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Die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler zweifelt daran, dass weitere Waffenlieferungen zu einem Ende des Krieges in der Ukraine beitragen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Paul Zinken

ARD-SommerinterviewWissler hält "Neustart" für die Linken für notwendig

16. Juli 2023, 20:57 Uhr

Im ARD-Sommerinterview war am Sonntag die Linken-Parteivorsitzende Janine Wissler zu Gast. Sie wünscht sich für ihre Partei eine Neuausrichtung, im besten Fall einen Neustart ohne die umstrittene Parteikollegin Sahra Wagenknecht. Wissler kritisierte aber auch das lasche Engagement der Ampel-Koalition im Bereich Klimaschutz.

Linken-Chefin Janine Wissler will angesichts anhaltender parteiinterner Querelen einen "Neustart" für ihre Partei. Wissler sagte am Sonntag im ARD-"Sommerinterview", nötig sei zum Beispiel die Öffnung zu sozialen Bewegungen, zu Gewerkschaften und zur Klimabewegung. Der Bundesregierung warf sie vor, sie mache zu wenig für den Klimaschutz. Die Ampel-Koalition weiche die Klimaziele auf. Mehr Klimaschutz dürfe aber zugleich nicht die Menschen mit wenig Einkommen noch mehr finanziell belasten. "Gerade in Zeiten wie diesen braucht es eine linke Opposition, die sich stark macht für soziale Gerechtigkeit", sagte Wissler.

Querelen um Wagenknecht

Im ARD-Interview ging es auch um den parteiinternen Streit um Sahra Wagenknecht. Bei den Linken und in den Landesverbänden gebe es eine breite Unterstützung dafür, dass Wagenknecht ihr Bundestagsmandat niederlege. Wissler räumte in dem Interview aber ein, dass der erbitterte interne Streit von den Menschen im Land abgelehnt werde. Die Entwicklung sei "sehr bedauerlich", aber der Parteivorstand habe sich schützend vor die Mitglieder stellen müssen.

Zweifel an Waffenlieferung als Lösung für Krieg

Mit Blick auf den Krieg Russlands gegen die Ukraine forderte Wissler eine "diplomatische Offensive". Sie habe große Zweifel daran, dass Waffenlieferungen diesen Krieg schnell beenden könnten. Dazu müsste natürlich auch mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen werden. Ob die Ukraine für ein Ende der Kämpfe auf Staatsgebiet verzichtet, müsse die ukrainische Seite entscheiden. Ihr fehle die Phantasie dafür, wie die Ukraine militärisch die Krim wiedererobern könne. "Wir brauchen Verhandlungen, wir brauchen einen dauerhaften Frieden", betonte Wissler.

AFP (kar)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 16. Juli 2023 | 16:00 Uhr