt haben Astronomen sogar einen möglichen zweiten Planeten in dem System entdeckt.

Neuer Exoplanet Proxima Centauri C könnte eine Supererde sein

Das Team um Mario Damasso von der Plato-Mission der Europäischen Weltraumagentur (ESA) hat langfristige, regelmäßige Helligkeitsschwankungen von Proxima Centauri beobachtet. Demzufolge kreist der mögliche zweite Planet in 5,2 Erdenjahren um seinen Stern. Es handelt sich offenbar um einen großen Felsplanet, also eine sogenannte Supererde. Seine Masse ist größer als die der Erde, aber deutlich kleiner als die der Eisriesen Uranus und Neptun.

Sollte sich die Existenz dieses Planeten bestätigen, würden damit einige Theorien von der Entstehung von Felsplaneten in Frage gestellt. Wissenschaftler gehen bislang davon aus, dass diese Supererden an der Eisgrenze entstehen, also dort, wo Wasser vom flüssigen in den festen Zustand wechselt. Proxima Centauri c wäre allerdings sehr weit hinter dieser Grenze. Um die Existenz dieses Planeten zu bestätigen, sind weitere Daten nötig.

Wahrscheinlich kein Leben auf den Planeten um Proxima Centauri

Dass es Leben auf einem der Exoplaneten um unseren Nachbarstern gibt, gilt als relativ unwahrscheinlich. Zwar befindet sich der bereits bestätigte Planet Proxima Centauri b in der habitablen Zone um seinen Stern, also in der Distanz, in der die Existenz von Wasser in flüssigem Zustand möglich ist. Aber rote Zwerge sind sehr instabile Sterne, bei denen es gelegentlich zu gewaltigen Eruptionen und damit Sonnenwinden kommt. Diese würden wahrscheinlich alles Leben auf den sie umkreisenden Planeten wieder vernichten.

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(ens)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | 18. Dezember 2019 | 15:00 Uhr

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