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Je größer der Kürbis, desto größer die Kerne und die Ernte! Bildrechte: MDR/Estha Taddigs

Erntezeit5 Tipps: Kürbiskerne aus dem eigenen Garten

29. September 2023, 11:38 Uhr

Es ist gar nicht so einfach, an eigene Kürbiskerne zu kommen. Am besten geht das mit großen Kürbissorten. Am allerbesten geeignet ist der Ölkürbis. Wir geben Tipps, wie Sie Kürbiskerne ernten und verarbeiten können.

1. Die richtige Kürbissorte wählen

Wenn du viele Kürbiskerne aus deinem eigenen Garten ernten möchtest, solltest du auf den Anbau des Ölkürbis setzen. Der Ölkürbis hat nämlich eine ganz besondere Eigenschaft: Seine Kerne bilden keine holzige Schale aus. So ist eine Verarbeitung ohne lästiges Schälen möglich. Für den Anbau Zuhause ist der Ölkürbis ohne Probleme geeignet. "Der Ölkürbis ist im Anbau nicht komplizierter oder einfacher als andere Kürbissorten", sagt Kürbisbauer Martin Schell aus Kammerstein-Neppersreuth.

Auch andere Kürbissorten eignen sich für die Ernte von Kürbiskernen. Dabei gilt die Faustregel: Je größer die Kürbissorte, desto größer die Kerne und natürlich auch der Ertrag.

2. Das Kürbisfleisch verwenden

Der Nachteil des Ölkürbis ist, dass das Fruchtfleisch keinen besonderen Eigengeschmack besitzt. "Bei uns landet das Fruchtfleisch deshalb als Dünger direkt bei der Ernte wieder auf dem Feld", sagt Kürbiskern-Experte Martin Schell. Bei ihm läuft alles hoch professionalisiert ab. Aber auch Zuhause kann das Kürbisfleisch natürlich als Dünger wieder ausgebracht werden.

Das Fleisch des Ölkürbis hat keinen besonderen Eigengeschmack. Bildrechte: Daniela Dufft

Doch auch wenn es nicht herausragend schmeckt, kann das Kürbisfleisch gegessen werden, zum Beispiel als Ofenkürbis oder süß-sauer eingelegt.

3. Der richtige Erntezeitpunkt

Damit die Kürbiskerne lange haltbar sind, ist zunächst der richtige Erntezeitpunkt wichtig. Der Ölkürbis wird erst dann geerntet, wenn die Kürbiskerne schön dunkel sind. Die Schale ist dann ganz hart und goldgelb-grün gestreift. Auch das Laub ist dann bereits teilweise abgestorben.

Auch bei anderen Sorten ist der Reifegrad der Kürbisse an ihrer intensiven Farbe und am abgestorbenen Laub erkennbar.

4. Die Kürbiskerne trocknen

Die Kerne werden aus dem Ölkürbis geschabt, gründlich gewaschen und getrocknet. Beim Ölkürbis dauert die Trocknung je nach Belüftung etwa sieben Tage.

Wer Kürbiskerne von anderen Sorten gewinnen möchte, muss diese ebenfalls gründlich waschen und so vom Fruchtfleisch befreien. Dann werden die Kerne mitsamt Schale in der Pfanne geröstet. So lassen sie sich leichter schälen. Dazu am breiten Ende die Schale mit einer Schere aufschneiden und den Kern herausholen. Auch diese Kerne sollten vor dem Einlagern noch einmal getrocknet werden.

Kürbiskerne müssen vor dem Lagern unbedingt getrocknet werden, um Schimmel vorzubeugen. Bildrechte: imago/allOver

"Wenn ich die Kürbiskerne zerteile, müssen sie knacken. Dann weiß ich, dass sie trocken genug sind, um eingelagert zu werden", sagt Kürbisbauer Martin Schell.

Wenn ich die Kürbiskerne zerteile, müssen sie knacken.

Martin Schell | Kürbisbauer aus Bayern

5. Kürbiskerne einlagern und verwenden

"Bei korrekter Lagerung können Kürbiskerne bis zu vier Jahre lang haltbar sein", sagt Kürbiskern-Experte Martin Schell. Er empfiehlt die Lagerung in einem Schraubglas.

Kürbiskerne sind voller wertvoller Inhaltsstoffe. Sie enthalten unter anderem Linolsäure, Kalium, Phosphor, Magnesium, Kalzium, Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink und die Vitamine A, B1, B2, B6, C, D und E. Sie sind also ein gesunder Snack oder ein leckeres Topping für Salate oder Brote.

Bildrechte: Hubertus Schüler

Schnelles KürbiskernbrotZutaten für ein Kastenbrot:
450 ml lauwarmes Wasser
1 Würfel Hefe
500 g Mehl (z.B. Dinkel-Vollkornmehl)
150g Kürbiskerne
5 EL Essig - Dunkler Essig macht eine schöne Farbe
1 EL Brotgewürz
2 TL Salz

Zubereitung:
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Würfel Hefe in das lauwarme Wasser geben und rühren, bis er sich aufgelöst hat.
- Alle anderen Zutaten hinzufügen und gut verrühren.
- Eine Kastenform fetten oder mit Backpapier auslegen und den Teig hineingeben. Hier können einige weitere Kerne auf dem Teig verteilt werden.
- Die Kastenform mit dem Brotteig einige Male auf die Arbeitsfläche klopfen, um zu große Luftblasen zu vermeiden.
- Dann das Brot für eine Stunde in den Ofen schieben.

Optional: 100 g geraspelter Kürbis macht das Brot schön saftig - es sollte aber nicht zu lange gelagert werden.

Quelle: Kürbisbauer Martin Schell aus Kammerstein-Neppersreuth; MDR Garten (eta)

Leckere vegane Gerichte mit Kürbis(kernen)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 01. Oktober 2023 | 08:30 Uhr