Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
MedienwissenMedienkulturMedienpolitikSuche

Das Altpapier am 9. Juli 2018Gimme, gimme, gimme Aufklärung

Hat das System Journalismus einen Bug, wenn 13 Menschen in einer thailändischen Höhle mehr Medienhype generieren als hunderte Tote im Mittelmeer? In wie fern lassen sich Journalisten bei den Eiern, äh, Nachrichtenfaktoren packen? Und liegt der Weg aus der journalistischen Zwickmühle (wo endet Journalismus, wo beginnt Aktivismus) etwa im 18. Jahrhundert? Ein Altpapier von Nora Frerichmann.

Die AutorinNora Frerichmann

Medienhype des Wochenendes: Zwölf Jungs und ihr Fußballtrainer, von Überflutung eingeschlossen in einer Höhle in Thailand. Die Rettungsaktion wurde am Wochenende gestartet und die Welt bzw. die Medien aus aller Welt (Guardian, CNN, Sidney Morning Herald, India Today, Live-Ticker beim Independent, etc.) schauen gebannt zu und berichten im Stundentakt, teils im Minutentakt. Die Rettungsaktion ist spannend, weil gefährlich und "Wettlauf mit dem Monsun" (Tagesschau).

Im Tagesspiegel beschreibt Maris Hubschmid die Nachrichtenlage so:

"In Deutschland zerlegt sich die Regierung fast selber, im Mittelmeer ertrinken erneut hunderte Geflüchtete, von russischem Fußballrasen verabschiedet sich ein Titelfavorit nach dem anderen. Was aber viele am meisten bewegt, ist das Schicksal dieser Nachwuchs-Fußballmannschaft, die vom Monsunregen überrascht wurde."

Was die Rettungsaktion aufmerksamkeitsökonomisch gesehen so erfolgreich macht? Wahrscheinlich die auf den ersten Blick herausstechende Klarheit der Story (Opfer: Jungs, unschuldig, wollten doch nur spielen, ihre Familien sind in größter Sorge; Bösewicht: offensichtlich das Wetter, etwas Nichtmenschliches, Naturgewalt bzw. höhere Gewalt; Lösung: Rettungsteams, die teilweise speziell aus verschiedenen Nationen angereist sind, um die Jugendlichen vor dem Ertrinken zu retten). Keine Zweifel, keine Konflikte, lediglich Handeln nach humanistischen Grundsätzen und Engagement für das in dieser Situation einzig Richtige, die diese Geschichte bestimmen.  

In einem Kommentar bei Spiegel Online sieht Peter Maxwill Parallelen zwischen der Situation der Thai-Jungen und anderer Menschen, die im Wasser ihren Tod gefunden haben:

"Im äußersten Norden von Thailand, nahe der Provinzhauptstadt Chiang Rai, liegt eine Höhle namens Tham Luang-Khun Nam Nang Non. Bekannt ist sie, weil dort zwölf Jugendliche mit ihrem Fußballtrainer eingeschlossen sind. Das Schicksal der kleinen Gruppe bewegt weltweit Millionen Menschen.

Im äußersten Süden des Mittelmeers, nahe der libyschen Küste, treiben Dutzende Leichen im Wasser. Ein Boot mit etwa hundert Migranten war dort vor einigen Tagen gekentert, die Marine rettete nur wenige Überlebende. Bewegt das Schicksal dieser großen Gruppe Millionen Menschen? Zu merken ist davon wenig."

Das ist nun natürlich sehr plakativ und wütend geschrieben und Maxwill schiebt sofort nach, dass "selbstverständlich (…) nichts gegen Mitgefühl für in Not geratene Jugendliche" spreche. Aus rein humanistischer Perspektive betrachtet wirkt es aber tatsächlich ziemlich absurd: Warum generiert der drohende Tod einiger weniger Jungen in Thailand so ein enormes Medieninteresse, während der Tod von Hunderten, über die Monate Tausenden, nicht (mehr) ständig auf Platz eins der Nachrichtensendungen und den Titelseiten der Zeitungen stattfindet?

