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Zeichen der SolidaritätWarum am 10. März die tibetische Flagge am Rathaus Stendal weht

10. März 2024, 11:46 Uhr

Stendal ist eine von hunderten Städten in Deutschland, die sich am Tibet-Gedenktag beteiligt. Am Jahrestag des Aufstandes, der am 10. März 1959 blutig niedergeschlagen wurde, wird in der Hansestadt deshalb die tibetische Flagge gehisst.

Auch in diesem Jahr wird am Sonntag die Flagge von Tibet in Stendal gehisst. Damit will die Stadt an den tibetischen Volksaufstand vom 10. März 1959 erinnern, sagt der parteilose Oberbürgermeister Bastian Sieler. Die Tradition wurde in der Hansestadt schon unter seinem Vorgänger Klaus Schmotz, der selbst dem Dalai Lama begegnet ist, eingeführt. Sieler führt diese nun fort.

Stendal beteiligt sich an bundesweiter Kampagne

Oberbürgermeister Sieler schaut mit kritischen Blick auf Demokratie und die Menschenrechte in China. Da die tibetische Bevölkerung und andere Minderheiten seit vielen Jahrzehnten in China verfolgt werden würden, möchte Sieler mit dem Zeigen der Flagge seine Solidarität ausdrücken.

Sieler sieht die Stendaler Stadtverwaltung in der Verantwortung ein Zeichen für Gleichheit, Frieden und gegen Repressionen zu setzen. Dies gelte nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Tibet. Denn das Hissen der tibetischen Flagge habe für ihn die gleiche symbolische Bedeutung wie das der ukrainischen Flagge. "Wir setzen ein Zeichen für Menschenrechte und sagen, dass die Menschen in diesen Ländern nicht alleine sind, sondern dass weltweit an sie gedacht wird", so der Oberbürgermeister. In Tibet selbst ist das Besitzen oder Zeigen der Flagge von den chinesischen Machthabern verboten worden.

Erinnerungen an Volksaufstand

Am 10. März 1959 kam es zum tibetischen Volksaufstand. Laut der "Tibet Initiative Deutschland" brachten die Tibeter damals ihren Frust über die zehnjährige Besatzung durch das chinesische Militär zum Ausdruck. Der Aufstand wurde gewaltsam niedergeschlagen. Der Dalai Lama, der im tibetischen Buddhismus als Erleuchteter gilt, flüchtete ins Exil.

Tibet Initiative Deutschland

Der Verein Tibet Initiative Deutschland setzt sich seit 1989 für das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes und die Wahrnehmung der Menschenrechte im besetzten Tibet ein. Rund 1.500 Mitglieder engagieren sich in bundesweit 50 Regionalgruppen.

Seit 1996 organsisiert die Initiative den Tibet-Gedenktag am 10. März. Stendal gehört zu den mehr als 400 Städten in Deutschland, die sich daran beteiligen.

Transparenzhinweis: Der Autor dieses Artikels ist Mitglied bei der Tibet Initiative Deutschland e.V.

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MDR (Benjamin Woop, Cynthia Seidel)

Dieses Thema im Programm:MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 08. März 2024 | 08:30 Uhr

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