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Folgen der GeflügelpestWeihnachtsbraten: Gans und Ente in Sachsen-Anhalt werden teurer

10. Dezember 2022, 10:11 Uhr

Kurz vor Weihnachten steigt die Nachfrage nach Enten und Gänsen. Die kann wegen den Folgen der Geflügelpestausbrüche im vergangenen Jahr aber womöglich nicht bedient werden, sagt der Landeswirtschaftsverband Eier und Geflügel. Er fordert die Zulassung einer Impfung gegen das Virus. Durch die gestiegenen Energie- und Futterkosten müssen die Kunden dieses Jahr mehr bezahlen. Trotzdem ist die Nachfrage stabil geblieben.

  • Die Geflügelbauern in Sachsen-Anhalt leiden unter den Folgen der letzten Geflügelpestausbrüche. Deshalb fordert der Landeswirtschaftsverband Eier und Geflügel die Zulassung einer Impfung.
  • Wegen der gestiegenen Futter- und Energiepreise sind Ente und Gans teurer geworden – zum Beispiel bei einem Bauern im Burgenlandkreis.
  • Trotzdem ist die Nachfrage weiter stabil.

Saisonbedingt steigt in Sachsen-Anhalt gerade wieder die Nachfrage nach Weihnachtsenten und -gänsen. Durch Geflügelpestausbrüche im vergangenen Jahr könnte das Angebot aber möglicherweise nicht reichen, sagt der Landeswirtschaftsverband Eier und Geflügel. Es gebe weniger Tiere als sonst. Selbst wenn es gelänge die Nachfrage abzudecken, müssten die Verbraucher den Angaben zufolge mit "historisch hohen Preisen" rechnen.

Geflügelpest-Impfung gefordert

Der Verband fordert die Zulassung einer Geflügelpest-Impfung. Die Entwicklung eines solchen Impfstoffs war jedoch wegen eines EU-weiten Impfverbots gegen das Virus bislang nicht möglich. Die EU-Kommission hat mittlerweile jedoch den Ernst der Lage erkannt und will das Tierseuchenschutzgesetz entsprechend überarbeiten.

Geflügelpest kurz erklärt

Die Geflügelpest ist eine hoch ansteckende Form der Vogelgrippe, die vor allem Wasservögel wie Gänse und Enten befällt. Das Virus führt zu besonders schweren Krankheitsverläufen und vielen Todesfällen. Es verbreitet sich meist über den Kot infizierter Tiere, da der Erreger auch im feuchten Schlamm oder Wasser ansteckend sein kann. Über den Schnabel und die Nasenöffnungen gelangt das Virus zu den Schleimhäuten der Tiere und vermehrt sich dort stark. Einer Übetragung der Geflügelpest auf den Menschen ist möglich, aber sehr selten. In Deutschland ist bisher noch kein Fall gemeldet worden.

Auch die extrem hohen Energie- und Futterkosten machen den Bauern zu schaffen, so der Verband. Man hoffe auf eine zeitnahe Umsetzung der Strom- und Gaspreisbremse.

Auch Bauer aus dem Burgenlandkreis musste Preise erhöhen

So geht es auch Friedhelm Duderstedt. Er züchtet Gänse und Enten in Mertendorf bei Naumburg. Auch Duderstedt musste seine Preise wegen der gestiegenen Produktionskosten erhöhen, erzählt er im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT.

Eine Ente sei pro Kilo zwei Euro, eine Gans drei Euro teurer geworden. So zahlen seine Kunden mittlerweile fast 40 Euro für eine drei Kilo schwere Ente und 65 Euro für eine fünf Kilo schwere Gans.

Nachfrage ist stabil geblieben

Der Landwirt ist froh, dass seine Stammkunden ihm trotz der Preiserhöhung treu geblieben sind. Er habe sogar ein paar neue Käufer dazugewonnen. Die Nachfrage sei genauso groß wie im vergangenen Jahr. Das bestätigt auch der Landeswirtschaftsverband Eier und Geflügel. Die Ware, die bereits auf dem Markt sei, werde sehr gut nachgefragt.

Duderstedt geht davon aus, dass die Preise für Weihnachtsgänse und -enten im nächsten Jahr weiter steigen werden. "Aber ich bin Optimist", sagt er über sich selbst. Im nächsten Jahr will der Landwirt am liebsten weitermachen wie bisher, auch wenn die Produktion noch teurer wird. Am Ende hänge alles davon ab, ob die Leute die Preise auch in Zukunft mittragen werden.

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MDR (Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. Dezember 2022 | 11:00 Uhr

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