AmoklageAngriff auf Synagoge in Halle – zwei Tote bei Schüssen auf Passanten
Ein bewaffneter Mann hat in Halle versucht, die Synagoge im Paulusviertel anzugreifen. Er eröffnete vor dem Gebäude das Feuer. Danach erschoss er zwei Passanten. Der Täter wurde festgenommen. Es soll sich um einen 27-jährigen Mann aus Eisleben handeln. Die Bundesanwaltschaft vermutet ein rechtsextremes Motiv.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bewaffneter Täter erschießt in Halle zwei Menschen
- Polizei nimmt Täter fest
- Angreifer ist 27-jähriger Mann aus Eisleben
- Ermittler vermuten rechtsextremes Motiv
- Sperrungen in Halle am Abend wieder aufgehoben
- zwei Verletzte in Krankenhäusern
Die Tatorte im Überblick
In Halle hat ein bewaffneter Täter am Mittwoch zwei Menschen erschossen. Nach Angaben der Polizei wurde ein Mann an einem Imbiss erschossen und eine Frau in der Humboldtstraße. Ziel des Angriffs war offensichtlich die Synagoge im Paulusviertel, in der sich mindestens 80 Menschen aufhielten. Juden in aller Welt begingen am Mittwoch den Feiertag Jom Kippur.
Der Täter eröffnete am Mittag das Feuer auf den Eingangsbereich der Synagoge. Offenbar versuchte er dann, in die Synagoge einzudringen, scheiterte aber. Anschließend flüchtete er. Kurz nach den Schüssen auf die Synagoge wurde der Imbiss beschossen.
Täter kommt aus Eisleben
Nach Informationen des MDR handelt es sich bei dem Täter um einen 27-jährigen Mann aus Eisleben. Bei ihm vermuten die Ermittler ein rechtsextremes Motiv. Einzelheiten zur Festnahme sind noch unklar.
Der Mann hat den Angriff live ins Internet gestreamt. Die Tat erinnert damit an den Terroranschlag von Christchurch.
Polizisten aus Wiedersdorf abgezogen
Am Mittwochabend wurden in Halle alle Absperrungen aufgehoben. Auch der Hauptbahnhof ist wieder geöffnet worden. Im Laufe der Nacht hat dann ein Großteil der Polizisten Wiedersdorf bei Landsberg im Saalekreis verlassen. Auch die lange gesperrte Straße ist wieder frei. Ob der Einsatz komplett beendet ist, wollten die Beamten vor Ort nicht mitteilen. Der Täter hatte in dem Ortsteil Wiedersdorf versucht, ein Fluchtauto zu stehlen und dabei zwei Menschen verletzt.
Bundesregierung bestürzt
Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, es handele sich um schrecklichen Nachrichten. Dass es zwei Tote gebe, sei "entsetzlich". Er hoffe sehr, "dass die Polizei den Täter oder die Täter möglichst schnell fassen kann und kein weiterer Mensch in Gefahr kommt". Es sei nun ganz wichtig, dass die Bevölkerung den Anweisungen der Polizei Folge leiste.
Ministerpräsident Reiner Haseloff beendet wegen des Angriffs seinen Besuch in Brüssel. Haseloff hatte eigentlich mit Vertretern anderer Kohleregionen aus ganz Europa und EU-Vertretern über den Strukturwandel sprechen wollen.
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Quelle: MDR/ff,pat
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT | 09. Oktober 2019 | 13:00 Uhr
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