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Auf dem Schiff Neptune wird verflüssigtes Erdgas wieder gasförmig gemacht und von dort ins die Pipeline-Netz eingespeist. Bildrechte: IMAGO / Frank Ossenbrink

GasversorgungLNG-Terminal in Lubmin nimmt offiziell Betrieb auf

14. Januar 2023, 16:57 Uhr

In Lubmin am Greifswalder Bodden hat das zweite Terminal zur Anlandung verflüssigten Erdgases in Deutschland den Betrieb aufgenommen. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Bundeskanzler Olaf Scholz drehten symbolisch den Gashahn auf.

In Lubmin an der Ostsee hat am Samstag das zweite deutsche Terminal für verflüssigtes Erdgas (LNG) offiziell den Betrieb aufgenommen. Im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz erhielten die Betreiber der Anlage die Betriebsgenehmigung.

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Terminal erhält Betriebsgenehmigung

Nach dem Terminal im niedersächsischen Wilhelmshaven ist es das zweite deutsche Terminal, das nun betriebsbereit ist. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nannte die Inbetriebnahme einen "Schritt zur Energiesicherheit in Deutschland".

Der Umweltminister des Landes, Till Backhaus (SPD), hatte zuvor die Betriebsgenehmigung an den Geschäftsführer der Deutschen Regas, das Betreiber-Unternehmen, übergeben. Im Anschluss besichtigte Scholz das schwimmende Terminal. Gas war im Rahmen eines Testbetriebs bereits in die Pipelines eingespeist worden. "Wir werden diese Kapazitäten hier und auch anderswo weiter ausbauen", kündigte Scholz weiter an.

Deutsche Umwelthilfe kündigt Widerspruch an

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kündigte Widerspruch gegen die Betriebsgenehmigung für das Terminal vor Lubmin an. Hintergrund ist, dass Anwohnerinnen und Anwohner über ungewöhnliche Geräusche und eine hohe Lärmbelästigung geklagt hatten. Das Landesumweltministerium hat Lärmmessungen in die Wege geleitet, jedoch keine Konsequenzen für den Betrieb und die Genehmigung der Anlage gezogen.

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig und Bundeskanzler Olaf Scholz (beide rechts im Bild) drehen am Gashahn. Bildrechte: IMAGO/Christian Spicker

Recherchen der DUH zeigen zudem Mängel in Sachen Brandschutz. Laut Genehmigungsentwurf ist zunächst nur die freiwillige Feuerwehr Lubmin in Zusammenarbeit mit der Besatzung des LNG-Terminalschiffs Neptune für den Brandschutz zuständig. Erst später solle eine Werksfeuerwehr eingerichtet werden, dafür sei aber keine verbindliche Frist genannt.

Ein weiteres LNG-Terminal soll in Kürze in Brunsbüttel in Schleswig-Holstein eingeweiht werden. Vor Lubmin hatte bereits im Dezember ein Terminal in Wilhelmshaven den Betrieb aufgenommen. Flüssigerdgas (LNG) wird aus mehreren Regionen der Welt per Schiff geliefert, wieder in Gas umgewandelt und in das Gasnetz eingespeist. Deutschland setzt unter anderem auf LNG, um ausbleibende russische Gaslieferungen zu ersetzen und baut dafür Infrastruktur auf.

dpa/AFP(pfh)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL RADIO | 14. Januar 2023 | 16:00 Uhr

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