Fehlendes PersonalMagdeburger Ausländerbehörde: Immer noch Probleme
Magdeburgs Ausländerbehörde kann fast 20 Prozent der eigenen Stellen nicht besetzen. Dadurch kommt es zu langen Wartezeiten für Ausländer. Der Personalmangel erschwert die Suche nach internationalen Fachkräften, beispielsweise für die geplanten Chip-Fabriken von Intel.
- Die Magdeburger Ausländerbehörde braucht mehr Mitarbeiter, doch 17 Stellen sind unbesetzt.
- Oberbürgermeisterin Simone Borris versprach bereits im Jahr 2022, dass sie sich um das Thema kümmern werde.
- Der ehrenamtliche Integrationsbeauftragte der Stadt sagte, dass man sich den momentanen Zustand mit Blick auf den Fachkräftemangel nicht erlauben dürfe.
Die Ausländerbehörde in Magdeburg hat weiterhin Schwierigkeiten mit fehlendem Personal. Etwa 17 der rund 100 Stellen sind laut Stadt unbesetzt. Der zuständige Beigeordnete der Stadt Magdeburg, Ronni Krug, sagte MDR SACHSEN-ANHALT: "Das Problem ist, dass die Leute, die dort arbeiten, halbe Juristen sind. Die Gesetze sind so kompliziert, dass man nicht einfach intern Personal verlagern kann." Es sei beispielsweise nicht möglich, Mitarbeiter aus dem Bürgerbüro in der Ausländerbehörde arbeiten zu lassen. "Das fällt uns in so einer Behörde wirklich auf die Füße, weil es keine kurzfristige Lösung gibt. Man muss die Stellen ausschreiben und hoffen, dass jemand mit den nötigen Qualifikationen auf dem Markt ist."
Beschwerden von Arbeitskräften aus dem Ausland
Der Personalmangel in der Magdeburger Behörde ist seit Längerem bekannt. Schon im Jahr 2022 gab es Beschwerden von Betroffenen über den teils unfreundlichen Umgang mit Arbeitskräften aus den USA oder Pakistan und über lange Wartezeiten. Damals reagierte Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) und schrieb in einem sozialen Netzwerk: "Den Personal-Notstand und erfolglose Ausschreibungen aufgrund der Konkurrenzsituation mit Bundes- und Landesbehörden zu bekämpfen, ist herausfordernd, wenn dann auch auf die ohnehin belasteten Bereiche durch kurzfristige Gesetzgebungen noch erhebliche zeitkritische Aufgaben dazu kommen." Sie sei an dem Thema dran.
"Ausländerbehörde Aushängeschild einer Stadt"
Der ehrenamtliche Integrationsbeauftragte der Stadt, Krzysztof Blau, begrüßte den im Januar 2024 erfolgten Umzug der Behörde, warnte aber vor weiterhin bestehenden Problemen. Die Ausländerbehörde sei das Aushängeschild einer Stadt, wenn es um die Gewinnung ausländischer Fachkräfte gehe, so Blau. Die Verfahren seien aber zum Teil sehr kompliziert. Auch gebe es technische Probleme durch fehlende Digitalisierung.
Besonders durch die Herausforderungen der Demografie könne man sich solche Probleme in Magdeburg nicht leisten. "Auf der ganzen Welt besteht ein Wettbewerb um die klugen Köpfe, und wenn wir uns da nicht rechtzeitig Gedanken machen, wie wir da interessant werden können, haben wir den Wettbewerb verloren." Die Stadt Magdeburg ist beispielsweise auf der Suche nach internationalen Fachkräften für die geplanten Chip-Fabriken von Intel.
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MDR (Max Hensch, Dennis Blatt)
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 15. Februar 2024 | 07:30 Uhr
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