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Tiere im Garten Nistkasten: Viele Vogelarten - viele verschiedene Nistkästen

Zwar werden diese weit verbreiteten Vogelkästen landläufig "Meisenkasten" genannt, aber es brüten auch gern andere Vogelarten darin, wie zum Beispiel Sperling, Trauerschnäpper und Kleiber - je nach Größe des Einflugloches. Der Vorteil dieses Modells ist seine einfache Bauweise. Mit ein wenig handwerklichem Geschick kann man auch selbst so einen Kasten bauen. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Solche Kästen funktionieren auch als Doppelstockhaus. Dieses ältere Exemplar Marke Eigenbau hängt geschützt unter einem Vordach. Wenn die Oberseite des Kastens mit Blech oder anderen wasserabweisenden Materialien geschützt wird, hält er länger. Dachpappe eignet sich allerdings weniger, denn wenn im Hochsommer Teertropfen auf das Gefieder der Vögel fallen, bedeutet dies oft deren Tod. Der Vogelgesundheit zuliebe sollte man nach Möglichkeit unbehandeltes Holz verwenden und auf Holzschutzanstriche sowie farbige Lacke verzichten; den Vögeln ist es schließlich egal, ob ihr Haus bunt angemalt ist. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Das ist die moderne Variante des Meisenkastens. Das Material ist sogenannter Holzbeton, eine Mischung aus Sägespänen und Zement. Es ist sehr robust und mehrere Jahrzehnte lang haltbar - im Gegensatz zu den Nistkästen aus Holz. Eine weitere positive Eigenschaft dieses Materials ist sein guter Temperatur- und Feuchtigkeitsausgleich. Die Kästen sind allerdings weit schwerer als ihre hölzernen Verwandten und in der Anschaffung meist etwas teurer. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Auch vergangene Generationen machten sich bereits um den Vogelschutz Gedanken. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelten Vogelfreunde wie Arnold von Schlüter und Prof. Dr. Georg Rörig Nisturnen aus Ton, die dann in großer Stückzahl produziert wurden. Heutige Nisthöhlen bieten ihren Bewohnern vor allem mehr Brutraum, aber die Grundidee ist unverändert: Den Vögeln ein Stück Lebensraum zurückzugeben, den wir ihnen in unseren aufgeräumten Kulturlandschaften mitunter arg beschneiden. Im Bild zu sehen ist eine historische Rörigsche Nisturne aus Ton, die um 1915 hergestellt worden ist. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Dieser Kasten ist für Nischen- oder Halbhöhlenbrüter wie Wasseramsel, Bachstelze, Rotkehlchen oder Hausrotschwanz gedacht. Durch die schmalen, ovalen Einfluglöcher sind die Vögel gut geschützt vor Räubern wie Katzen, Mardern, aber auch Elstern und Eichelhähern. Gleichzeitig fällt mehr Tageslicht ins Nest. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Auch hölzerne Konstruktionen wie diese Halbhöhle werden von Nischen- oder Halbhöhlenbrütern gern angenommen, allerdings bietet die große Öffnung Nesträubern ein leichtes Spiel.  Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Eine Zaunkönigkugel aus Holzbeton. Da die zierlichen Vögel nicht besonders gut fliegen, bevorzugen sie geschützte Quartiere in Bodennähe. So kann die Kugel zum Beispiel in einer Hecke oder einem dichten Strauch aufgehangen werden. Im Idealfall sollten mehrere Kugeln angebracht werden, da der Zaunkönig-Mann zunächst mehrere Nester baut, aus denen die "Zaunkönigin" dann das ihr passende auswählt. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Eine Baumläuferhöhle ist zum Stamm hin offen, so können die Vögel in der Baumrinde nach Nahrung picken. Hierzulande trifft man vor allem den Garten- und den Waldbaumläufer an. Mitunter suchen aber auch Meisen und Fledermäuse den Schutz dieses speziellen Kastens auf. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Dieses knapp einen Meter lange Gebilde ist eine Steinkauzröhre. Diese possierlichen Vögel sind bei uns extrem selten geworden und stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Die Röhren werden auf waagerechten Ästen von großen, älteren Obstbäumen angebracht. Nach Möglichkeit nicht auf Kirschbäumen, da die Erntezeit mit dem Flüggewerden der Jungen zusammenfällt. Am besten hängt man zwei bis drei Röhren in einem Revier auf. Innen wird Einstreu aus Sägespänen und Rindenstücken eingebracht. Wie alle Nisthilfen sollten auch diese Röhren im Winterhalbjahr kontrolliert werden, allerdings dürfen sie nicht gereinigt werden. Und es braucht mitunter Jahre bis irgendwann eine Besiedlung einsetzt. Vielleicht zieht vorher auch der Wiedehopf ein, ein ebenfalls selten gewordener Bewohner lichter Wiesen- und Weideflächen. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Steinkauzröhre mit Marderschutz: Die versetzten Löcher sollen den Räubern das Eindringen in die Röhre erschweren. Solcherart Schutzmaßnahmen sind an vielen Nistkästen zu finden. Ihr Nutzen ist allerdings umstritten. Im Zweifelsfall liegt man richtig, wenn man Nisthilfen mit und ohne Marderschutz aufhängt. Ohnehin sollte man mindestens zwei Steinkauzröhren im Abstand von 30 Metern oder mehr aufhängen, da die Vögel gern alternative Standorte zum Pausieren oder zur Vorratshaltung in Beschlag nehmen. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass der Garten in einem naturnahen Gebiet liegt, im städtischen Bereich sind solche Röhren wenig sinnvoll. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Auch die Vögel in den Städten haben ihre Not. So ist der Bestand an Haussperlingen im letzten Jahrzehnt um etwa ein Viertel geschrumpft. Spatzen bilden kleinere Kolonien und lieben die Gesellschaft. Ein Spatzenhotel hat daher gleich mehrere Bruträume und passt an fast jede Hauswand. Generell sollten Nistkästen nicht in der Nähe größerer Fensterflächen angebracht werden. Vögel die gegen Glasscheiben fliegen, verletzten sich dabei meist tödlich. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Es muss nicht immer gleich ein ganzer Kasten sein, ein einfaches Holzbrett unter einem Vordach wird auch gern als Nistmöglichkeit angenommen. Im Spätherbst beziehungsweise Winter wird das Brett wie auch die Vogelkästen von den Nestresten gereinigt. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Auch Fledermäuse werden in unseren frisch sanierten Häusern zunehmend obdachlos. Mit Fledermauskästen kann man diesem Trend entgegenwirken. Die Kästen sind nach unten hin offen. Wichtig ist, dass das Quartier in drei bis sechs Metern Höhe aufgehängt wird und der Anflugweg von unten weitgehend frei ist. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes
Dieser Fledermauskasten aus Holzbeton mit abnehmbarer Vorderwand richtet sich an die kleineren Arten wie Zwergfledermaus oder Mückenfledermaus. Am besten probiert man verschiedene Kästen aus, um herauszufinden, welche Fledermausarten im eigenen Garten anzutreffen sind. Bildrechte: MDR/Dörthe Gromes

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 10. Oktober 2021 | 08:30 Uhr

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