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In Halle kam es in den letzten Jahren immer wieder zu gewalttätigen Übergriffen auf Kinder und Jugendliche. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Fernando Gutierrez-Juarez

Jugendkriminalität in HalleBürgerinitiative will für Sicherheit sorgen – Polizei und Ordnungsamt weisen Kritik zurück

13. September 2023, 16:45 Uhr

In Halle ist es in den vergangenen zwei Jahren immer wieder zu Raub-Straftaten und Gewaltdelikten gegen Jugendliche und Kinder gekommen. Die Polizei ermittelte in Hunderten von Fällen. Auch im Stadtrat wurde über Maßnahmen diskutiert. Zuletzt hatte eine Bürgerinitiative Polizei und Ordnungsamt kritisiert, sie seien mit ihrem Schutz-Auftrag überfordert. Die Behörden weisen die Kritik jetzt zurück.

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Nach der Gründung einer Bürgerinitiative für sichere Schulen haben Polizei und Ordnungsamt in Halle (Saale) Kritik an ihrer Arbeit zurückgewiesen. Die Bürgerinitiative hatte den Behörden vorgeworfen, die Schülerinnen und Schüler der Stadt nicht schützen zu können. Hintergrund sind zahlreiche Raub-Straftaten auf Kinder und Jugendliche in den vergangenen zwei Jahren. Die Polizei hat in Zusammenhang mit den Taten mehr als 300 Tatverdächtige ermittelt.

2023 bislang weniger Raubüberfälle auf Schüler

Die Stadtverwaltung teilte auf Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT mit, das Ordnungsamt sei nicht überfordert. Die Polizei verwies auf ihre Erfolge im ersten Halbjahr 2023, als es nur wenige Raubüberfälle auf Schüler gegeben habe. Im Mai 2023 wurden demnach elf Fälle von Gewaltdelikten unter Jugendlichen gemeldet. Im September vergangenen Jahres waren es noch 60 gewesen.

Wir weisen darauf hin, dass allein die Polizei für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit zuständig ist.

Michael Ripke, Pressesprecher Polizei Halle

Sicherheit: Polizei verweist auf ihre Kompetenzen

Polizei und Ordnungsamt sicherten der Bürgerinitiative Unterstützung bei der Schul-Sicherheit zu. "Polizei und Stadt werden die Bürgerinitiative so weit wie möglich begleiten", sagte Stadtsprecher Peter Godazgar. Beide Behörden äußerten aber auch die Sorge, dass die Bürgerinitiative zu einer Eskalation der Situation führen könnte.

"Wir weisen darauf hin, dass allein die Polizei für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit zuständig ist", sagte der Pressesprecher der Polizeiinspektion Halle, Michael Ripke. "Ein Eingreifen Dritter könnte schnell deren Kompetenzen überschreiten und Ermittlungs-Erfolge gefährden", so Ripke weiter.

Mit blauen Westen vor Schulen im Einsatz

Die Bürgerinitiative "Sichere Schule in Halle (Saale)" hat nach Angaben der Initiatorin Tabea Hahs derzeit 25 Mitglieder. In kleinen Gruppen und mit auffälligen blauen Westen wollen sie vor Schulen patrouillieren und die Kinder schützen oder mögliche Übergriffe filmen. Das Ordnungsamt erklärte MDR SACHSEN-ANHALT auf Anfrage, dass Menschen nicht ohne Weiteres gefilmt werden dürfen.

Hahs stellte klar, dass man keinesfalls Gewalt anwenden, sondern mit Polizei und Ordnungsamt kooperieren wolle. Eine religiöse oder parteipolitische Motivation für ihr Handeln gebe es nicht. Wann die erste Streife der Bürgerinitiative stattfinden wird, ist noch nicht klar, man sei noch in der Findungsphase.

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MDR (Marc Weyrich, Moritz Arand)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 12. September 2023 | 05:30 Uhr

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