Bug im System Journalismus?

Klar, die Gewichtung und Relevanz einer Nachricht ergibt sich – Einführungsseminar "Irgendwas mit Medien" lässt grüßen – aus gewissen Faktoren. Nehmen wir als Beispiel einfach mal die Nachrichtenwerte von Winfried Schulz, anno 1976:

Einer der entscheidenden Faktoren für die hohe Gewichtung des Höhlendramas ist wohl die Dynamik der Ereignisse, denn der Tod eines Tauchers bei einem Rettungsversuch, die immer wieder überraschend einsetzenden Monsunregenfälle und die Tatsache, dass der Sauerstoff und Trinkwasser in der Höhle knapp sind, treiben den Spannungsbogen ziemlich nach oben.

Auch Valenz und Identifikationsgrad der Nachricht sind hoch anzusiedeln: Sollte die Rettungsaktion schief gehen, droht ein extremes Ergebnis: der Tod der Jungen. Bei einem Erfolg gäbe es hingegen Bilder von Freudentränen und wiedervereinten Familien. Dementsprechend ist auch der Identifikationsgrad sehr hoch, denn wer kann sich nicht in die Situation hineinversetzen, Sohn/Bruder/Freund/Cousin würden vermisst. Vor allem, nachdem in der Berichterstattung "Fotos und Videos von den Jugendlichen, berührende Geschichten, bangende Eltern, engagierte Helfer" (nochmal Spiegel) vorkamen. Die dreizehn Menschen stellen außerdem eine überschaubare Gruppe da, sodass jeder mit seinem Einzelschicksal als Mensch wahrgenommen wird.

Bei den Sterbenden im Mittelmeer handelt es sich allerdings (bis auf Ausnahmen, wie z.B. das Bild des leblosen Körpers von Aylan Kurdi an einem türkischen Mittelmeerstrand) um eine größtenteils anonyme Gruppe von Menschen. Wir sehen fast nie weinende Angehörige oder andere direkt Betroffene, die uns erzählen, dass sie so gerne Hühnchenspieße mit den Ertrunkenen gegessen haben oder sie das rote T-Shirt am liebsten getragen haben. Der Identifikationsgrad ist also geringer.

Durch die bereits Jahre andauernde Krise wird das Zusammenspiel der Dimensionen Zeit und Dynamik nicht mehr so hoch eingestuft, wie z.B. 2014. Ähnliche Dramen spielen sich wöchentlich, teilweise täglich im Mittelmeer ab. Und auch die Valenz ist mittlerweile niedriger, u.a. weil bisher keine vielversprechenden Lösungsansätze für die Probleme in Sicht sind. Die beteiligten Personen sind weder prominent noch besonders einflussreich (Status) und weder räumlich noch kulturell besonders nah an Deutschland.

Diese Asymmetrie macht nochmal deutlich, dass Journalismus die Wirklichkeit nie 1:1 abbilden wird und in den allermeisten Fällen eine Verzerrung bewirkt. Wichtig dabei ist aber auch, dass das nicht nur ein Bug des Systems Journalismus ist, sondern sich die Gewichtung verschiedener Ereignisse auch auf kognitionspsychologische Grundlagen zurückführen lässt.

Ein grundsätzliches Unbehagen angesichts dieser ungleich verteilten Aufmerksamkeit für die Menschenleben in Thailand und im Mittelmeer wird wohl auch durch den Bezug zu den Nachrichtenfaktoren im System Journalismus nicht aus dem Weg geräumt. Denn es widerstrebt doch eigentlich allen unseren doch so vielzitierten "westlichen Werten", dass das Leben eines Menschen nicht mehr oder weniger Wert sein darf als das eines anderen. Eine Lösung für dieses Unbehagen gibt es hier nicht. Aber die Reflektion dieser Nachrichtenwerte unter Journalisten und vor allem auch nach außen hin, hilft sicher dabei, die Verhältnisse wieder etwas bewusster wahrzunehmen.

