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LandtagswahlSPD stärkste Kraft in Niedersachsen

10. Oktober 2022, 10:19 Uhr

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Die SPD bleibt in Niedersachsen trotz Verlusten stärkste Kraft. Laut vorläufigem Endergebnis kommt die Partei von Ministerpräsident Stephan Weil auf 33,4 Prozent, knapp vier Prozentpunkte weniger als bei der letzten Landtagswahl. Die CDU folgt mit 28,1 Prozent, ein Verlust von gut fünf Prozentpunkten gegenüber 2017.

Grüne und AfD gewinnen deutlich, FDP nicht mehr im Landtag vertreten

Die Grünen erreichen laut vorläufigem Endergebnis 14,5 Prozent und können ihr Ergebnis damit deutlich steigern. Die AfD liegt bei 10,9 Prozent, ebenfalls ein deutlicher Zugewinn gegenüber 2017 – damals kam sie auf 6,2 Prozent. Die FDP rutschte im Verlauf der abendlichen Hochrechnungen auf 4,7 Prozent ab und ist damit nicht mehr im neuen Landtag vertreten. Die Linke scheitert mit 2,7 Prozent noch deutlicher an der Fünf-Prozent-Hürde als 2017.

Nach diesen Zahlen reicht es für die von Weil angestrebte rot-grüne Koalition. Die Wahlbeteiligung liegt laut Schätzungen von Infratest Dimap bei 60 Prozent und damit niedriger als 2017. Damals hatte sie 63,1 Prozent betragen.

Althusmann kündigt Rücktritt an

Der CDU-Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Bernd Althusmann kündigte als Reaktion auf die Verluste der CDU seinen Rücktritt an. Er werde dem Landesvorstand am Montag mitteilen, dass er als Landeschef nicht mehr zur Verfügung stehe, sagte Althusmann in Hannover. "Das ist meine persönliche Konsequenz aus dem Wahlergebnis."

Ministerpräsident Stephan Weil sagte bei der Wahlparty der SPD: "Die Wählerinnen und Wähler haben der SPD den Regierungsauftrag erteilt und niemand anderem sonst." Weil bedankte sich bei seinen Parteifreunden. Die vergangenen Wochen seien geprägt gewesen von tiefen Sorgen der Bürger, denen sich die Wahlkämpfer der SPD gestellt hätten: "Wir stehen am Ende eines harten, man kann auch sagen: eines sehr unangenehmen Wahlkampfes."

Grünen-Chefin: Wollen mitregieren

Grünen-Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg sagte, man wolle künftig mitregieren: "Wir werden alles dafür geben, als Grüne künftig Niedersachsen für die nächsten fünf Jahre wieder zu gestalten und zukunftsfest aufzustellen."

Der AfD-Spitzenkandidat Stefan Marzischewski-Drewes machte die Energiekrise für den Erfolg seiner Partei verantwortlich. Die Menschen hätten verstanden, dass man einen Blackout verhindern müsse: "Wir beschäftigen uns mit den Fakten, ideologiefrei."


FDP-Bundeschef Christian Lindner wertete das enttäuschende Ergebnis seiner Partei auch als Reaktion auf die Beteiligung an einer Koalition mit SPD und Grünen im Bund. Die Bundespartei habe keinen Rückenwind geben können, viele Anhänger fremdelten mit der Ampel-Koalition. Linken-Bundeschefin Janine Wissler zeigte sich enttäuscht, aber auch kämpferisch. Im kommenden Jahr gebe es mindestens drei Landtagswahlen, und auf die werde man sich vorbereiten.

MDR/dpa/AFP(jan)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 09. Oktober 2022 | 18:00 Uhr

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