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Schön und nützlichAllium - Lauchgewächse pflanzen, pflegen und vermehren

20. Juli 2022, 13:52 Uhr

Mit seiner Blüte in Ballform ist Zierlauch in jedem Beet ein wahrer Hingucker. Von mini-klein bis riesig-groß findet sich für jedes Beet die richtige Blüte. Die Auswahl ist bei Laucharten insgesamt sehr groß, denn weltweit sind über 900 Alliumarten bekannt. Darunter auch viele Nutzpflanzen, etliche von ihnen sind nicht nur essbar, sondern sehen auch schön aus.

Auf einen Blick
HeimatEuropa, Asien; kommt ursprünglich aus sonnigen Steppengebieten
PflanzenfamilieAmaryllisgewächse
Wuchsschmaler grüner Blütenstiel mit riemenförmigen Laubblättern und Blüte in Ballform; wird bis zu anderthalb Metern hoch
Blüteja; lila, weiß, rosa, gelb
BlütezeitMai bis Oktober
HauptblütezeitMai bis Juni
Standorti.d.R. sonnig und trocken
Bodensandig bis lehmig, durchlässig
Winterhartviele Arten ja
Mehrjährigja
Besonderheitengroße Blütendolden, Zwiebelpflanze, eignet sich auch als Trockenblume, manche Arten zum Verzehr geeignet

Allium anpflanzen

Pflanzen Sie Allium ab September und bis zum ersten Frost, der oft im November einsetzt. Die Zwiebeln sollten zweimal so tief wie sie hoch sind, gesetzt werden. Bei kleinen Zwiebeln können Sie eine pro zehn bis fünfzehn Quadratzentimeter ins Beet setzen. Von den großen Zwiebeln sollten nicht mehr als sieben oder acht Knollen auf den Quadratmeter gepflanzt werden.

Die meisten Laucharten mögen es trocken und sonnig. Doch einige, wie zum Beispiel der Bärlauch, brauchen den Halbschatten. Beim Boden sind die Zierlauchgewächse flexibel. Er sollte jedoch immer durchlässig sein, denn bei Staunässe verfaulen die Zwiebeln schnell. Gegebenenfalls sollten Sie bei lehmigen Böden an der Pflanzstelle noch etwas Sand einarbeiten. Die ersten Allium-Arten blühen bereits im Mai, andere erst im Oktober. Die meisten jedoch blühen von Mai bis Juni.

Sie können Allium gut zwischen Stauden pflanzen. Die meist früh welkenden Blätter am Fuß der Pflanze werden durch die nachwachsenden Stauden kaschiert. Auch Gräser rund um den Zierlauch sind sehr zu empfehlen. Das gilt vor allem für hochwachsende Allium-Arten. Sie passen gut zu Rosen, Pfingstrosen, Geranien oder Lavendel. Niedrig wachsende Lauch-Arten lassen sich gut mit Steingartenpflanzen, Katzenminze oder Tulpen kombinieren.

Wegen der schon vor der Blüte welkenden Blätter eignet sich Zierlauch nicht so gut für kleinere Balkonkästen. Besser funktionieren vor allem niedrige Alliumsorten in einem großen Kübel zusammen mit anderen Pflanzen kombiniert.

Allium und Pfingstrosen passen gut zusammen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Allium vermehren

Allium vermehrt sich über Selbstaussaat, die Samenstände platzen nach der Reife auf. Was zunächst gut klingt, muss es nicht immer sein: Werden es Ihnen zu viele Allium-Pflanzen im Garten, können sie die Samenstände auch vor der Reife entfernen.

Außerdem vermehrt sich Lauch über sogenannte Brutzwiebeln, das heißt neben der Mutterknolle bilden sich neue, kleine Zwiebeln aus. Entfernen Sie die Zwiebeln nach der Blüte, zum Beispiel wegen Wechselbepflanzung aus dem Beet, sollten Sie nur die großen Zwiebeln übersommern, empfiehlt Gartenexperte Uwe Schachschal vom Egapark in Erfurt. Die Brutzwiebeln müssten erst aufwändig kultiviert werden.

So sieht der Samenstand bei Allium aus. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Allium pflegen

Achten Sie darauf, dass Allium nicht zu nass steht, sonst droht Fäulnis. Zierlauch mag es eher trocken und kommt daher auch mit regenarmen Sommern gut zu Recht. Abgestorbene Blätter müssen nicht, können aber entfernt werden, wenn sie gelb sind. Bleiben sie dran, verrotten sie bis zum Herbst. Zwischen Stauden fällt das meist nicht weiter auf.

Die dekorativen Samenstände können nach der Blüte stehen bleiben. Es sei denn, sie möchten die Selbstaussaat verhindern.

