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Tanzgruppe Merseburg-MeuschauVorfreude: Karnevalsvorbereitungen in Sachsen-Anhalt laufen auf Hochtouren

22. Oktober 2022, 19:21 Uhr

Bald heißt es wieder "Ku Ka Kö", "Lettin Helau" oder "Lazi Hopp", denn am 11. November beginnt der Karneval. Allein in Sachsen-Anhalt bereiten sich gerade mehr als 180 Vereine auf die sogenannte fünfte Jahreszeit vor. Mit dabei die "Tanzgruppe Merseburg-Meuschau". Neben den Tanzschritten ist auch der richtige Sitz der Kostüme wichtig.

Donnerstag, 17 Uhr, im Kulturhaus Leuna: In einem großen Ballettsaal mit hellbraunem Holzboden springt eine Gruppe Mädchen umher. Sie üben Tanzschritte und unterhalten sich. Heute steht neben dem Training auch eine Kostümprobe für die "Sternengarde" an. Das ist die jüngste Schautanzgruppe des Vereins. Die Kinder sind zwischen sechs und zehn Jahre alt.

Trainerin Laura Eichler erklärt, dass bei Tanzwettbewerben sehr streng darauf geachtet wird, dass die Kostüme ordentlich sitzen. Deshalb werde im Vorfeld kontrolliert, ob noch mal etwas angepasst werden muss. Dafür stehen die Mädchen in einer Reihe und haben sich gegenseitig die Arme auf die Schultern gelegt, während die Trainerinnen schauen, ob alles sitzt.

Sternegarde fährt regelmäßig zu Wettbewerben

Nachdem sich die Frauen ein paar Notizen gemacht haben und alle Kinder wieder in ihren Sportsachen sind, gibt es eine kurze Aufwärmung. Dann werden zwei Tänze geprobt: zuerst der "Lichtertanz" und dann "Lolipop" zum gleichnamigen Lied von der Band "The Chordettes". Alle haben sichtlich Spaß und sind mit vollem Einsatz dabei. Zwei Mal pro Woche, immer dienstags und donnerstags, trainiert die "Sternengarde" und fährt regelmäßig zu Wettbewerben.

Auf die Frage, wie es der "Tanzgruppe Merseburg-Meuschau" gerade geht, antwortet Hermann: "Also jetzt im Moment sind es eigentlich nur die Benzinpreise, die uns beschäftigen." Die Gruppe fahre teilweise zu Turnieren, die zwei oder drei Stunden entfernt seien und die Kinder würden privat von ihren Eltern gefahren. Deshalb seien die steigenden Preise, solange die Familien das finanziell noch hinbekämen, aktuell kein Problem.

Beitragserhöhung nur letztes Mittel

Auch die Miete für den Proberaum ist nach Aussage der Trainerin bisher nicht gestiegen. Sollte das passieren, werde der Verein wahrscheinlich darüber nachdenken, den Mitgliedsbeitrag zu erhöhen. Das sei aber das letzte Mittel. Alle hofften, dass es nicht notwendig wird. Immerhin habe man ja auch Corona gut überstanden.

Hermann erinnert sich, dass der Verein mit der Pandemie sehr pragmatisch umgegangen ist. Es sei eine harte Zeit gewesen, aber man habe das Beste daraus gemacht. "Gingen die Turnhallen zu, sind wir auf die Wiesen gegangen, durften weniger Kinder kommen, haben wir uns aufgeteilt in kleine Gruppen."

Mitgliederzahlen sind konstant geblieben

Man habe wirklich versucht über die ganze Corona-Zeit Training anzubieten, selbst im Lockdown. Da sei man eben auf die Online-Variante umgestiegen. Auch den Karneval habe man online gefeiert. Mitgliederschwund gab es zum Glück kaum, erzählt Hermann und durch Neuzugänge sei die Zahl am Ende sogar konstant geblieben. Darüber sei der Verein sehr froh.

Nach zwei Jahren Karneval unter Pandemie-Bedingungen soll in diesem Jahr wieder richtig gefeiert werden. Wenn strengere Regeln beschlossen werden, will sich der Verein aber entsprechend anpassen. "Da sind wir recht flexibel. Wir wollen unbedingt, dass die Veranstaltungen stattfinden. Wir werden also alles tun, was nötig ist", so Hermann. Ob Maskenpflicht, Abstand oder ausreichend Desinfektionsspender – man werde sich nach der entsprechenden Verordnung richten.

Freude über "normalen" Karneval

Ähnlich äußert sich auch der Präsident des Landeskarnevalverbandes, Dirk Vater. Alle Vereine hofften, dass sie in diesem Jahr den Karneval wieder richtig feiern können. Allerdings geht Vater davon aus, dass manche Vereine sich noch etwas zurückhalten, vielleicht weniger Veranstaltungen machen als vor der Pandemie. Bis man wieder dieses Niveau erreiche, werde es wohl noch ein, zwei Jahre dauern, so Vater.

Am 11.11. ist die "Tanzgruppe Merseburg-Meuschau" zum Faschingsumzug in Halle und danach zur Schlüsselübergabe in Merseburg. Außerdem sind drei große Veranstaltungen um den Rosenmontag herum geplant: "Im Januar findet an drei Tagen der große Saalekreisfasching statt", erzählt Elisabeth Hermann. Dazu gehörten der Behindertenfasching, der Saalekreisfasching und ein großer Kinderfasching. An allen drei Veranstaltungen seien insgesamt etwa 1.000 Leute beteiligt. Den Karnevalsabschluss bildet der Rosenmontagsumzug in Halle.

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Straßenkarneval ist Highlight für Kids

Die "Sternengarde" kann nach Aussage von Hermann nicht an den Abendveranstaltungen teilnehmen, weil sie noch zu klein dafür sind. Sie würden aber so gut es geht mit einbezogen werden und tanzen zum Beispiel beim Kinderfasching. Auch bei den Umzügen durch die Stadt und der symbolischen Schlüsselübergabe sind sie dabei. Der Karneval ist für die Mädchen ein ganz besonderes Erlebnis, sagt Trainerin Laura Eichler. "Für die Kinder ist es immer total toll, große Bühnen zu erleben, viel Publikum und natürlich auch die Umzüge, wenn Bonbons geschmissen werden und bunte Kostüme über die Straßen laufen." Alle seien schon sehr gespannt und voller Vorfreude, denn für viele ist es in diesem Jahr der erste richtige Karneval.

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MDR (Annekathrin Queck)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio so wie wir | 23. Oktober 2022 | 10:10 Uhr

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