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FAQ - wichtige FaktenObstbäume richtig schneiden

Wer einen Obstbaum im Garten hat, kann sich auf die Ernte freuen und Äpfel, Kirschen oder Quitten zu Marmelade und mehr verarbeiten. Wer eine reiche Ernte sichern möchte, sollte seine Obstbäume schneiden. Der Schnitt sorgt dafür, dass ein Baum nach Regen schnell abtrocknet, weniger Pilzinfektionen auftreten und alle Früchte gedeihen, reif werden und schmecken.


Warum ist ein Obstbaumschnitt wichtig?

Obstbäume sind Kulturpflanzen, die ohne regelmäßige Pflege und den passenden Obstbaumschnitt nicht optimal tragen. Bei Jungbäumen wird das Kronengerüst durch Schnitt und Formieren erzogen - also in die richtige Wuchsform gebracht.

Durch Erziehung am Spalier entsteht so beispielsweise ein schmaler Baum mit wenig Neutrieb. Bei einem Baum mit Hochstammes wird durch den Schnitt das zukünftige Kronengerüst geschaffen. Regelmäßige Beobachtungen der Schnittwirkung am wachsenden Baum sichern die richtigen Handgriffe. Ist der Baum ausgewachsen, sind die Schnitte darauf ausgerichtet, stets genügend Licht, Luft und Sonne in die Krone zu bringen. Dazu schneidet man zu dicht stehende Äste weg, auch solche die nach innen in die Krone wachsen oder nach unten hängen, weil sie schon abgetragen sind. Der Schnitt soll sichern, dass der Baum nach Regen schnell abtrocknet, weniger Pilzinfektionen auftreten und alle Früchte gut belichtet werden. Denn nur gut ausgefärbte Früchte schmecken auch gut.

Junge und alte Bäume schneiden


Wann kann ich Obstbäume schneiden?

Steinobst wie Kirschen, Pfirsiche, Pflaumen und Aprikosen sind empfindlich für verschiedenen Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien. Die Übertragung erfolgt häufig über Wunden am Baum. Deshalb werden diese Gehölze im Sommer geschnitten, zur Ernte oder nach der Ernte. Die Wahrscheinlichkeit, dass Pilze und Bakterien den Baum befallen, ist im Sommer geringer und die Wunden verheilen schnell.

Robuster sind alle Obstbäume, die zum Kernobst gehören, wie Apfel oder Birne. Hier besteht die Möglichkeit, zum Ende des Winters den Rückschnitt zu machen. Die Temperaturen sind schon im positiven Bereich, der Baum ist trotzdem gut zu beurteilen, weil noch keine Blätter vorhanden sind. Je später man im Jahr schneidet, desto stärker ist die Triebberuhigung im Baum. Je früher der Obstbaum geschnitten wird, desto stärker treibt er im Frühjahr aus. Die Temperaturen am Tag des Schnittes, sollten nicht unter fünf Grad Celsius liegen.


Welche Werkzeuge brauche ich zum Obstbaumschnitt?

Für kleine Bäume genügen eine Handschere und eine Astschere. Auch elastisches Bindematerial, Astklammern oder kleine Gewichte können helfen, den Baum in die richtige Form zu bringen. Für Halb- und Hochstämme haben sich Teleskopsägen bewährt, die je nach Baumhöhe ausgezogen werden können. So kann bequem von unten gesägt werden und das gefährliche Hantieren auf der Leiter ist nicht notwendig.


Müssen die Schnittstellen versorgt werden?

Kleine Schnitte müssen nicht versorgt werden. Wird in der warmen Jahreszeit geschnitten, heilen die Wunden ohne Wundverschluss am besten. Größere Schnitte, beispielsweise nach dem Ausschneiden kranker Rindenbereiche, sollten mit einem flüssigen Wundverschluss mit Fungizidzusatz behandelt werden, um eine erneutes Erkranken zu verhindern.


Welche häufigen Fehler passieren beim Obstbaumschnitt?

Sehr oft wird zu stark geschnitten. Das Wurzelvolumen unter der Erde ist ebenso groß wie das Kronenvolumen über der Erde. Wird der Baum zu stark beschnitten, treibt er verstärkt neue Triebe. Es wächst eine hohe Anzahl Wasserschosser und der Aufwand, diese zu entfernen, ist groß. So bleiben sie häufig im Baum, die Krone ist zu dicht, der Baum wird krank, die Früchte werden von Fruchtfäulen befallen. Deshalb immer moderat schneiden, dafür regelmäßig.

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 01. Februar 2023 | 08:30 Uhr