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Bewässerungssysteme sorgen für eine kontinuierliche Wasserabgabe. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Hitze und TrockenheitPflanzen gießen, bewässern und schützen - Fünf Tipps gegen Hitze

15. Juni 2022, 13:26 Uhr

Es ist heiß. Es ist trocken. Viele Pflanzen lassen die Blätter hängen. Die Gefahr, dass die Blätter verbrennen, ist groß. Wir haben fünf Tipps, wie Sie Pflanzen richtig bewässern und vor Sonne schützen.

1. Den richtigen Zeitpunkt zum Gießen erwischen

In den frühen Morgen- oder in den späten Abendstunden ist die beste Zeit, die Pflanzen zu gießen. Dann sind die Temperaturen wegen der niedrig stehenden Sonne moderater und das Wasser verdunstet nicht so schnell. Der Boden kann das Wasser besser aufnehmen. Wird in der prallen Mittagssonne gegossen, wirken Tropfen auf Blättern wie Lupen. Die Gefahr ist groß, dass die Blätter verbrennen.

Im Frühjahr vorsorgen Wasser auffangen und Pflanzen gießen

Um die Natur und den Geldbeutel zu schonen, empfielt es sich, Regenwasser zum Gießen zu nutzen und natürlich: Wasser zu sparen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Die Dachflächen von Laube, Schuppen oder Gewächshaus eignen sich perfekt, um über Regenrinnen das Wasser in Regentonnen zu leiten. Bildrechte: MDR/ Nadine Witt
In Regentonnen oder anderen großen Behältern kann das Regenwasser aufgefangen und gelagert werden. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia / Astrid08
Wichtig ist, dass die Tonnen immer abgedeckt sind, damit keine Tiere hineinfallen und ertrinken können. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs
Ein Überlauf sorgt bei Haus-Regenrinnen dafür, dass die Tonne nicht überläuft. Das Wasser wird zurück in die Regenrinne geführt und gelangt in die Kanalisation. Im Garten funktioniert das meist nicht. Hier muss ein Schlauch Richtung Gemüsebeet gelegt werden. Auch weitere angeschlossene Tonnen können gefüllt werden. Bildrechte: MDR/Estha Taddigs
Idealerweise gelangt das Wasser genau dort hin, wo es gebraucht wird. Eine Tropfbewässerung ist punktgenau und wassersparend. Sie eignet sich sehr gut für die Bewässerung von Hecken und Flächenpflanzungen. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Wird ein Blumentopf dicht neben der Pflanze eingegraben und über diesen gegossen, kommt das Wasser genau dahin, wo es hin soll - in den Wurzelbereich der Pflanze. Außerdem sickert das Wasser nur langsam in den Boden. Das spart Ressourcen und ist gesund für das Bodenleben. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Ollas wurden in Mittelamerika erfunden. Auch sie sind ein zusätzlicher Wasserspeicher. Sie bestehen aus zwei Tontöpfen, die mit Fliesenkleber zusammengeklebt werden. Durch den porösen Ton dringt das Wasser in den Boden. Vor dem nächsten Regen können also nochmal alle Behälter aufgefüllt werden, damit in den Regentonnen wieder Platz ist. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Auch ein kleiner Tonkegel, auf eine Wasserflasche geschraubt, dient als Wasserspeicher. Er gibt konstant kleine Mengen Wasser in den Boden ab. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Wassersäcke aus strapazierfähigem Kunststoff an Bäumen sind mittlerweile aus vielen Stadtbildern bekannt. Es gibt sie auch für den Privatgarten. Mit einem Reißverschluss wird der Sack am Baumstamm befestigt. Oben befindet sich eine Gießöffnung, durch kleine Löcher im Boden sickert das Wasser allmählich heraus. Eine 50-Liter-Füllung reicht circa eine Woche. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Wichtig ist auch, den Boden vor dem Austrocknen zu schützen. Durch Abdecken der Beetoberfläche mit speziellem Mulchvlies, Gras, Stroh oder auch Zeitungspapier verdunstet weniger Wasser. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Auch ein Kohlrabiblatt kann auf dem Boden ausgelegt als Sonnenschutz dienen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft
Bei Obstbäumen kann die Verdunstung durch ein Vlies gehemmt werden. So werden außerdem matschiges Obst oder verbrannte Blätter vermieden. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

2. Den Boden mit Mulchmaterial schützen

Gerade in heißen Tagen ist es wichtig, dass der Boden das Wasser möglichst lange speichert. Deshalb muss die Verdunstung möglichst gering bleiben. Das gelingt, indem die Beetoberfläche abdeckt wird. Als Materialien eignen sich spezielle Mulch-Vliese, aber auch Gras oder Stroh. Auch die Blätter geernteter Pflanzen können auf dem Boden ausgelegt werden, Sonnenschutz bieten und so Verdunstungssperre sein.

