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Die meisten Frühblüher mögen lockere, durchlässige Erde. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Vorfreude aufs FrühjahrFrühblüher: Blumenzwiebeln fürs Frühjahr pflanzen

13. März 2024, 10:30 Uhr

Wer sich im Frühling über leuchtende Farben im Garten freuen möchte, sollte im Herbst loslegen: Von September bis Ende November kommen Blumenzwiebeln und -knollen in die Erde. Mit unseren Tipps haben Sie lange Freude an Krokussen, Narzissen, Tulpen und anderen Frühblühern.

Blumenzwiebeln setzen: Die wichtigsten Pflanztipps

  • Wählen Sie einen sonnigen Standort mit durchlässigem Boden. Staunässe mögen die meisten Zwiebelpflanzen nicht.
  • Lockern Sie den Boden vor dem Einsetzen gut auf und bringen Sie eine Schicht Sand in das Pflanzloch ein, wenn der Boden in Ihrem Garten sehr lehmig sein sollte.
  • Gepflanzt wird am besten, wenn der Boden frostfrei, aber nicht zu warm ist. Die Bodentemperatur sollte nicht über 10 Grad Celsius liegen.
  • Je später die Frühblüher gepflanzt werden, desto besser müssen sie vor plötzlichem Frost geschützt werden.
  • Narzissen dürfen nicht zu spät gepflanzt werden, da sie länger als andere Frühblüher brauchen, um Wurzeln zu bilden.
  • Die Blumenzwiebel sollte so tief gepflanzt werden, dass darüber die doppelte bis dreifache Zwiebelhöhe Erde liegt.
  • Je größer eine Zwiebel ist, umso mehr Platz braucht sie im Boden.
  • Pflanzen Sie Blumenzwiebeln nicht direkt übereinander.

Die Grafik zeigt empfohlene Pflanztiefen von Zwiebelblumen für das Frühjahr in Zentimetern. Bildrechte: MDR/Brigitte Goss

Pflanzzeitpunkt: Frostschäden an Blumenzwiebeln vermeiden

Beim Eingraben gibt es eine einfache, aber wichtige Faustregel: Die Blumenzwiebel sollte so tief im Boden vergraben werden, dass darüber die doppelte bis dreifache Zwiebelhöhe Erde liegt. Bei Tulpen sollten es zum Beispiel acht bis zehn Zentimeter sein. Wenn Sie Blumenzwiebeln nicht tief genug eingraben, sind Frostschäden möglich. Beim Bearbeiten des Beetes ist außerdem das Risiko höher, die darin liegenden Zwiebeln zu verletzen. Grundsätzlich danken es Ihnen die Blumen, wenn die Erde wasserdurchlässig und nährstoffreich ist. Geben Sie am besten eine dünne Lage Kompost oder Pflanzerde obenauf, wenn die Zwiebeln erst Ende November oder Anfang Dezember in die Erde kommen.

Gärtnereibetreiberin Jolanda van Amerom aus Ostingersleben pflanzt auf einem vorbereiteten Beet Blumenzwiebeln und Stauden. Die Pflanzung soll später schön natürlich wirken. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Pflanzabstände und Tipps zur Gestaltung mit Frühblühern

Bei Frühblühern gilt wie bei anderen Pflanzen auch: Die Beetgestaltung sollte zu Ihrem Gartenstil passen. Für manche lohnt es sich vielleicht, vorher einen Plan zu machen, bevor die Zwiebeln und Knollen in die Erde kommen. Andernfalls fehlt der rote Faden im Garten - und das Ergebnis im Frühjahr enttäuscht. Entscheiden Sie sich für bestimmte Farben und Formen, die Sie miteinander kombinieren möchten.

  • Bei großen Frühblühern - wie Kaiserkrone oder Zierlauch - sollten etwa 20 bis 30 Zentimeter Platz zwischen den einzelnen Zwiebeln bleiben.
  • Bei mittleren Zwiebelgrößen - wie Narzissen oder Tulpen - können Sie Gruppen von drei bis fünf Zwiebeln auf eine Fläche von 30 Quadratzentimeter stecken.
  • Bei kleinen Zwiebelgrößen - wie Krokussen oder Schneeglöckchen - können zehn bis 15 Zwiebeln auf engen Raum gepflanzt werden.
Tulpen-Pracht: Frühblüher können wie hier in Farbblöcken gepflanzt oder bunt durcheinander gemischt werden. Der eigene Gartenstil bestimmt, wie die Blumen am besten kombiniert werden. Bildrechte: MDR/Michael Wenkel

Pflanzen Sie die großen Frühblüher gruppenweise und stellen Sie Schilder auf, damit nicht in Vergessenheit gerät, wo sich welche Blüte öffnet. Setzen Sie verschiedene Arten nicht zu eng nebeneinander - so verhindern Sie die Ausbreitung von Pilzkrankheiten. Acht Zentimeter Mindestabstand sollten es bei Tulpen und Narzissen sein. Bei kleineren Zwiebeln reichen etwa fünf Zentimeter aus. Der gewünschte Standort sollte zu den Ansprüchen des Frühblühers passen. Im Kübel können Sie die Zwiebeln enger setzen. Manche Frühblüher - Schneeglöckchen, Winterlinge, Traubenhyazinthen, Krokusse oder Wildtulpen beispielsweise - verwildern im Garten. Wer das möchte, sollte einen Standort aussuchen, an dem sich die Blumen ungestört ausbreiten können.