Bei den Stuttgarter Nachrichten versucht Jan Sellner, dem Ganzen schließlich doch noch was Positives abzugewinnen. Die Rettungsaktion in Thailand führe vor Augen

"wozu Menschen in positivem Sinne in der Lage sind. Sie gibt einem den Glauben an die Menschheit zurück. Jede und jeder Einzelne zählt – auch jeder Flüchtende auf dem Mittelmeer. Das lehrt dieses moderne Höhlengleichnis."

Der Leim des innenpolitischen Krawallpotenzials

Angesichts der Debatte vom Wochenende über die Sprache, die in der Debatte um Flucht und Vertreibung von politischer Seite teilweise verwendet wird, stellt sich außerdem die Frage, ob Journalisten uns mit dem Einhalten dieser Nachrichtenwerte nicht auch leicht austricksen und instrumentalisieren lassen bzw. den Kern der Sache verfehlen?

Im Sommerinterview drüben beim ZDF kritisierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) am Wochenende die Wortwahl einiger Politiker und Politikerinnen, z.B. den Gebrauch des Begriffs "Asyltourismus" (Söder, CSU und Klöckner, CDU) oder "Achse der Willigen" (Kurz, österreichische FPÖ) für eine striktere Asylpolitik Europas.

Der Weg zu einer gemeinsamen Flüchtlingspolitik sei schon schwer genug, sagte Steinmeier:

"'Deswegen glaube ich sollten wir auch keine Sprache pflegen, die noch spalterisch wirken kann.' Derartige Begriffe würden nur diejenigen stärken, die sich einer gemeinsamen Politik in Europa in den Weg stellen würden. (…) die Anforderung an Politik und insbesondere Regierungsparteien müsse schon sein, auf Sprache zu achten. 'Das verlangt Verantwortung von denjenigen, die beteiligt sind. Und das verlangt auch eine gewisse Disziplin bei der Sprache', sagt Steinmeier."

Wenn wir Journalisten also solche Worte einfach unkommentiert und unreflektiert transportieren würden, würden wir also die uns vorgesetzte Sprache und das dahinterstehende Gedankengut (da sind wir wieder, hallo Framing) lediglich vervielfältigen. Dazu schreibt Andreas Rinke für Reuters:

"In der emotional hoch aufgeladenen Asyl-Debatte ist der Kampf um die Wörter keineswegs banal: Denn wer die begriffliche Deutungshoheit erringt, prägt die Stimmung in der eigenen Partei und auch bei den Wählern."

In der FAS (S. 49) kritisiert Harald Staun am Beispiel des Unionstreits der vergangenen Wochen, wie Journalisten den Aufmerksamkeitshacks des Populismus auf den Leim gegangen seien:

"Bereitwillig übernahmen die Redaktionen von 'Tagesschau' bis 'Spiegel Online' (und auch die großen Tageszeitungen) das Skript, in dem ein populistischer Streit zur Schicksalsfrage des Landes hochgepuscht wird, und gaben dem Theater eine Bühne, auf dem es sich erst als nationale Krise aufspielen konnte. Statt über die Absurdität der Show zu berichten, über ein Manöver, das schon von weitem als ein Kampf um Aufmerksamkeit zu erkennen war, konzentrierten sich viele Journalisten auf das innenpolitische Krawallpotential und übernahmen bereitwillig das Narrativ vom 'Kampf um die Kanzlerschaft' und vom 'Endspiel um Glaubwürdigkeit'."

Wenn wir also catchy Begriffe, Narrative und schlagzeilentaugliche Aussagen einfach so übernehmen, werden wir eventuell bei den Eiern, äääh, bei den Nachrichtenwerten gepackt. Andererseits wird uns Journalisten, gerne auch von anderen Journalisten, ebenfalls Einseitigkeit bzw. Framing vorgeworfen (siehe z.B. dieses Altpapier).

