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Auf einem Friedhof in Köthen sind jüdische und katholische Gräber beschädigt worden. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Störung der TotenruheStaatsschutz ermittelt wegen beschädigter jüdischer Gräber in Köthen

27. Mai 2022, 17:53 Uhr

Auf einem Friedhof in Köthen sind mehrere jüdische und katholische Gräber beschädigt worden. Dabei ist ein Schaden mindestens 10.000 Euro entstanden. Nun ermittelt der Staatsschutz wegen Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung.

von MDR SACHSEN-ANHALT

Nach der Beschädigung von jüdischen und katholischen Gräbern in Köthen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ermittelt nun der Polizeiliche Staatsschutz wegen Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung. Das teilte die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau am Dienstag mit.

Grabsteine umgestoßen

Unbekannte hatten auf dem jüdischen und katholischen Teil des Städtischen Friedhofs in Köthen Gräber beschädigt. Der Vorfall sei bereits vergangene Woche polizeilich bekannt geworden. Die Gräber sind demnach vorrangig durch das Umstoßen der Grabsteine beschädigt worden. Auf dem katholischen Friedhof seien vier Grabstätten betroffen, auf dem jüdischen Teil 16. Auch ein Baum wurde zerstört.

Große Betroffenheit in Köthen

Friedhofsleiter Christian Schäfer spricht von einer Schändung des Friedhofs. "Es ist unerträglich aus Sicht des Friedhofes, der Hinterbliebenen und der Friedhofsbesucher", sagte er. "Wir repräsentieren eine gewisse Ruhe und ein gewisses Andenken an die Toten. Wenn jemand mutwillig Sachen zerstört, ist das nicht akzeptabel."

Auch die Besucherinnen und Besucher auf dem Friedhof sind betroffen und äußerten Unverständnis für die Zerstörung, zumal es nicht der erste Vorfall dieser Art ist. Auf dem Friedhof wurden bereits wiederholt jüdische Gräber geschändet, zuletzt 2015.

Der Schaden an den sehr alten Gräbern werde auf mehr als 10.000 Euro geschätzt, hieß es. Die Polizei geht davon aus, dass die Taten bereits Anfang oder Mitte Mai verübt wurden. Die Ermittler suchen Zeuginnen und Zeugen, die Hinweise zu möglichen Verdächtigen geben können oder die Tat beobachtet haben.

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epd, MDR (Fabienne von der Eltz)

Dieses Thema im Programm:MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 27. Mai 2022 | 16:00 Uhr

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