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Die Aprikosensorte Kioto ist neu. Die Frucht ist knackig und saftig. Bildrechte: Daniela Dufft

Obstbäume pflanzenAprikosen: pflanzen, pflegen, gute Sorten

27. Juli 2014, 08:40 Uhr

Unter optimalen Bedingungen wachsen Aprikosen als Baum oder Strauch und bringen reiche Erträge. Monika Möhler von der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt stellt schmackhafte Sorten vor und erklärt, was Sie bei der Standortwahl beachten müssen. Außerdem erfahren Sie, wie man Aprikosenbäumchen erziehen kann.

Aprikosenbäume sind sensible Pflanzen. Sie sind sehr anfällig für Krankheiten und brauchen unbedingt einen geschützten Standort. Die größten Feinde der Aprikosenbauern sind Frost und Regen.

Strenge Winter schaden der Blüte und es können sich keine Früchte mehr bilden. Ist der Aprikosenbaum ständigem Regen ausgesetzt,kommt es zu zahlreichen pilzlichen Erkrankungen, wie Schorf, Monilia oder Schrotschuss. Dabei kommt es zur Infektion der Blüten und Früchte, die Fruchthaut bekommt braune Flecke oder die Früchte  faulen und fallen ab.

Monika Möhler von der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt empfiehlt deshalb einen geschützten Standort, am günstigsten ist ein Platz an der Ost- oder Westseite eines Hauses. Von einem vollsonnigen Standort im Süden rät die Obstbau-Expertin ab. Die Sonne würde die Blüten schon sehr früh anregen. Diese könnten dann bei starken Nachtfrösten Schaden nehmen.

Standort und Pflege

Die beste Pflanzzeit für Aprikosenbäume ist der Herbst. Ein Platz an einer Hauswand oder einer Garagenseite eignet sich sehr gut. Das Bäumchen ist so - meist durch einen kleinen Dachvorsprung - vor Regen geschützt und kann schneller wieder abtrocknen. Zum anderen gibt die Hauswand zusätzlich Wärme ab und schützt den Baum damit vor Frost.

In manchen Jahren tragen Aprikosenbäume besonders viele Früchte. Werden die Äste zu schwer, sollten die Früchte ausgedünnt werden. Denn zu viele Aprikosen erschöpfen den Baum und er bildet im folgenden Jahr weniger Früchte aus. Schlimmstenfalls stirbt das Gehölz ab, weil es sich zu sehr verausgabt hat und anfällig für Krankheiten geworden ist. Als Grundregel gilt: Zwischen den Aprikosen am Baum sollte jeweils eine Hand Platz sein. Aprikosen werden durch die Blätter mit Nährstoffen versorgt. Je weniger Früchte am Baum hängen, umso größer werden sie und umso aromatischer schmecken sie später.

Aprikosen-Erziehungsschnitt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Aprikosenbäumchen an der Hauswand zu erziehen. Hat man ausreichend Platz nach oben, ist eine Erziehung als Spindel zu empfehlen. Hierbei wächst der Baum schmal nach oben. Er hat einen dominanten Stamm in der Mitte, die Fruchtansätze sind rund um die Achse an etwas dünneren Ästen angeordnet. Die Blüten verteilen sich so in regelmäßigen Abständen und Krankheiten haben weniger Chancen.

Eine andere Möglichkeit ist die Fächererziehung, beispielsweise für einen Platz unter dem Fenster. Der Baum wird breiter und nicht so hoch. Ein richtiger Baumschnitt sorgt für eine ertragreiche Ernte und schützt außerdem vor Krankheiten.

Aprikosensorten, die im Juli und August reifen
SorteFruchtEigenschaftBefruchtungKrankheit/ Bemerkung
Compactamittelgroß, saftig, orangeschwacher, kompakter Wuchsselbst-fruchtbargeringe Monilia-Anfälligkeit zur Blüte, geringe Blüten-Frostempfindlichkeit
Harlayneklein bis mittelgroß, orangeertragreich, aufrechter Wuchsselbst-fruchtbarrobuste Sorte, mit regelmäßigen Erträgen, geringe Monilia-Anfälligkeit
Kuresiasüßsäuerlich, aromatischkräftiger, robuster Wuchs, frosthartselbst-fruchtbarScharka-resistent, robust auch für kühlere Lagen geeignet
Kiotofest, mittelgroß, orange/rothohe Frosthärteselbst-fruchtbarregelmäßiger Ertrag, frosthart, oft Ausdünnung erforderlich

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 16. Juni 2019 | 08:30 Uhr