Großblumige Zierlaucharten können im Frühjahr einmal gedüngt werden. Verwenden Sie dafür Voll- oder Blumenzwiebeldünger. Kleinblumiger Zierlauch dagegen braucht keine Düngung.

Empfindliche Sorten sollten im Winter mit einer Mulchschicht abgedeckt werden. Verwenden Sie dafür Blähschiefer oder Kies. Rindenmulch ist in diesem Fall nicht geeignet.

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Verwendung von Lauch

Zierlaucharten können neben dem Einsatz als Beetschmuckstaude auch als Schnittblume verwendet werden. Als Trockenblume sehen sie ebenfalls hübsch aus. Die essbaren Laucharten finden in der Küche vielfältigen Einsatz: Je nach Art sind Zwiebeln, Schlotten oder gar Blüten und Samenstände verwendbar.

Schädlinge und Krankheiten

Allium gilt nicht nur als pflegeleicht, sondern auch als sehr robust. Allerdings kommt es hin und wieder zum Zwiebelfliegen-Befall. An der Zwiebel sind dann Fraßschäden zu sehen.

Kugelrunde Blütenpracht Allium – besondere Arten vorgestellt

Der Chinesische Lauch (Allium odorum), auch Schnittknoblauch genannt, schmeckt sehr stark nach Knoblauch. Von der winterharte Staude können Blätter, Blüten und Samenstände verwendet werden. Die Pflanze samt leicht im Garten aus. Bildrechte: Dörthe Gromes/MDR
Auch der feingliedrige Kanzulauch (Allium cyathophorum var. farerii) stammt aus Fernost. In den 1930er Jahren wurde er in der chinesischen Provinz Kanzu gefunden. Die Blätter und die magentafarbenen Blüten der auch als Becherlauch bekannten Staude sind verwendbar. Bildrechte: Brigitte Goss
Der Kanadischer Lauch (Allium canadense var. mobilense) ist eine Wildform. Die im Bild zu sehenden kleinen Brutzwiebeln sehen hübsch aus und können in der Küche verwendet werden. Bildrechte: Dörthe Gromes/MDR
Er ist zwar keine Allium-Art, gehört aber ebenfalls zur Familie der Lauchgewächse (Alliaceae): Der südafrikanische Zimmerknoblauch (Tulbaghia violacea). Wie schon der Name andeutet, ist er nicht winterhart. Dafür lässt sich die in zartem Violett blühende Pflanze auch im Topf kultivieren. Bildrechte: Dörthe Gromes/MDR
Der Altailauch (Allium altaicum) stammt aus dem russischen Altaigebirge. Dort sind die Winter lang und die Sommer kurz. Hauptsächlich werden die Blätter beziehungsweise Schlotten der robusten Pflanze verwendet. In den ersten Jahren sollte man zurückhaltend ernten bis die Pflanzen größer werden und geteilt werden können. Bildrechte: Dörthe Gromes/MDR
Sehr viel bekannter als der Altailauch, aber ähnlich in der Verwendung, ist bei uns die Winterheckenzwiebel (Allium fistulosum). Gegessen werden die zwiebelig schmeckenden Schlotten, die auch im Winter geerntet werden können. Die weißen Blüten dienen im Frühjahr den Bienen als Nahrung. Bildrechte: Brigitte Goss
Von den Nutz- zu den Zierlaucharten: Allium 'hair' bringt ein bisschen Chaos in den Garten. Zumindest stehen dieser Allium-Sorte regelrecht die Haare zu Berge und zaubern so dem Gärtner, ganz nebenbei, ein Lächeln ins Gesicht. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Was für eine Kugel! Mit einem Durchmesser von ca. 30 Zentimeter ist diese Blüte wirklich die Wucht – eine stachlige um genau zu sein. Denn der verblühte Steinkugellauch piekt. Er gehört ebenfalls zu den Allium-Sorten. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Allein die spitz zulaufende Knospe von Allium 'Summer drummer' sieht im Beet zauberhaft aus. 'Summer drummer' ist eine von den großen Allium-Arten und wird bis zu anderthalb Meter hoch. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Allium 'Lumix' gehört zu den weißblühenden Allium-Arten… Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
…ebenso wie das Allium 'graceful beauty'. Ihre Blüte erinnert an Sterne. 'Graceful beauty' wird bis zu 40 Zentimeter groß. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Enzianlauch ist ebenfalls ein Allium. Seinen Namen trägt er wegen seiner enzianblauen Blüte. Er wird bis zu 60 Zentimeter hoch. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Das Allium cernuum gehört zu den kleineren Arten. Es wird maximal 30 Zentimeter groß. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 24. Juli 2022 | 08:30 Uhr