Nachrichten & Themen
Mediathek & TV
Audio & Radio
PflanzenPflegenGestaltenGenießenPodcastDie Strebergärtner
MDR Garten-Redakteur Jörg Heiß pflanzt in seinem Hochbeet im April Pflücksalat, Rucola und Kohlrabi. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Gemüse-Anbau im FrühlingWomit Sie im Frühling Ihr Hochbeet bepflanzen können

01. März 2023, 15:23 Uhr

Der Frühling ist da und Sie haben Appetit auf frisches Gemüse aus dem Garten? In einem Hochbeet können Sie jetzt schon Salat und schnellwüchsige Kulturen pflanzen. Welche Pflanzen für den Anbau im Hochbeet in Frage kommen, lesen Sie hier.

Ein Hochbeet hat mehrere Vorteile: An einem günstigen Standort erwärmt sich das Beet im Frühjahr schneller und bietet auch bessere Möglichkeiten, frühes Gemüse vor Frost zu schützen. Dank seiner festen Seitenteile kann ein Hochbeet in kalten Nächten mit Vlies, Folie, Glasfenstern oder Strohmatten abgedeckt werden.

DIY - Bauanleitung Schritt für Schritt zum selbstgebauten Hochbeet

Damit das Hochbeet lange hält, ist hochwertiges Material wichtig. Grundsätzlich gilt: Lieber Hartholz als Weichholz, lieber dicke Bretter als dünne verwenden. Aus Kostengründen haben sich die beiden Kleingärtner trotzdem für Weichholz entschieden und Fichtenholz in einer Stärke von 4 Zentimetern verarbeitet. Hochbeetmaße: (B: 160 x T: 90 x H: 80/ 100) Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Einkaufsliste - Material für das Hochbeet (ohne Werkzeuge) Zum Bauen des Hochbeets wird benötigt: Fichtenholz (4 cm dick), Noppenfolie, Winkeleisen, Schrauben, Tacker, Öl.

Materialkosten für dieses Hochbeet (B:160 cm x T:90 cm x H:100 cm) = 180 Euro. Mit Paletten geht es auch günstiger.
Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Für den Wetterschutz: Bretter fein abschleifen (sie sind oft noch rau) und anschließend ölen oder mit ökologischem Holzschutzgrund behandeln. Am besten im Fachmarkt beraten lassen. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Der Untergrund für das Hochbeet muss vorbereitet werden. Die Fläche ebnen und eine 10 Zentimeter dicke Kiesschicht ausbringen. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
So steht das Hochbeet stabil, das Wasser kann gut ablaufen und die 10 Zentimeter dicke Kiesschicht hält hoffentlich auch Wühlmäuse von unten fern. Auf ein zusätzliches Wühlmausgitter wurde verzichtet, weil die Mäuse im vergangenen Jahr auch außen am Hochbeet hochgeklettert sind. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause montiert die Wände an einem Arbeitstisch vor. Die Bretter werden mit einem Winkeleisen verbunden. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Alle Bretter haben eine 45 Grad winklige Gärung. So passen die Wände später perfekt zusammen. Es funktioniert aber auch ohne Gärung. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Die vormontierten Wände werden dann vor Ort zusammengesetzt. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Der Innenraum wird mit Noppenfolie verkleidet und einfach angetackert. Wichtig: Die Noppen zeigen zum Holz hin nach außen! So kann Luft zirkulieren. Von Teichfolie rät Frank Krause ab, da sie keine Luft ins Hochbeet lässt. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Das Beet wird befüllt. Von unten nach oben: Grasnarben und Komposterde im Wechsel, Häcksel vom Holzschnitt, Erdaushub von alten Kastenbeeten, gesiebte Komposterde, oberste Schicht: Bio-Pflanzerde. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Jetzt darf gepflanzt werden. Nach oben sollten im Hochbeet zehn Zentimeter Platz bleiben. So kann das kleine Gemüse windgeschützt wachsen. Bildrechte: MDR/Nadine Witt

"Mit einem Hochbeet verlässt man den gewachsenen Boden und kann die Zusammensetzung des Substrates selbst beeinflussen, um einer mangelnden Bodenqualität oder einem hohen Arbeitsaufwand bei sehr schweren Böden aus dem Wege zu gehen", erklärt Martin Krumbein, Experte für Gemüseanbau von der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau in Erfurt.

Gern wird so ein Hochbeet aber auch von Tieren besucht. Der lockere Boden zieht manchmal Vögel, Katzen oder andere, nachtaktive Tiere an. Gerade im Frühjahr, wenn nach der Aussaat oder Pflanzung noch größere Bereiche offen liegen, ist es sehr ärgerlich, wenn die frisch ausgesäten Reihen durcheinander gescharrt werden. Auch dagegen helfen Abdeckungen. Sind die Tagestemperaturen schon höher und die Nächte frostfrei, können gefährdete Bereiche des Beetes auch mit einem Holzrahmen mit engem Maschendraht geschützt werden.

Was kann ich in einem Hochbeet pflanzen oder säen?

Geeignet sind dafür sehr viele Arten, doch das Hochbeet bietet für einige Gruppen von Pflanzen besondere Vorteile, die sie im flachen Gartenbeet oft nicht haben. Da wäre zuerst das Frühgemüse, das sich im Hochbeet sicher anbauen lässt und schon nach wenigen Wochen erntereif ist:

  • Pflücksalat
  • Rucola
  • Radieschen
  • Kohlrabi

Wichtig: Pflanzen Sie im Hochbeet Gemüse-Arten zusammen, die etwa zur gleichen Zeit reif werden. Wenn Sie im April Frühgemüse angebaut haben, können Sie das Beet im Sommer dann noch einmal neu bestücken.

Gut gedeihen im Hochbeet auch die Wurzelgemüse-Arten. Durch den lockeren Boden wachsen hier Möhren, Pastinaken und andere Wurzeln besonders gut und haben oft eine bessere Qualität, also längere und gleichmäßigere Rüben. Allerdings kann für dieses Gemüse frischer Kompost etwas gefährlicher sein, da hier häufiger Pilzsporen oder andere Schaderreger auftreten können. Hier sollte man daher nur geringere Mengen und gut abgesetzten Kompost einsetzen oder den Boden mit etwas Sand auflockern.

Junge Kohlrabi- und Salatpflanzen lassen sich im Frühling gut in ein Hochbeet setzen. Bildrechte: MDR/Ulrike Kaliner

Natürlich können in einem Hochbeet auch viele andere Gemüsearten stehen, wie Erbsen und Bohnen, Spinat, Mangold und andere Blattgemüse, Porree oder auch Paprika und Kürbisse. Viele Kräuter gedeihen dort ebenfalls gut.

Nicht zu empfehlen für den Anbau im Hochbeet sind mehrjährige Arten wie Spargel und Rhabarber - Grund ist das regelmäßige Nachfüllen von Substrat. Aber auch sehr hoch wachsende Arten wie Tomaten und Stangenbohnen eignen sich nicht für das Hochbeet, denn dieses soll uns ja Arbeiten und Ernten in einer angenehmen Höhe möglich machen. Ob Gemüse mit einer sehr langen Kulturzeit wie Rosenkohl, Kopfkohl oder Grünkohl im Hochbeet wachsen soll, will ebenfalls gut überlegt sein. Denn diese Pflanzen besetzen den wertvollen Platz im Hochbeet über Monate, bis sie erntereif sind.

Quelle: MDR Garten

Mehr zum Thema Hochbeet und Hügelbeet

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 19. März 2023 | 08:30 Uhr