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In der neuen "#hinREISEND"-Folge testet Moderator Tan Caglar mit seinem Freund Tarek, wie barrierefrei das Umland von Ferropolis ist. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Unterkünfte und AktivitätenReisen in Sachsen-Anhalt größtenteils nicht barrierefrei möglich

28. Juni 2023, 19:37 Uhr

Barrierefreies Reisen ist in Sachsen-Anhalt bislang nur an wenigen Orten möglich. Das geht aus Daten der Online-Karte "Wheelmap" hervor, auf der barrierefreie Orte eingesehen werden können. Das Youtube-Format "#hinREISEND" hat sich in der Gegend rund um das Industriemuseum Ferropolis umgesehen und getestet, welche Angebote Menschen mit Behinderung nutzen können.

Reisen ist in Sachsen-Anhalt an vielen Orten offenbar nicht barrierefrei möglich. Das geht aus Daten der Online-Karte "Wheelmap" hervor. Demnach sind nur rund 35 Prozent der Unterkünfte wie Hotels, Pensionen und Zeltplätze barrierefrei. Bei touristischen Aktivitäten zum Beispiel an Schlössern, Aussichtspunkten und Museen sind es etwas weniger als 50 Prozent.

Stichwort: BarrierefreiheitEin Ort gilt als barrierefrei, wenn er von Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen genutzt werden kann. Häufige Barrieren sind unter anderem Treppenstufen ohne Aufzug als Alternative und stark unebene Untergründe.

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"#hinREISEND"-Folge: Ferropolis auf dem Weg zum barrierefreien Ausflugsziel

Der einstige Tagebau bei Gräfenhainchen ist für viele Menschen ein Ausflugsziel und Naherholungsgebiet. Mehrere Teile des Areals sind bereits barrierefrei, an manchen gibt es noch Nachholbedarf stellt Moderator Tan Caglar bei seinem Besuch im Youtube-Format "#hinREISEND" fest. Zwei Tage lang hat er mit seinem Kumpel Tarek getestet, wie gut man als Mensch mit Behinderung in der Gegend rund um Gräfenhainichen Urlaub machen kann.

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Er übernachtet im See- und Waldressort Gröbern, das noch nicht barrierefrei ist. Am Eingang gibt es etwa ein Stufe, die schwer mit dem Rollstuhl zu überwinden ist. Außerdem kann man in dem Ferienhaus nur über eine Treppe in die zweite Etage gelangen. Dafür ist das Erdgeschoss Moderator Tan Caglar zufolge aber gut mit dem Rollstuhl befahrbar.

Das Umland von Gräfenhainichen bietet gut ausgebaute Fahrradwege wie den "Radweg Deutsche Einheit" und den "Europaradweg R1". Beide können mit Rollstuhl und sogenannten Trikes befahren werden.

Das sind dreirädrige Fahrräder oder Motorräder, die auch von Rollstuhlfahrern genutzt werden können. Mögliche barrierefreie Aktivitäten sind zum Beispiel eine Floßfahrt auf dem Gröbener See oder ein Räucherkurs beim Fischer.

Außerdem kann man auch als Mensch mit Behinderung das Industriemuseum Ferropolis erkunden. Der ehemalige Bergmann und Gästeführer Hartmut Gawollek erklärt im Gespräch mit Moderator Tan Caglar, dass das Gelände barrierefrei sei. Die alten Bagger sind demnach mit einem Fahrstuhl ausgestattet, sodass auch Rollstuhlfahrer auf die Plattform der Maschinen gelangen können. Die Ausstellung vor Ort sei dagegen noch nicht barrierefrei. Nach Aussage von Gawollek ist aber geplant, die Ausstelllungsräume in den nächsten ein bis zwei Jahren entsprechend umzubauen.

"Wheelmap" hilft barrierefreie Orte zu finden

Die Website "Wheelmap" bietet eine Online-Karte an, auf der Orte als "barrierefrei", "teilweise barrierefrei" oder "nicht barrierefrei" markiert sind. Sie richtet sich in erster Linie an Menschen, die gehbehindert sind, also zum Beispiel im Rollstuhl sitzen. Nutzer können auf der "Wheelmap" zum Beispiel gezielt nach barrierefreien Restaurants, Toilletten, Geschäften und Unterkünften suchen.

Die Markierungen entstehen durch sogenanntes "Crowdsourcing", das heißt, sie beruhen auf freiwilligen Einträgen. Dementsprechend ist die Karte auch nicht vollständig. Die digitale Karte wird jeden Monat rund 20.000 Mal genutzt. Entwickelt hat sie der Berliner Verein "Sozialhelden", der sich für soziale Gerechtigkeit einsetzt.

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MDR (Annekathrin Queck, Katharina Forstmair, Julia Bartsch) | Zuerst veröffentlicht am 17. Mai 2023.

Dieses Thema im Programm:#hinREISEND | 17. Mai 2023 | 18:00 Uhr

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