3. Gießen direkt im Wurzelbereich

Schon unsere Großeltern bedienten sich eines alten Tricks, damit das Wasser auch unten im Boden ankommt und nicht an der Oberfläche bleibt und schnell verdunstet. Ein Blumentopf mit Abflussloch wird einfach in die Erde, dicht neben der Pflanze eingegraben. Wird die Pflanze nun über diesen Topf gegossen, sickert das Wasser tief ein und erreicht den Wurzelbereich der Pflanze viel besser, als wenn von oben gegossen wird und sich das Wasser auf dem ausgetrockneten Boden nur oberflächlich ausbreitet. Außerdem wird die Pflanze auch noch dazu erzogen, die Wurzeln möglichst in tiefere Schichten des Bodens wachsen zu lassen und nicht eine für die Feuchtigkeitsaufnahme ungünstige flache Tellerwurzel zu bilden.

Blumentopf direkt neben einer Pflanze eingraben und über diesen gießen. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

4. Wasserspeicher einsetzen

Im Gartenfachmarkt gibt es verschiedene Bewässerungssysteme, die das Beet konstant mit kleinen Mengen Wasser versorgen. Eine Möglichkeit sind zum Beispiel kleine Ton-Kegel. Diese werden einfach auf Wasserflaschen geschraubt und mit der Flaschenöffnung nach unten in den Boden gesteckt. Peu à peu geben diese Systeme Wasser direkt in den Wurzelbereich der Pflanzen ab.

Ollas: Gießsystem aus Mittelamerika

In Mittelamerika werden Ollas für die konstante Bewässerung der Pflanzen genutzt. Das Prinzip ist einfach und effektiv: Zwei Tontöpfe werden mit einem Fliesenkleber zusammengeklebt. Das Loch des unteren Topfes wird mit einer Tonscherbe geschlossen. Die durchlässige Tonoberfläche gibt das Wasser so ganz langsam ins Beet ab. Je nach Größe der Töpfe hält der Wasservorrat zwei Tage lang. Allerdings sind Ollas lediglich ein zusätzlicher Wasserspeicher zur Grundversorgung. Die Pflanzen müssen trotzdem gegossen werden. 

DIY So bauen Sie Ihre eigene Olla

Für den Bau einer eigenen Olla brauchen Sie nicht viel: zwei gleichgroße Blumentöpfe aus porösem (also durchlässigem) Ton mit Abflussloch, Leim, Spachtel oder Löffel zum Verschmieren des Klebers, eine Tonscherbe. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Wir verwenden für unser Beispiel Fliesenkleber für draußen. Weil er als Pulver verkauft wird, rühren wir ihn zunächst mit Wasser in einer Schale an. Alternativ kann als Klebstoff auch Silikon oder Epoxidharz verwendet werden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Verschließen Sie mit dem Kleber und einer Scherbe bei einem der beiden Blumentöpfe das Abflussloch. Beim zweiten Blumentopf muss das Loch offen bleiben. Über das wird später die Olla mit Wasser versorgt. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Halten Sie nun die beiden Tontöpfe an den Öffnungen aneinander. Verschließen Sie den Spalt zwischen beiden Rändern mit dem Kleber. Beim Verteilen können Löffel oder Spachtel hilfreich sein. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Und schon ist die Olla fertig! Bevor Sie die Olla anschließend eingraben, sollten Sie den Kleber ausreichend trocknen lassen. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Nach dem Eingraben können Sie als Abdeckung bei der selbstgebauten Olla einfach einen Untersetzer verwenden. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius

5. Beerensträucher und Gemüsepflanzen mit Vlies schützen

Wichtig ist auch, dass die Pflanzen selbst geschützt werden, damit die Blätter nicht verbrennen und Früchte matschig werden. Hier hilft ein helles Vlies, wie es für den Winterschutz verwendet wird. Es spendet Beerensträuchern und Gemüsepflanzen im Hochsommer Schatten.

Ein helles Vlies schützt Pflanzen vor praller Sonne. Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 31. Mai 2022 | 08:30 Uhr

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