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Hohe EnergiekostenHabeck kritisiert "Mondpreise" für Gas

05. Oktober 2022, 10:20 Uhr

Die Preise für Erdgas haben deutlich angezogen. Bundeswirtschaftsminister Habeck sieht darin ein großes Problem. Aus seiner Sicht muss sich die EU-Kommission bei dem Thema einschalten und auch mit befreundeten Lieferstaaten wie den USA sprechen.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat mehreren Staaten vorgeworfen, überhöhte Preise für Erdgas zu verlangen, darunter auch den USA. Der Grünen-Politiker sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", einige Länder erzielten Mondpreise – auch befreundete. Das bringe Probleme mit sich, über die man sprechen müsse.

Mit Blick auf die USA erklärte Habeck, die Vereinigten Staaten hätten sich an Europa gewandt, als die Preise für Öl nach oben geschossen seien. Daraufhin seien auch in Europa die nationalen Ölreserven angezapft worden. Eine solche Solidarität sollte jetzt auch zur Dämpfung der Gaspreise möglich sein.

Minister sieht EU-Kommission in der Pflicht

Habeck sieht dazu vor allem die EU-Kommission am Zug. Sie sollte mit den befreundeten Staaten verhandeln. Die EU sollte nach Ansicht des Ministers "ihre Marktmacht bündeln und ein kluges und synchronisiertes Einkaufsverhalten der EU-Staaten orchestrieren, damit sich einzelne EU-Länder nicht gegenseitig überbieten und die Weltmarktpreise hochtreiben". Habeck betonte, die europäische Marktmacht sei "gewaltig". Sie müsse nur genutzt werden.

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Gasimporteure müssen teuer Gas einkaufen

Derzeit liegen die russischen Gaslieferungen wegen des Ukraine-Kriegs quasi bei null. Daher müssen die Importeure anderswo teuer Alternativen einkaufen, um ihre Verträge einhalten zu können. Das bringt sie teils selbst in finanzielle Schieflage. Die Bundesregierung hatte deshalb zunächst eine Gasumlage geplant. Diese sollten alle Verbraucher bezahlen. Mit dem Geld sollten die Gas-Importeure gestützt werden. Nach der Verstaatlichung des Importeurs Uniper hatte die Bundesregierung aber auf dieses Instrument verzichtet. Nun ist eine Gaspreisbremse geplant. Die konkrete Ausgestaltung ist aber noch offen.

dpa (aju)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 05. Oktober 2022 | 07:30 Uhr