Antworten aus dem 18. Jahrhundert

Wo verläuft sie also nun, die Grenze zwischen Journalismus und Aktivismus? Wie nah können wir überhaupt an die (hier ja schon mal als "eine der größten Lebenslügen des Journalismus" entzauberten) Ideale der Neutralität und Objektivität herankommen? Da ein Perspektivwechsel bei dieser Frage meistens ja guttut, wenden wir uns mal der Sicht des US-Journalismusprofessors Jay Rosen zu. Normalerweise lehr er an der New York University, aktuell forscht Rosen allerdings in Berlin, als Fellow der Robert Bosch Academy, vor allem zum Selbstverständnis von Journalisten (auf seinem Blog als "pressthink" bezeichnet).

Eine Erkenntnis, die er bisher aus seinem Aufenthalt in Deutschland zieht, erklärt er im Deutschlandfunk. Anders als im US-Journalismus sehe er in Deutschland ein "Gebot",

"das deutsche Journalisten meiner Ansicht nach in ihrer Ausbildung und Berufserfahrung verinnerlichen – nämlich das, Hass-Kampagnen daran zu hindern den öffentlichen Raum zu erobern und die Stimmen der Minderheiten zu schützen. Das kommt sicherlich aus einem Pflichtgefühl heraus, Wiederholungen davon zu verhindern, was in den 30er und 40er Jahren passiert ist. In diesem Zusammenhang gibt es eine Art positives Gebot, gegen ein Wiederaufkeimen solcher Strömungen vorzugehen. Dieser nicht klar ausgesprochene Teil des deutschen Journalismus, der eher als unterschwellige Wertvorstellung existiert, ist so in den USA nicht zu finden."

Im Umgang mit Populismus sieht Rosen Journalisten allerdings in einer Zwickmühle. Man müsse sich zwar klar "gegen einen politischen Stil wenden, der die Institutionen der Demokratie und demokratische Haltungen zersetzt oder angreift." Allerdings dürfe Journalismus auch nicht zur politischen Opposition werden, denn

"dann löst man den Journalismus sozusagen in der Politik auf, und das ist keine gute Idee. (…) Das ist die Schwierigkeit: wie stellt man sich gegen anti-demokratische Praktiken und Kräfte in der Gesellschaft, ohne selber zur politischen Opposition (…) zu werden. Ich sage nicht, dass das einfach ist, ich weiß auch nicht genau, wie man das anstellen soll, aber das wäre der richtige Weg."

Einfache Antworten gibt’s also auch heute im Altpapier keine. Einen Ansatzpunkt hat Rosen dann aber doch gefunden:

"Lassen Sie mich noch ein weiteres interessantes Detail erwähnen, dass ich festgestellt habe, als ich mit deutschen Journalisten gesprochen habe, nämlich die Tatsache, wie viele von ihnen im Gespräch über die wesentliche Rolle des Journalismus den Begriff 'Aufklärung' verwendet haben, als etwas, das Journalisten unterstützen sollten. Das gefällt mir. Ich denke, das ist wahr und wichtig. Aber das ist ein Wort, dass wir in den USA niemals von Journalisten, die über ihre Arbeit sprechen, hören würden – Aufklärung."

Altpapierkorb (Supermediathek, Prekarisierung, Twitter, Türkei, Content Marketing)

+++ Im Interview mit der Süddeutschen äußert sich Leonhard Dobusch, Prof. für Organisationstheorie an der Universität Innsbruck und Mitglied im ZDF-Fernsehrat zustimmend zu den ARD-Plänen für eine "Supermediathek" (für mehr, klickste hier im Altpapier), würde aber noch weiter gehen: "Eine 'Supermediathek' wäre immer noch eine Mediathek. Eine Mediathek funktioniert aber nicht nach der Plattformlogik, mit der sich im Internet Öffentlichkeit herstellen lässt. Viel zukunftsträchtiger wäre eine offene Plattform, die personalisierbar und 'social' ist. Eine Art öffentlich-rechtliche Alternative zu Youtube." Auch zu dessen Organisation hat Dobusch einen Vorschlag: "Wie all diese Inhalte sortiert werden, welche die Nutzer zuerst angezeigt bekommen, darüber entscheiden öffentlich-rechtliche Algorithmen. Sie ins Werk setzen und über sie wachen soll eine 'Internet-Intendanz', die den Intendanten der Sender auf Augenhöhe begegnen würde."

