Weiteres Teilstück der NordverlängerungA14 zwischen Tangerhütte und Lüderitz freigegeben
In Sachsen-Anhalt ist seit dem 14. Dezember 2023 ein neuer Abschnitt der A14 offen. An dem 15 Kilometer langen Autobahn-Teilstück zwischen Tangerhütte und Lüderitz wurde knapp fünf Jahre gebaut. Durch die Fertigstellung sind 70 Kilometer des 155 Kilometer langen Lückenschlusses zwischen Magdeburg und Schwerin befahrbar.
- In Sachsen-Anhalt wurde am Donnerstag ein neuer Streckenabschnitt der A14 von Tangerhütte nach Lüderitz freigegeben.
- Erst vorige Woche erfolgte der Spatenstich für einen neuen Abschnitt bei Wolmirstedt.
- Die Nordverlängerung der A14 ist von Beginn an umstritten.
Am Donnerstagmittag ist ein neuer Abschnitt der Nordverlängerung der A14 zwischen den Anschlussstellen Tangerhütte (bei Dolle) und Lüderitz für den Verkehr freigegeben worden. Die 15 Kilometer lange Strecke durch die Altmark ist Teil der Nordverlängerung, die Magdeburg und Schwerin miteinander verbinden soll. Damit sind 70 Kilometer von insgesamt 155 Kilometern der Strecke befahrbar.
"Es wird verbunden, was verbunden gehört", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Daniela Kluckert, am Donnerstag mit Blick auf die Autobahn-Stücke sowie die Verbindung des mitteldeutschen Raums mit der Küste.
Baukosten gestiegen
An dem 14,8 Kilometer langen Teilstück der A14 wird seit August 2018 gebaut. Zuletzt waren die Kosten für den fast fertigen Abschnitt um 36 Prozent auf 170 Millionen Euro gestiegen. Anfangs waren 125 Millionen Euro an Baukosten für das Teilstück zwischen Tangerhütte und Lüderitz veranschlagt worden. Die Kostensteigerungen wurden den Angaben nach unter anderem durch den Krieg in der Ukraine verursacht.
Spatenstich für neuen Abschnitt bei Wolmirstedt
Die Arbeiten an der A14 sind noch lange nicht abgeschlossen. In Sachsen-Anhalt erfolgte Anfang Dezember der Spatenstich für einen weiteren Bauabschnitt in der Börde. Dort wird die Autobahn zwischen Dahlenwarsleben und Wolmirstedt fortgesetzt. Für den Bau sind insgesamt vier Jahre vorgesehen.
Der geplante Abschnitt ist rund 11,5 Kilometer lang und schließt an die Strecke an, die bereits Dresden und Magdeburg verbindet. Der nun eröffnete Abschnitt zwischen Lüderitz und Tangerhütte befindet sich nördlich der neuen Baustelle.
Fast 100 Jahre Planung
Bereits in den 1930er-Jahren war eine Autobahn geplant, die den wirtschaftsstarken mitteldeutschen Raum mit den Häfen an der Küste verbindet. Die Strecke sollte von Leipzig über Halle und Magdeburg, wo sie über ein Autobahnkreuz an die 1935 eröffnete, heutige A2 angebunden werden sollte, Richtung Hamburg führen. Erste Arbeiten waren bereits in Angriff genommen. Der Abschnitt von der Anschlussstelle Peißen bis Leipzig Ost wurde 1936 fertiggestellt. Der Krieg unterbrach Arbeiten und Planungen. Auch zu DDR-Zeiten sollte es eine Autobahn von Magdeburg nach Halle geben.
Nach der Wiedervereinigung wurde das Thema A14 wieder aktuell. Auf neu projektierter Linie wurde zwischen 1994 und 2000 die Autobahn von Halle/Peißen bis Dahlenwarsleben gebaut, um die Strecke später Richtung Hamburg weiterzuführen. Am 1. Juli 2004 wurde der Bau der A14-Nordverlängerung vom Deutschen Bundestag beschlossen.
A14-Nordverlängerung: Viele weitere Baustellen
Für den Ausbau der Nordverlängerung der A14 ist noch lange kein Ende in Sicht. Rund 85 Kilometer der Strecke zwischen Magdeburg und Schwerin sind noch nicht für den Verkehr freigegeben. Derzeit laufen die Vorbereitungen für zwei Bauabschnitte zwischen Stendal, Osterburg und Seehausen. Zwischen Seehausen und Wittenberge wird bereits gebaut. Die Strecke könnte bereits 2026 öffnen.
Auf einem weiteren Bauabschnitt zwischen Wittenberge und Karstädt läuft laut einem Sprecher der Autobahn GmbH derzeit noch das Planfeststellungsverfahren zur Baurecht-Schaffung.
Ausbau umkämpft, starke Verzögerungen
Die Nordverlängerung der A14 ist von Beginn an heftig umstritten. Zwar waren laut einer repräsentativen Umfrage im Jahr 2011 rund 90 Prozent der Bewohner der Altmark für den Ausbau der Autobahn. Umwelt- und Klimaschützer protestierten allerdings wiederholt gegen den Ausbau der Autobahn. Durch Klagen und Fehler bei Planungen kam es zu weitreichenden Verzögerungen. Die veranschlagten Gesamtkosten für den Ausbau der A14 sind um 1,2 Milliarden Euro gestiegen. Statt bei 700 Millionen liegen sie inzwischen bei 1,9 Milliarden Euro.
Ursprünglich sollte die Nordverlängerung im Jahr 2020 fertig sein. Die neuen Kalkulationen gehen von 2030 aus.
Mehr zum Thema: Ausbau der A14 im Norden von Sachsen-Anhalt
MDR (Leonard Schubert, Maren Wilczek), dpa | Erstmals veröffentlicht am 24.11.2023
Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 14. Dezember 2023 | 19:00 Uhr
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