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Buschbohnen wachsen schnell und unkompliziert. Die blauen Blüten der Sorte 'Purple Teepee' bringen auch blaue Bohnen hervor. Bildrechte: MDR/Annett Zündorf

Unkompliziertes GemüseBuschbohnen anbauen und richtig pflegen

30. September 2024, 09:30 Uhr

Buschbohnen sind ein unkompliziertes Gemüse. Von Mai bis August werden die Samen gesetzt. Schon nach sechs Wochen wird geerntet.

Ein echter Spätzünder unter den Gemüsesorten sind Buschbohnen. Sie wollen es warm haben, dürfen deshalb auch erst Ende Mai, wenn sich der Boden erwärmt hat, ins Freiland. Sie sind also ein ideales Sommergemüse. Eine gute Zeitspanne, Buschbohnen ins Beet zu setzen, ist von Juni bis Anfang August. Buschbohnen gehören wie die Stangenbohnen zu den Gartenbohnen, bleiben aber recht klein und brauchen kein Gerüst.

Bohnen sind tagneutral, das heißt sie beginnen erst zu blühen, wenn eine bestimmte Blattmasse erreicht ist. Im Gegensatz zu Erbsen, die blühen, wenn es warm wird, lassen sich Bohnen nicht von der Temperatur beeinflussen.

Martin Krumbein | Gemüseexperte | Lehr- und Versuchszentrum Gartenbau Erfurt

Der richtige Standort für Buschbohnen

Bohnen wachsen gut auf einem durchlässigen Boden, der sich gut erwärmt. Die Pflanzen sind aber grundsätzlich unkompliziert und auch als Anfängergemüse zu empfehlen. Die Erfolgsaussichten, das die Gemüsepflanzen auch auf einem lehmigeren Boden wachsen, sind hoch. Hauptsache der Standort ist schön sonnig und die Pflanzen trocknen nicht aus.

Gute Partner für Buschbohnen und Fruchtfolge

Bohnen können gut drei Jahre am gleichen Standort gepflanzt werden. Danach sollte das Beet vier Jahre nicht mit Bohnen bepflanzt werden. Als guter Partner eignet sich das würzige Bohnenkraut. Es würzt die Bohnen angenehm und macht sie bekömmlicher. Außerdem vertreibt es Schädlinge wie Bohnenläuse. Ebenfalls ins Bohnenbeet passen Salate, Tomaten oder Kohlgemüse. Die Bohne selbst ist eine beliebte Vorkulturpflanze für andere Gemüsesorten. Sie sorgt im Beet für reichlich Stickstoff und unterdrückt den Unkrautwuchs.

Buschbohnen anbauen und säen

Buschbohnen können in mehreren Sätzen angebaut werden, also alle vier Wochen bis in den August hinein. Dabei gilt die Faustregel: Die Samen doppelt so tief legen, wie der Samen groß ist. Die Reihen sollten etwa 40 Zentimeter auseinanderliegen. Als Saatabstand in der Reihe gelten - je nach Sorte - etwa vier Zentimeter Abstand. Auch das Legen in kleinen Tuffs ist möglich. Martin Krumbein empfiehlt diese Anbaumethode besonders bei schweren Böden. Es werden also drei bis fünf Samen in ein Pflanzloch gesteckt. So stützen sich die Pflanzen gegenseitig, wenn auch die Erträge etwas geringer ausfallen. Buschbohnen brauchen im Gegensatz zu Stangenbohnen kein Rankgerüst. Ausgewachsen erreichen sie eine Höhe von 25 bis 30 Zentimetern.

Buschbohnen anbauen

Den Gartenboden umgraben und fein rechen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Im Abstand von etwa 40 Zentimetern Pflanzrinnen ziehen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Samen etwa doppelt so tief legen, wie der Samen groß ist. Auch das Legen in Tuffs ist möglich. Dafür werden drei bis fünf Samen in ein Pflanzloch gesetzt. So stützen sich die Pflanzen gegenseitig. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Pflanzrinnen mit einem Rechen schließen und den Boden leicht andrücken. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Je nach Sorte können Bohnen von Juni bis August gelegt werden. Geerntet wird schon nach sechs Wochen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Buschbohnen pflegen

Besonders nach der Blüte brauchen Buschbohnen Wasser, damit schöne große Bohnen wachsen. Der Boden sollte regelmäßig gehackt werden. So dringt das Gießwasser besser in den Boden ein, auch Schädlinge wie die Wurzelfliege werden gestört.

Buschbohnen ernten und verwerten

Je nach Sorte können Buschbohnen schon nach sechs Wochen geerntet werden. Besonders zart sind junge Bohnen, deswegen sollten die Schoten regelmäßig alle zwei bis drei Wochen abgeerntet werden. Bohnen, die lange am Strauch bleiben werden schnell hart und strohig. Außerdem regt die Ernte das Wachstum neuer Bohnen an. Wer sich das mühsame Entfernen der Bohnenfäden sparen möchte, kann auf fadenlose Sorten zurückgreifen.

Rohe Bohnen sind giftig

Roh sollten Bohnen nicht gegessen werden, da sie das giftige Phasin enthalten. Dieser Stoff löst Magen- und Darmbeschwerden sowie Erbrechen aus, zerfällt aber beim Kochen. Damit Bohnen ungefährlich sind, sollten sie mindestens 15 Minuten lang gekocht werden. Nur die voll ausgereiften Samen eignen sich zum Trocknen. Sie können dann im Winter eingeweicht und zubereitet oder als Saatgut für das kommende Jahr aufbewahrt werden.

Auf einen Blick
HerkunftMittel- und Südamerika
PflanzenfamilieSchmetterlingsblütler (Fabaceae)
Wuchsbuschförmig, braucht kein Gerüst, 30 bis 50 Zentimeter hoch
Blütegelb, violett oder weiß - je nach Sorte, blüht im Juni
Standortsonnig, windgeschützt, warm
Bodentiefgründiger, durchlässiger, humoser Boden
AnbauAussaat im Freiland ab Mitte Mai, wenn kein Frost mehr droht
PflegeBoden feucht halten, zurückhaltend organisch düngen
Winterhartnein
PflegehinweiseSchwachzehrer; Boden feucht halten, eventuell reifen Kompost geben
BesonderheitenDie Samen sind roh giftig. Erst durch längeres Kochen werden die Giftstoffe in Bohnen unschädlich gemacht. Geerntet werden sowohl die unreifen, grünen Hülsen, als auch die voll ausgereiften Samen. Reife Bohnen können getrocknet und zur Aussaat im kommenden Jahr oder als Nahrungsmittel genutzt werden.

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 29. September 2024 | 08:30 Uhr