30-jähriges JubiläumGrüne feiern Zusammenschluss mit Bündnis 90
Die Grünen haben in Leipzig den Zusammenschluss des ostdeutschen Bündnis 90 mit den westdeutschen Grünen im Jahr 1993 gefeiert. Die Bürgerrechtlerin Birthler sieht die Unterschiede zwischen West und Ost bis heute nicht überwunden, der grüne Bundesminister Habeck hingegen schon.
Unter dem Motto "Zusammengewachsen" haben die Grünen am Samstag in Leipzig den Zusammenschluss der ostdeutschen Bürgerbewegung Bündnis 90 mit den westdeutschen Grünen vor 30 Jahren gefeiert.
Habeck sieht keinen West-Ost-Unterschied mehr
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck erinnerte an "die zwillingshafte Geschichte". Man dürfe sich heute nicht mehr einreden lassen, dass es noch sowas wie angeborene Mentalitätsunterschiede gebe: "Ich kann mit vollem Herzen sagen: die gibt es nicht." Die Veränderung innerhalb Deutschlands werde auch in den ostdeutschen Ländern gestaltet – "jedenfalls nicht in geringerer Geschwindigkeit, vielleicht in schnellerer".
Birthler erkennt bis heute unterschiedliche Sozialisation
Zu der Feier waren auch Außenministerin Annalena Baerbock, die Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripur sowie Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt und Bundesumweltministerin Steffi Lemke geladen.
Zudem war Marianne Birthler zu Gast, die die Vereinigung als B90-Vertreterin vor 30 Jahren mitverhandelt hat. Sie sagte: "Die Grünen mussten manche Kröte schlucken, wir auch." Bis heute sei zu spüren, dass Anhängerinnen und Anhänger der Partei aus unterschiedlichen Gesellschaften kommen und unterschiedlich politisch sozialisiert worden sind.
Die Partei beschloss den Zusammenschluss durch einen sogenannten Assoziationsvertrag "in Achtung und Partnerschaft", der am 14. Mai 1993 auf einem Parteitag in Leipzig in Kraft gesetzt wurde. Noch heute heißt die Partei offiziell Bündnis 90/Die Grünen.
dpa (ans)
Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 06. Mai 2023 | 20:45 Uhr