Internationale ZusammenarbeitNationalpark Harz hilft bei Luchs-Zucht: Ankunft neuer Tiere verzögert sich
Im Harz leben längst wieder Luchse. Damit sich die Tiere künftig auch in anderen Regionen ansiedeln, macht der Nationalpark bei einem internationalen Zuchtprogramm mit. Am Dienstag sollte dafür ein Luchs aus dem Tiergarten Nürnberg ein Gehege bei Bad Harzburg beziehen. Die Ankunft verzögert sich noch.
- Der Nationalpark Harz beteiligt sich an einem internationalen Zuchtprogramm für Luchse.
- Für das Zuchtprogramm soll ein junges Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg in das Gehege einziehen, ein Weibchen folge später.
- In Thüringen und Sachsen konnten in diesem Jahr bereits Luchse erfolgreich ausgewildert werden.
Der Transport eines Luchsmännchens aus dem Tiergarten Nürnberg in den Harz konnte nicht wie geplant durchgeführt werden. Das Tier sei am Mittwoch nicht in die entsprechende Transportbox zu bekommen gewesen, sagte ein Sprecher des Nationalparks Harz der Deutschen Presse-Agentur. Es sei noch unklar, wann ein weiterer Versuch unternommen werde.
Der Nationalpark Harz beteiligt sich eigenen Angaben zufolge aktuell an einem internationalen Erhaltungszuchtprogramm. Hierbei sollen – koordiniert durch die Zuchtbuchführerin im Tierpark Bern – geeignete Paare für die Luchszucht zusammengestellt werden.
Nachwuchs soll in anderen Orten ausgewildert werden
Im Nationalpark Harz wird für die Zucht demnach ein großes, naturnahes Gehege an der Rabenklippe bei Bad Harzburg zur Verfügung gestellt. Dort soll das Zuchtpaar gehalten werden. Der erwartete Nachwuchs werde dann später an Artenschutzprojekte zur Auswilderung abgegeben oder ebenfalls für die Fortführung des Zuchtprogramms zum Einsatz kommen.
Luchs aus Nürnberg kommt in den Harz
Bereits am vergangenen Dienstag sollte den Angaben zufolge das Luchsmännchen aus dem Tiergarten Nürnberg in das Gehege einziehen, ein Weibchen folge später. Das Gehege des Nationalparks steht leer, seit im September 2022 die 17-jährige Luchsin Pamina eingeschläfert werden musste.
Nationalparkchef Roland Pietsch erklärte: "Das Wiederansiedlungsprojekt im Harz ist Basis einer vitalen Luchspopulation, die sich inzwischen weit über den Harz hinaus ausgebreitet hat. Doch dieser Erfolg kann kein Grund sein, sich zurückzulehnen – im Gegenteil: Der Luchs braucht weitere Unterstützung." Das Zuchtprogramm könne ein überlebenswichtiger Beitrag sein, um Europas größte Katzenart dauerhaft zu erhalten.
Luchse auch in Thüringen und Sachsen ausgewildert
Im Thüringer Wald sind bereits Mitte April zwei Luchse ausgewildert worden. Die Luchskatze Frieda wurde in Thüringen geboren. Sie wuchs im Wildkatzendorf Hütscheroda auf. Ihr Partner Viorel ist ein Wildfang aus den rumänischen Karpaten.
Und auch im Erzgebirge sind drei Luchse erfolgreich ausgewildert worden. Wie das Landesumweltamt mitteilte, leben sie seit Mitte März im Eibenstocker Forst.
Mehr über den Luchs im Harz
MDR (Kalina Bunk), dpa | erstmals veröffentlicht am 19. Mai 2024
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 18. Mai 2024 | 16:00 Uhr
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