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Großeinsatz der Feuerwehr auf dem Gelände der Firma "Hanwha Q CELLS GmbH" in Thalheim, einem Ortsteil von Bitterfeld-Wolfen. Bildrechte: EHL Media

ChemieunfallGroßeinsatz bei Solarfirma Q-Cells in Thalheim

12. Januar 2024, 01:09 Uhr

Bei der Solarfirma Hanwha Q-Cells in Thalheim nahe Bitterfeld-Wolfen hat es einen Chemieunfall gegeben. Bei Bauarbeiten in einer Werkhalle war eine ätzende Flüssigkeit ausgetreten. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot vor Ort. Inzwischen konnte der Einsatz beendet werden. (Archivbild)

Beim Solarunternehmen Hanwha Q-Cells in Thalheim im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist am frühen Donnerstagabend ABC-Alarm ausgelöst worden. Wie die Polizei MDR SACHSEN-ANHALT mitteilte, war bei Bauarbeiten in einer Werkhalle 50-prozentiger Fluorwasserstoff, auch Flusssäure genannt, ausgetreten.

Feuerwehr mit ABC-Zug im Einsatz

Neben der Werksfeuerwehr waren demnach auch Freiwillige Feuerwehren aus der Umgebung alarmiert worden. Auch der ABC-Zug aus Aken, eine spezielle Einheit des Katastrophenschutzes, die bei Unglücksfällen mit chemischen Gefahrstoffen zum Einsatz kommt, war vor Ort. Insgesamt sollen 66 Einsatzkräfte auf dem Werksgelände angerückt sein.

Auch mehrere Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes waren bei dem Großeinsatz auf dem Gelände von "Hanwha Q CELLS" in Thalheim im Einsatz. Bildrechte: EHL Media

Keine Verletzten, keine Gefahr für die Umwelt

Inzwischen wurde der Einsatz beendet. Laut Polizei gibt es keine Verletzten. Allerdings sei eine Person vorsorglich ins Krankenhaus gebracht worden. Für Anwohner, angrenzende Unternehmen und die Umwelt habe zu keiner Zeit Gefahr bestanden.

Ausgetretenes Gas kann zu schweren Verletzungen führen

Fluorwasserstoff tritt bei Zimmertemperatur als farbloses, stechend riechendes Gas auf, das leichter als Luft ist. Es gilt als eine der stärksten und giftigsten Säuren. Die Substanz wird schnell von der Haut aufgenommen und dringt tief ins Gewebe ein. Dabei scheint die Haut äußerlich unverletzt. Ein warnender Schmerz tritt oft erst nach Stunden auf. Verätzungen der Haut führen zu schwer heilenden Geschwüren. Außerdem kann es zu akut bedrohlichen Stoffwechselstörungen kommen, die tödlich verlaufen können.

Q-Cells betreibt in Thalheim Forschung und Entwicklung

Q-Cells ist einer der größten Solarenergie-Anbieter weltweit. In Deutschland betreibt das Unternehmen Standorte in Berlin und Thalheim. In Thalheim beschränkt sich das 1999 gegründete Unternehmen auf die Forschung und Entwicklung von Solarprodukten. Dabei arbeitet es mit renommierten internationalen Forschungszentren wie dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme im sächsischen Freiberg zusammen. Hanwha Q Cells beschäftigt in Deutschland etwa 550 Mitarbeiter.

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MDR (Marcel Knop-Schieback/dkn)

Dieses Thema im Programm:MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 11. Januar 2024 | 20:00 Uhr