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In Arendsee beginnt zum ersten Mal die Camping-Saison noch vor Ostern. Bildrechte: MDR/ Katharina Häckl

Ganzjähriger Betrieb geplantVieles neu auf dem Campingplatz am Arendsee

29. März 2024, 05:00 Uhr

Der Campingplatz Arendsee hat seine Saison erstmals schon vor Ostern begonnen. Mit Beginn der Osterferien in Sachsen-Anhalt läuft der Camping-Betrieb. Neben zahlreichen Dauercampern sind mehr als 50 Plätze spontan gebucht worden. Die frühere Saison-Eröffnung ist ein Schritt in Richtung ganzjähriger Betrieb des Platzes.

Wenn die Sonne morgens um sechs feurig über den Wipfeln der hohen Kiefern überm Campingplatz Arendsee aufgeht, zückt Katharina Günther begeistert ihr Handy und macht Fotos. Jeden Tag neu ist sie fasziniert von der Schönheit der Natur, der Atmosphäre. Katharina Günther führt den Kiosk auf dem Campingplatz. In diesem Jahr verkauft sie Kaffee, Brötchen und Naschwerk so früh wie nie zuvor: Die Tourismusgesellschaft der Stadt hat die Saison bereits am vergangenen Wochenende eingeläutet.

Bislang, sagt die Geschäftsführerin der "Luftkurort Arendsee GmbH", Claudia Schulz, sei die Campingplatz-Saison erst mit dem Osterfest gestartet worden. Doch die früheren Osterferien in Sachsen-Anhalt und die Aussicht auf halbwegs gutes Wetter hätten sie zu dem Entschluss gebracht, die Tore jetzt schon zu öffnen.

Ab dieser Saison sind die Mitarbeiter des Campingplatzes mit Tuktuks unterwegs. Die wendigen dreirädrigen Mopeds sind elektrisch betrieben und deshalb besonders leise. Bildrechte: MDR/ Katharina Häckl

Kein Wasser auf dem Campingplatz am Arendsee im Winter

In der kalten Jahreszeit ist der Campingplatz in Arendsee nicht offiziell in Betrieb: Es gibt dann zwar Strom, aber kein Wasser. Toilettengänge und Duschen sind also nicht möglich. Dabei ist das große Sanitärgebäude auf dem Platz nach der Wende gebaut worden. Die damaligen Verantwortlichen aber hatten offenbar nicht genügend Weitblick: Sowohl das Gebäude selbst als auch die Wasserleitungen sind isoliert. Sie würden im Winter einfrieren; das Wasser muss also in frostigen Zeiten abgestellt werden, um größere Schäden zu vermeiden.

Familie Brecht aus Niedersachsen ist da fein raus: Die Eltern sind mit ihren fünf Kindern und dem Familienhund auch im Winter ab und zu in Arendsee. Auf einer Rundreise mit dem Camper-Mobil entdeckten sie in Corona-Zeiten den Campingplatz an der "Blauen Perle" und pachteten einen frei gewordenen Bungalow.

Der Camping-Butler ist ein Automat, der Camping-Toiletten reinigt. Volles Klo hineingestellt, und ein paar Minuten und 1,50 Euro später kommt es frisch befüllt wieder heraus – wahlweise mit oder ohne Duft. Bildrechte: MDR/ Katharina Häckl

Sie fangen das Regenwasser in Tonnen auf und spülen damit, sind also unabhängig von der Wasserversorgung auf dem Platz. Auch jetzt, in der so früh begonnenen Saison, sind Brechts da – bis Ostern. Die Kinder genießen das Toben auf dem Spielplatz und das Fahrradfahren auf dem Platz. Die Eltern gönnen sich in Cafés und Gaststätten des Luftkurortes besondere Freizeit.

Tourismusgesellschaft kündigt Verträge mit Dauercampern

Dennoch: Der ganzjährige Betrieb des Campingplatzes, den sieht Tourismus-Chefin Claudia Schulz als eine der vordringlichsten Aufgaben an. Seit zwei Jahren etwa ist sie im Amt und hat seitdem einige Fehler oder auch Versäumnisse korrigiert, die sie bei ihren Vorgängern ausgemacht hat. Das Rüsten des Campingplatzes für den Ganzjahresbetrieb aber nimmt eine Menge Zeit und Geld in Anspruch.

Die Rezeption auf dem Campingplatz Arendsee ist modernisiert worden. Darüber freut sich nicht nur Mitarbeiterin Nora Heiseke-Kiefer. Die Gäste des Platzes honorieren die Bemühungen der Arendseer mit Lob und Anerkennung. Bildrechte: MDR/ Katharina Häckl

Eine ihrer ersten Aufgaben: die Räumung einiger Stellplätze. Die Tourismusgesellschaft hatte im vergangenen Herbst für Schlagzeilen gesorgt, weil sie 25 Dauercampern die Verträge zum Jahresende gekündigt hatte. Die Gesellschaft führte vor allem Versäumnisse bei der Bezahlung der Pacht und das Nicht-Einhalten der Platzordnung als Gründe an. Der darauf folgende Protest vor Ort und vor allem in den sozialen Medien ist längst verebbt; eine von mehreren gekündigten Dauercampern angestrengte Sammelklage führte ins Leere.

Neue Plätze für Camping-Gäste mit Handicap

Für Claudia Schulz und die Tourismusgesellschaft bedeutet die Beräumung der Plätze vor allem eins: Baufreiheit. Noch liegen ein paar Kieshaufen an der Ladenstraße. Dort gibt es jetzt mehr Platz für mehrere Caravans. Gerade werden zwei Plätze noch extra geschottert. Sie sollen Gästen mit Handicap vorbehalten sein, die dann ebenerdig sowohl das Sanitärgebäude als auch die Ausgänge des Campingplatzes erreichen können.

Wo bis zum Jahreswechsel alte Dauercamper-Domizile standen, hat die Tourismus-Gesellschaft neue Stellplätze für noch mehr Caravans geschaffen. Gerade werden zwei Stellplätze noch für Reisende mit Handicap hergerichtet. Bildrechte: MDR/ Katharina Häckl

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MDR (Katharina Häckl, Hanna Kerwin)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wir wir | 27. März 2024 | 17:40 Uhr

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