Wer im Frühling frische Farben im Garten bewundern möchte, sollte im Herbst schon Blumenzwiebeln aussuchen und einsetzen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Folgende Blumenzwiebeln und -knollen können Sie im Herbst pflanzen

Für eher feuchte Standorte eignen sich:

  • Schachbrettblume (Fritillaria meleagris)
  • Sommer-Knotenblume (Leucojum aestivum)
Blumenzwiebeln sollten kühl, luftig und vor allem nicht zu lange aufbewahrt werden. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Tipp: Bei Problemen mit WühlmäusenNarzissenzwiebeln möglichst gut verteilt zwischen die anderen Pflanzen setzen.

Gemischte Rabatten gestalten: Blumenzwiebeln aufs Beet werfen

Beim Pflanzen können Sie auch das Zufallsprinzip anwenden. Die aus Holland stammenden Gärtnerinnen Jolanda van Amerom und Miek Stap arbeiten gerne mit der Wurfmethode. Die funktioniert so: Mischen Sie verschiedene Blumenzwiebeln in einem Eimer oder einer Schubkarre. Werfen Sie sie dann mit beiden Händen schwungvoll auf das vorbereitete Beet. Wo die Zwiebeln landen, werden sie eingegraben. So ergibt sich im Frühling ein natürlich wirkendes Bild.

Mit diesem Trick lassen sich die Frühblüher auch schön mit Sommer- und Herbststauden kombinieren. Diese Idee geht auf die niederländische Landschaftsarchitektin Jacqueline van der Kloet zurück, wie Miek Stap von der Handelsgärtnerei van Amerom in Ostingersleben erzählt. Van der Kloets Prinzip sei: Zwiebelblumen, Stauden und Gehölze kunstvoll mischen, ohne dass das Ergebnis künstlich wirkt. Dabei werden zuerst die Stauden auf der Pflanzfläche verteilt und dann die Zwiebeln dazwischen geworfen. Im Anschluss wird alles der Reihe nach in die Erde gepflanzt. Dabei kann man sich einfach von der einen zur anderen Seite vorarbeiten.

Miek Stap verteilt Frühblüher nach dem Zufallsprinzip zwischen Stauden, indem sie die Zwiebeln schwungvoll auf das Beet wirft. Danach werden die Blumenzwiebeln eingepflanzt, wo sie gelandet sind. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Viele halten sich beim Einpflanzen zu sehr an die Angaben auf den Verpackungen. Dann wird der Abstand zwischen den Blumenzwiebeln ganz genau abgemessen - und wenn die Frühblüher wachsen, stehen sie ein bisschen wie Soldaten im Beet.

Miek Stap, Handelsgärtnerei Jolanda van Amerom, Ostingersleben

Alte Blumenzwiebeln ersetzen

Tulpenzwiebeln können im Garten drei bis fünf Jahre in der Erde bleiben. Zeigen sich aber schon im zweiten Jahr kaum noch Blüten oder gar keine mehr, ist es ratsam, die alten Zwiebeln auszugraben und durch neue zu ersetzen.

Blumenzwiebeln kaufen und aufbewahren: Tipps vom Profi

Wenn Sie Zwiebeln kaufen, achten Sie auf deren Größe und Festigkeit. Die "Griffprobe" ist unerlässlich, denn Blumenzwiebeln dürfen nicht zu weich sein. Sie sollten unversehrt aussehen und keine braunen Flecken haben. Fallen dünne, äußerliche Schalen ab, liegt kein Qualitätsmangel vor: Vor allem bei Narzissenzwiebeln können sich zarte "Häutchen" lösen, wenn sie aus dem Beutel genommen werden. Lassen Sie Zwiebeln liegen, die bereits austreiben. Haben Blumenzwiebeln dagegen mehrere Kindel, auch Nasen genannt, ist das ein gutes Zeichen - bei Narzissen zum Beispiel. Haben Sie die Einkäufe nach Hause gebracht, warten Sie lieber nicht zu lange mit dem Pflanzen. Bewahren Sie die Zwiebeln und Knollen möglichst wenige Tage kühl, dunkel und luftig auf.

Auch der Umfang der Blumenzwiebel ist ein Qualitätsmerkmal: Je größer die Zwiebel ist, desto prächtiger ist in der Regel die Blüte. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Quellen: Jolanda van Amerom und Miek Stap, Betreiberinnen der Handelsgärtnerei van Amerom in Ostingersleben bei Magdeburg; Gartenfachberaterin Brigitte Goss

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