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Maulbeeren erinnern an große, reife Brombeeren. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Seltenes ObstgehölzMaulbeerbaum: Den ganzen Sommer süße Früchte ernten

14. August 2023, 15:07 Uhr

Die blauschwarzen Früchte des Maulbeerbaums sehen aus wie Brombeeren im XXL-Format. Ihr herb-lieblicher Geschmack ist einzigartig. Das Besondere an dem Obstgehölz: Von Mai bis September reifen immer neue Beeren heran.

Auf einen Blick
  
HeimatAsien (Weiße und Schwarze Maulbeere), Nordamerika (Roter Maulbeerbaum)
PflanzenfamilieMaulbeergewächse (Moraceae)
WuchsJe nach Sorte zwischen drei und 15 Meter hohe Büsche oder Bäume mit dichtem, verzweigtem Wuchs
Blütenweißgelb, ähneln den Weidenkätzchen
BlütezeitMai bis Juni
Früchterot-schwarze Nussfruchtverbände mit herb-süßem Geschmack, die an große Brombeeren erinnern und viele Vitamine sowie Mineralstoffe enthalten
Standortsonnig, warm, windgeschützt
Bodendurchlässiger, humoser und eher kalkhaltiger Boden
Winterhartja, junge Bäume sollten geschützt werden
Mehrjährigja
Lebensdauermehrere Jahrzehnte
BesonderheitenDer Maulbeerbaum ist selbstfruchtend.

Wer an süß-säuerliche Beeren denkt, dem fallen bestimmt nicht zuerst die Maulbeeren ein. Doch die Früchte der bis zu 15 Meter hohen Bäume können wie Beeren verwendet werden: zum Naschen, für Maulbeerwein, Sirup oder Marmelade.

Streng genommen handelt es sich zwar um Nussfruchtverbände, doch der Name Maulbeere passt dank der äußerlichen Ähnlichkeit zu großen Brombeeren sicher besser. Die Früchte wachsen aus den Achseln der großen, vielgestaltigen Blätter heraus. Wenn sie reif für die Ernte sind, lassen sie sich leicht pflücken. Von Ende Mai bis in den September reifen immer wieder Maulbeeren nach. Sie entwickeln sich aus den gelben, an Weidenkätzchen erinnernden Blüten.

Es gibt auch eine Art mit weißen Früchten, deren Geschmack gilt allerdings als fade. Der Weiße Maulbeerbaum (Morus alba) wird vor allem in Ostasien wegen seiner Blätter angebaut, die als Futter für Seidenraupen dienen. Aus Nordamerika stammt die Rote Maulbeere (Morus rubra), sie ist in Europa jedoch sehr selten.

Frische Maulbeeren sind nicht lange haltbar

Ursprünglich kommt der deutschlandweit bekannteste Schwarze Maulbeerbaum (Morus nigra) aus Asien, wurde aber schon von den Griechen und Römern genutzt. Als Obstgehölz konnte sich die Maulbeere bei uns nie so richtig durchsetzen: Zum einen verderben die frischen, weichen Früchte leicht und lassen sich daher nur schwer lagern oder transportieren. Zum anderen erschwert die schiere Größe der Bäume die Ernte im eigenen Garten.

Maulbeerbäume zeichnen sich durch ihren dichten Wuchs und ihre großen Blätter aus. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Durch neuen Züchtungen und die jahrzehntelange Arbeit einiger Maulbeer-Fans gibt es mittlerweile jedoch kleinere Bäume, an denen die Früchte besser zu erreichen sind. Sie werden nur etwa drei bis vier Meter hoch. Einmal im Garten gepflanzt, haben Maulbeerbäume keine besonderen Ansprüche an die Pflege.

Wie andere Obstgehölze auch schätzen sie einen sonnigen und warmen Standort, wo sie vor heftigen Windböen geschützt sind. Der Boden sollte reich an Humus, gut durchlässig und eher kalkhaltig sein. In heißen, trockenen Sommern sollten Maulbeerbäume regelmäßig durchdringend gewässert werden - Experten raten dazu, bis zu zweimal pro Woche zu gießen. Jungpflanzen benötigen noch einen Winterschutz. Ältere Bäume überstehen die kalte Jahreszeit in aller Regel gut.

Mehr Infos zur Maulbeere

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 13. August 2023 | 08:30 Uhr