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WohnungsbaupolitikMieterbund befürchtet drastischen Anstieg der Mieten

13. Januar 2024, 13:22 Uhr

Wegen der Baukrise und Hunderttausender fehlender Wohnungen befürchtet der Mieterbund einen weiteren drastischen Anstieg der Mieten. Bundesweit würden die Mietervereine immer mehr für Beratungen wegen massiver Mieterhöhungen angefragt. Der Präsident des Vereins fordert daher die Bundesregierung auf, die Schaffung von bezahlbaren Wohnraums zu priorisieren und scharfe Mietpreisbremse für Neuvermietungen einzuführen.

Der Mieterbund hat vor einem weiteren drastischen Anstieg der Mieten gewarnt. Gründe seien demnach die Krise am Bau und das Fehlen Hunderttausender Wohnungen. Wie Präsident Lukas Siebenkotten der "Augsburger Allgemeinen" sagte, stiegen selbst in Hochpreisregionen wie München die Mieten in den vergangenen beiden Jahren im Schnitt um 21 Prozent und damit so stark wie noch nie.

Jeder dritte Mieterhaushalt mit Wohnkosten überlastet

Bundesweit würden die Mietervereine immer mehr für Beratungen wegen massiver Mieterhöhungen angefragt. Inzwischen sei jeder dritte Mieterhaushalt mit seinen Wohnkosten überlastet.

Siebenkotten fordert, dass die Bundesregierung die Schaffung bezahlbaren Wohnraums priorisieren soll. Nötig seien zudem auch ein Mietenstopp im Bestand und das Verbot von Mieten, die der Inflation automatisch folgen – sogenannte Indexmieten.

Baukrise lässt Mieten steigen

Auch der Spitzenverband der deutschen Immobilienwirtschaft ZIA forderte die Bundesregierung zum Handeln auf. Laut ZIA-Präsident Andreas Mattner könnten bis 2027 bis zu 830.000 Wohnungen fehlen. "Das wird ein immer ernsteres soziales Problem."

Er begründet die steigenden Mieten mit den hohen Baukosten, die sich auf die Mieter umlagern würden. Die reinen Baukosten seien in Deutschland wegen staatlicher Vorgaben so teuer wie in keinem anderen europäischen Land. Da die Kosten für die Bereitstellung von Wohnraum explodierten, müssten die Mieten zwangsläufig steigen, sagte Mattner. "Das ist der Kardinalfehler, den Bund und Länder dringend korrigieren müssen."

dpa/epd (lmb)

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Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 13. Januar 2024 | 08:30 Uhr