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Weil der Pegel so niedrig ist, muss die Wasserwacht ihr Boot in den Arendsee schieben. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Niedriger PegelstandWasserwacht am Arendsee sitzt auf dem Trockenen

21. Juli 2023, 18:07 Uhr

Die Retter am Arendsee hoffen nun selber auf Hilfe: Der Pegelstand des Sees ist so stark gesunken, dass das Rettungsboot der Wasserwacht quasi auf dem Trockenen liegt. Bis das Boot im tiefen Wasser ist, kann es wertvolle Zeit dauern. Die Retter sammeln jetzt Spenden für einen Ponton-Steg.

Die Wasserwacht am Arendsee im Altmarkkreis Salzwedel braucht jetzt selbst Hilfe: Weil der Pegelstand des Sees stark gesunken ist, liegt das Rettungsboot beinahe auf dem Trockenen. Im Notfall kostet es wertvolle Zeit, bis es in so tiefem Wasser ist, dass es zum Einsatz losfahren kann. Die Wasserwacht sammelt deshalb Spenden für einen neuen, schwimmenden Steg.

Wasserwacht benötigt 7.000 Euro für einen Steg

Im Moment liegt das Rettungsboot mit tatsächlich nur einer Handbreit Wasser unterm Kiel am Steg. Es braucht aber tieferes Wasser, um den Motor darin starten zu können. Mitglieder der Wasserwacht laufen also im Notfall durchs knöchelhohe Wasser und ziehen und schieben das Boot dann in tiefere Wogen. Das kostet im Ernstfall zu viel Zeit.

Der Arendsee hat keinen Zufluss und speist sich nur aus dem Grundwasser. Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Mit einem schwimmenden, einem Ponton-Steg wäre man vom See-Pegel unabhängig, sagte der Leiter der Wasserwacht im Altmarkkreis Salzwedel, Ulf Sachse, im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT. Doch ein solcher Steg koste etwa 7.000 Euro. So viel Geld haben das DRK und seine siebenköpfige Wasserwacht nicht. Ulf Sachse hat in seiner Verzweiflung bereits Spendenbüchsen in mehreren Geschäften in Salzwedel und Arendsee aufgestellt. Mit den dort zu erwartenden Cent-Beträgen aber komme man zu langsam voran, befürchtete er.

Bürgermeister sucht Sponsoren – und verweist auf Zuständigkeit des Landes

Die Stadt Arendsee kann nach eigenen Worten auch kaum helfen. Sie müsse ihre Pflichtaufgaben finanzieren, sagt Bürgermeister Norman Klebe (CDU), der Haushalt sei eng gefasst. Klebe will aber mögliche Sponsoren ansprechen und sie um Hilfe für die Wasserwacht bitten. Er sei für die Einsatzbereitschaft der Ehrenamtlichen sehr dankbar. Schließlich sichere die Wasserwacht sportliche Ereignisse auf dem Arendsee ab, wie Regatten oder das Drachenbootrennen.

Bürgermeister Norman Klebe (links) ist dankbar für die Einsatzbereitschaft der Wasserwacht Salzwedel und ihres Leiters Ulf Sachse (rechts). Bildrechte: MDR/Katharina Häckl

Klebe wies im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT aber darauf hin, dass der Arendsee ein Gewässer des Landes sei und auch der Katastrophenschutz dem Land obliege. Eine entsprechende Anfrage von MDR SACHSEN-ANHALT ließ das Innenministerium in Magdeburg bislang unbeantwortet.

Arendsee hat rund 18 Millionen Liter Wasser verloren

Seit dem Hitzejahr 2018 hat der Arendsee etwa 18 Millionen Liter Wasser verloren, der Pegel ist um fast einen Meter gesunken. Das sei mittelfristig nicht wieder aufzuholen, sagte Bürgermeister Klebe. Der Arendsee habe nur einen Ab-, aber keinen Zufluss. Er speise sich nur aus dem Grundwasser.

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MDR (Katharina Häckl, Maren Wilczek)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 20. Juli 2023 | 19:00 Uhr

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