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Ende SeptemberAcht Kandidaten stellen sich zur Bürgermeisterwahl in Arendsee auf

22. August 2023, 11:39 Uhr

Sieben Männer und eine Frau wollen Stadtoberhaupt von Arendsee werden. Die Menschen im Luftkurort wählen ihren Bürgermeister oder ihre Bürgermeisterin am 24. September. Am Montagabend haben sich die Kandidaten bei einer Podiumsdiskussion vorgestellt.

Amtsinhaber Norman Klebe hatte als erster verkündet, bei den Wahlen wieder für den Bürgermeisterposten zu kandidieren. Er wird von der CDU und der SPD unterstützt. Lange allein in der Bewerberriege blieb er nicht: Nur wenige Tage später machte der parteilose Tom Klein seine Kandidatur öffentlich.

Mittlerweile haben auch Jens Reichardt und Sven Schottenhamel, beide aus der Arendseer Stadtratsfraktion Arendsee-Land/Freie Liste, ihre Hüte in den Ring geworfen. Antreten werden auch Nadine Schütte, Stadträtin, mit Unterstützung der Linken und der parteilose Schornsteinfeger Nico Fischer und Einzelbewerber Justin Wellner. Zuletzt entschied sich Björn Hartmann (parteilos) aus dem Ortsteil Lüge für eine Kandidatur.

Eine Frau und sieben Männer wollen Stadtoberhaupt von Arendsee werden – hier bei der Runde mit Publikum am 21. August. Bildrechte: Claudia Schulz, Arendsee Tourismus GmbH

Viele Kandidaten – viele Meinungen

Für die Wähler sei die Situationen mit den acht Kandidaten gut, sagte Kandidatin Nadine Schütte vor einigen Tagen. Sie zeige, dass es in der Einheitsgemeinde demokratisch zugehe. Jens Reichardt hingegen meinte, die große Zahl der Bewerber zeige, dass viele mit dem jetzigen Amtsinhaber unzufrieden seien.

Einer der am meisten geäußerten Kritikpunkte in der Einheitsgemeinde ist das vermeintliche Ungleichgewicht zwischen der Stadt Arendsee und den Mitglieds-Dörfern, die sich oft nicht ausreichend unterstützt fühlen. Björn Hartmann aus Lüge und Sven Schottenhamel führen dabei zum Beispiel fehlende Radwege aus ihren Orten Richtung Arendsee an. Auch Jens Reichardt, Ortsbürgermeister in Sanne-Kerkuhn und Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses im Arendseer Stadtrat, plädiert für mehr Geld und Aufmerksamkeit für die Ortsteile.

Er setzt zudem auf die vorrangige Erfüllung der Pflichtaufgaben, unter anderem die stete Ertüchtigung der Feuerwehren. Zu touristischen Vorhaben wie der Reaktivierung des Gustaf-Nagel-Areals am Arendsee wollte er sich zuletzt nicht bekennen. Pflichtaufgaben gingen vor, sagte er MDR SACHSEN-ANHALT, nachdem er dem Gustaf-Nagel-Förderverein die Unterstützung seiner Fraktion faktisch versagte.

Für mehr Einsatz in den umliegenden Dörfern

Auch Björn Hartmann will sich für eine bessere Infrastruktur in den Dörfern stark machen. Es müssten dringend Straßen saniert und mehr Radwege gebaut werden. Die Ausstattung der Feuerwehren sei verbesserungswürdig, es gebe zudem zu viele veraltete Einsatzfahrzeuge. Hartmann ist stellvertretender Ortswehrleiter in Lüge und – zum Beispiel –Mitglied im Ortschaftsrat Fleetmark. In dem 600-Einwohner-Dorf wird demnächst mit dem Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses begonnen.

Der parteilose Kandidat Tom Klein plädiert für mehr Ordnung in der Stadt und den Dörfern. Er setzt auf nachhaltiges Handeln und Naturschutz in der Einheitsgemeinde. Kommunalpolitische Erfahrungen hat er nicht.

Anders Nadine Schütte. Die gelernte Verwaltungsfachwirtin ist Vorsitzende des Sozial- und Kulturausschusses im Stadtrat Arendsee. Sie sagte MDR SACHSEN-ANHALT sagte sie, sie sei der Meinung, man könne die Gelder, über die die Einheitsgemeinde verfüge, cleverer und effektiver einsetzen. Schütte hatte vor Wochen unter anderem dafür gesorgt, dass Arendsee deutschlandweit Beachtung fand: Sie hatte die Schwimmrollstühle entdeckt und ins Strandbad gebracht, mit denen auch Menschen mit Gebehinderung im See baden können. Die Aktion hatte in mehreren Bundesländern und nicht nur bei Behindertenvereinen für Aufmerksamkeit gesorgt.

Special Olympics als Chance verstanden

Das syrische Team der Special Olympics machte Arendsee zur kleinsten Host Town der Spiele. Bildrechte: MDR/Carina Emig

Amtsinhaber Norman Klebe hatte im laufenden Jahr einen Coup gelandet, indem er seinen Luftkurort zur kleinsten Host Town der Special Olympics machte. Arendsee empfing im Juni das syrische Olympia-Team und sorgte für vier unvergessliche Tage – für Sportler und Einheimische.

Er kann sich auf die Fürsprache etlicher ehrenamtlich Tätiger in der Einheitsgemeinde verlassen, weil er viele kulturelle, soziale Initiativen unterstützt. Außerdem engagierte er die neue Geschäftsführerin der Tourismus-GmbH in Arendsee, Claudia Schulz, die innerhalb von anderthalb Jahren den auf DDR-Niveau steckengebliebenen Tourismus-Betrieb in Arendsee modernisierte.

In die Kritik geraten waren der Bürgermeister und seine Verwaltung unter anderem wegen des Streits um die Zukunft der Kita Binde und wegen der Verzögerungen bei der Bebauung des ehemaligen Waldheim-Areals. In einer Diskussionsrunde stellen sich am Montagabend alle acht Kandidaten der Öffentlichkeit vor. Die Podiumsdiskussion ist für 19 Uhr im Integrationsdorf IDA angesetzt.

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MDR (Katharina Häckl)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT - Das Radio wie wir | 21. August 2023 | 15:30 Uhr

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