+++ Der Journalist berichtet über die Dissertation des Journalisten Thomas Schnedler. Darin werden Szenarien entworfen, wohin die Prekarisierung im Journalismus führen kann: Entweder Richtung Braindrain oder Aufbegehren. Schnedlers Lösungsansatz: Mehr Solidarität zwischen Journalisten und die Personalverantwortlichen in den Verlagen und Sendern überzeugen, "dass Prekarität auf Dauer schädlich ist".

+++ Über Twitters Aktivitäten gegen Hass, Hetze und Desinformation berichtet der Tagesspiegel. Dabei seien alleine im Mai und Juni einem Bericht zufolge mehr als 70 Millionen dubiose Nutzerkonten gesperrt worden.

+++ In der Türkei wurde das angeblich letzte Notstandsdekret vor der Aufhebung des Ausnahmezustands erlassen, berichten die FAZ und die türkische Zeitung Hürriyet. Dabei sollen drei Zeitungen und ein TV-Sender geschlossen worden sein. Die Zeitungen (Link zur Hannoverschen Allgemeinen) des RedaktionsNetzwerks Deutschland (Madsack) bringen dazu eine Einschätzung des Staatsministers im Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD). Zitat: "'Die Medienfreiheit wird damit abermals massiv eingeschränkt', beklagte Roth." Am Freitag seien außerdem sechs türkische Journalisten zu Haftstrafen zwischen acht und zehn Jahren verurteilt, berichtet die Tagesschau. Fünf Angeklagte seien hingegen freigesprochen worden.

+++ Altpapier-Autor Ralf Heimann kritisiert bei Übermedien verbesserungswürdige Transparenz zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung beim Emotion Magazin und leuchtet das Spannungsfeld zwischen betriebswirtschaftlichen und journalistischen Kriterien in Medienhäusern aus.

+++ Al Jazeera berichtet über die West Africa Leaks, bei denen Journalisten Mitte Mai Korruption und Offshore-Aktivitäten afrikanischer Politiker und Wirtschaftsgrößen aufdeckten. Zwar hätten die Recherchen Ärger und Debatten in den sozialen Medien ausgelöst, Regierungen und besorgniserregender Weise auch andere Redaktionen hätten allerdings kaum auf die Enthüllungen reagiert. Trotzdem sei die Recherche ein Erfolg gewesen, sagt Emmanuel Dogbevi vom Ghana Business News: "What no one can take away from the West Africa Leaks is the fact that it's historic, it's the first time you have this number of journalists within the sub-region collaborating and working together on a project, which itself adds to the value of the work we do as journalists. And we hope that in the long term, that collaboration will serve as inspiration for other African journalists."

+++ Bei der FAZ lässt Jörg Seewald die TV-Produktionen und die Diskussionen des Münchener Filmfests Revue passieren: "Auch schienen die Themen diesmal von besonderer Schwere. Wenn etwa ein Panel in der 'Black Box' eine der quälendsten und notwendigsten Debatten seit langem – jene um tradierte Machtstrukturen – auf die Drehverhältnisse an deutschen Sets herunterzubrechen versucht. Wenn dort ein ehemaliger Produzent, eine Autorin, eine ehemalige Arte-Redaktionsleiterin und der Justiziar des Bundesverbands Schauspiel beieinandersitzen und sich mit Anita Eckhardt vom Bundesverband Frauenberatungsstellen austauschen, werden die strukturellen Probleme um Machtgefälle und Machtmissbrauch anschaulich wie selten."

Neues Altpapier gibt es wieder am Dienstag.