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DIYSichtschutz und Rankgerüst aus Weidenruten bauen

16. Mai 2021, 19:14 Uhr

Aus biegsamen Weidenruten lässt sich ganz einfach ein Sichtschutz für Balkon und Garten herstellen. Das Weidengeflecht sieht dekorativ aus und kann als Rankgerüst mit blühenden Kletterpflanzen begrünt werden. Die Haltbarkeit des selbst gemachten Flechtwerks beträgt etwa fünf Jahre. Danach lässt es sich umstandslos kompostieren.

Aus den Weidenruten stellen Menschen schon seit altersher allerlei Flechtwerke her. Floristmeisterin Eleonore Schick aus Leonberg verwendet die Ruten, um sich einen Sichtschutz für ihren Balkon zu bauen, der gleichzeitig als Gerüst für ihre Kletterpflanzen dient. Die beste Jahreszeit dafür ist das Frühjahr, wenn die Weiden noch nicht ausgetrieben haben.

Woher Weidenruten beziehen?

Kopfweiden sind keine Seltenheit in Deutschland, sie müssen sogar regelmäßig zurück geschnitten werden, um immer wieder neu auszutreiben. Schneiden Sie bitte trotzdem nicht irgendwo wild drauflos, sondern fragen Sie bei Ihrer Gemeinde an, wo Sie Weidenruten ernten dürfen. Eleonore Schick empfiehlt außerdem, einfach mal im Blumengeschäft Ihres Vertrauens nachzufragen, ob sie dort frische Weiden besorgen können. Für ein kleines Gerüst benötigen Sie circa 70 Weidenruten.

Weidenruten sind ein weit verbreitetes Naturmaterial. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Vorbereitung

Frische, noch feuchte Ruten lassen sich leichter verarbeiten als trockene. Getrocknete Ruten können sie aber einfach wieder geschmeidig machen, indem Sie sie einen Tag im Wasserbad liegen lassen.

Weidengerüst flechten

Verweben Sie die Weidenruten wie ein grobes Stück Stoff. Das Web-Prinzip von Kette und Schuss gilt auch hier. Je nachdem, wie breit Ihr Sichtschutz werden soll, legen Sie eine entsprechende Anzahl von Weidenruten quasi als Kettfäden in einem Abstand von 30 bis 50 Zentimetern vor sich auf den Tisch. Es macht sich gut, wenn Sie dafür etwas dickere Stecken verwenden.

Einmal vor, einmal dahinter... das Flechtprinzip ist denkbar einfach. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Verbinden Sie nun die Stecken mit den biegsamen Weidenruten (quasi die Schussfäden), indem sie immer abwechselnd die Ruten vor und hinter die Stecken legen. Die Arbeit wird übersichtlicher, wenn man in der Mitte vom Geflecht startet. Liegt der bereits gefädelte Weidentrieb über den Steg, wird der nächtse Trieb unter dem Steg hindurchgeführt. Je nachdem, wie dicht Sie die Ruten aneinander drücken, wird der Sichtschutz dichter oder luftiger. Zum Schluss können Sie überstehende Ruten abschneiden.

Haltbarkeit des Weidengeflechtes

Wenn Sie das Weidengeflecht permanent feucht halten oder in die Erde stecken, wird es wieder neu austreiben. Wer das nicht möchte, sollte die Zweige einfach trocknen lassen. Nach etwa fünf Jahren sind die Naturmaterialien meist verbraucht, sie dürfen dann einfach auf den Kompost wandern.

So sieht dann das fertige Ergebnis aus. Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Quelle: Eleonore Schick, Floristmeisterin

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Dieses Thema im Programm:MDR THÜRINGEN | MDR Garten | 16. Mai 2021 | 08:30 Uhr